Ich, Harvest Moon: Friends of Mineral Town & meine Einschlaf-Hilfe

08.12.2015 - 09:45 UhrVor 8 Jahren aktualisiert
Harvest Moon: Friends of Mineral Town
Nintendo
Harvest Moon: Friends of Mineral Town
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Dass Harvest Moon: Friends of Mineral Town mich im wahrsten Sinne des Wortes einschläfert, bedeutet nicht, dass ich das Spiel sterbenslangweilig finde. Im Gegenteil: Ich liebe die Simulation voller knuffiger Charaktere, weil sie mich friedlich in den Schlaf wiegt.

Die Atemzüge sind gleichmäßig, das ist Bett frisch bezogen, der Wecker gestellt, die Nacht ruhig und die Augen geschlossen. Trotzdem bin ich angespannter als zu allen anderen Tageszeiten und werde mit jeder verstreichenden Minute aggressiver, weil ich weiß, dass der Morgen näher rückt und ich keinen Schlaf finden kann.

Ihr kennt diese nervenaufreibende Situation, die meist schlechte Laune und tiefe Augenringe nach sich zieht, bestimmt auch sehr gut. Bei mir endet sie in den häufigsten Fällen damit, dass ich entnervt die Nachttischlampe anknipse (kurz verärgert bin, weil ich von ihr geblendet werde) und dann zu meinem grauen Nintendo DS greife.

Im Slot für Gameboy Advance-Spiele steckt darin schon seit Ewigkeiten Harvest Moon: Friends of Mineral Town mit einem Spielstand, bei dem ich seit mehr als sechs Jahren meine kleine Farm betreibe.

Gruppenfoto

Entgegen meiner sonstigen Einstellung gegenüber diesem Genre — weder Animal Crossing noch Die Sims konnten mich je begeistern — und meines Desinteresses an Landwirtschaft, verliebte ich mich auf den ersten Blick in die Landwirtschafts-Simulation. Harvest Moon: Friends of Mineral Town ist somit ein ganz besonderes Spiel für mich.

Als kleiner Stöpsel geht der von euch benannte Hauptcharakter seinen Eltern während eines Ausflugs auf dem Lande abhanden und findet sich auf einer Farm wieder, die von einem alten Mann bewirtschaftet wird. Er hilft dem Kind seine Familie wiederzufinden und lädt sie alle dazu ein, für kurze Zeit auf seinem Bauernhof zu leben. Nachdem der Kurzurlaub vorbei ist, bleiben die Hauptfigur und der alte Mann weiterhin durch Briefe in Kontakt.

Als diese Korrespondenz eines Tages abrupt endet, reist der Protagonist in das Städtchen Mineral Town, um nach dem Rechten zu sehen und erfährt, dass sein langjähriger Brieffreund verstorben ist. In seinem Testament vermacht er dem Spieler sein Land und damit beginnt euer Abenteuer rund ums Ernten, Sähen und Tiere pflegen. Je mehr Geld ihr dabei mit euren erwirtschafteten Produkten einnehmt, desto weiter könnt ihr eure Gebäude (Haus, Hühnerstall sowie Scheune) ausbauen, beziehungsweise mit Geräten wie einer Käse- oder Mayonnaise-Maschine ausstatten.

Meine Kühe sind immer noch meine Lieblinge.

Obwohl ich die Möglichkeit habe, mit Einwohnern des titelgebenden Städtchens in Harvest Moon: Friends of Mineral Town nicht nur Freundschaften zu schließen, sondern eine von sechs allein stehenden Bewohnerinnen sogar zu meiner Frau zu machen, fühle mich mit meinen Tieren am meisten verbunden. Neben meiner Ehegattin Popuri und meinem Sohn Jamie leben auf der Farm zurzeit ein Pferd (Stanislav), ein Hund (Bill), ein Haufen Hühner (darunter Sugarpie, Helga und Shandi), ein Pärchen Schafe (Eugen und Hildegard) sowie eine Herde Kühe (unter anderem Paul, Gene und Jack).

So sehr es mir auch gefällt, verschiedenstes Saatgut zu pflanzen, es beim Wachsen zu hegen und die Feldfrüchte meiner Arbeit am Ende zu ernten, am liebsten kümmere ich mich um meine Kuh-Schar. Ganz egal, ob ich die gefleckten Zeitgenossen melke, striegele oder ihnen gut zurede — sie belohnen mich jedes Mal mit einem Herzchen in einer Sprechblase. Es ist zwar immer wieder dasselbe in Schwarz-Weiß, aber wenn ich nicht einschlafen kann, gibt es für mich nichts Schöneres.

Auch Feldfrüchte machen Spaß.

Ich kann sehr gut nachvollziehen, dass es Menschen da draußen gibt, die mit Harvest Moon: Friends of Mineral Town wegen des repetitiven Gameplays nichts anfangen können. Auf mich wirkt es aber, in Verbindung mit der stimmungsvollen Hintergundmusik, beruhigender als jeder Baldrian-Tee und lässt mich friedlich entschlummern. Ganz egal, wie lange ich vorher wach gelegen und mich hin- und hergewälzt habe, nach zehn bis fünfzehn Minuten mit dieser knuffigen Simulation fallen mir einfach die Augen zu. Manchmal schlafe ich dann auch auf meinem Nintendo DS ein und sabbere ihn ein bisschen an ...

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