In 4 Tagen startet der größte Sci-Fi-Film des Jahres: Der Roboter-Krieg sieht aus wie ein 200-Millionen-Blockbuster, dabei war er viel (!) günstiger

24.09.2023 - 19:00 UhrVor 8 Monaten aktualisiert
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Gareth Edwards hat zwei der teuersten Sci-Fi-Blockbuster der vergangenen Jahre gedreht. Für seinen neuen Film hat er die Produktion eines solchen Kino-Giganten komplett neu gedacht.

Nur wenige Filmschaffende haben in Hollywood eine dermaßen steile Karriere hingelegt wie Gareth Edwards. Mit dem unabhängig produzierten Monsters feierte er 2010 seinen Durchbruch. Danach führte er zwei der größten Sci-Fi-Blockbuster der vergangenen Dekade an: Godzilla (2014) und Rogue One: A Star Wars Story (2016).

Beide Filme hatten riesige Budgets und stehen damit stellvertretend für eine Filmindustrie, die verlernt hat, bewusst mit ihren Ressourcen umzugehen. Bei Godzilla waren es 160 Millionen US-Dollar, die Edwards zur Verfügung standen. Rogue One soll je nach Angabe sogar bis zu 100 Millionen US-Dollar mehr verschlungen haben.

Der Sci-Fi-Film The Creator umgeht den Fehler, der gerade vielen Hollywood-Blockbustern zum Verhängnis wird

Inzwischen überschreiten die Kosten für Hollywood-Blockbuster mühelos die 300 Millionen US-Dollar, was zu einem Problem führt: Die Filme müssen immer mehr einspielen, um profitabel zu werden, doch die wenigsten erreichen diesen Punkt. Mit The Creator hat Edwards daher die Produktion eines Sci-Fi-Blockbusters neu gedacht.

Hier könnt ihr den Trailer zu The Creator schauen:

The Creator - Trailer (Deutsch) HD
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Ausgehend vom Trailer sieht The Creator aus, als hätte er ebenfalls ein Budget von 200 Millionen US-Dollar. Viele verschiedene Schauplätze, aufwendige Effekte und eine Story, die ein packendes Sci-Fi-Epos verspricht: Tatsächlich hat er Film nur 80 Millionen US-Dollar gekostet, was weit unter dem Durchschnitt seiner Blockbuster-Kollegen liegt.

Wie hat Edwards das geschafft?

Auf der internationalen Pressekonferenz zu The Creator erklärte der Regisseur, dass er die Reihenfolge der Prozesse, die bei der Produktion eines solchen Blockbusters stattfinden, umgedreht hat. So konnte er am Ende effizienter und kostenbewusster arbeiten.

Wenn man einen Film wie [The Creator] dreht, denkt man sich eine ganze Welt aus. Es werden sehr viele Konzeptzeichnungen erstellt. Die zeigt man dem Studio. Und das Studio sagt: 'Solche Schauplätze werdet ihr nirgendwo finden. Dafür muss eine Soundstage gebaut werden. Der Film wird 200 Millionen US-Dollar kosten. Und ihr dreht gegen eine Greenscreen.' Ich entgegnete: 'Nein, nein, nein, nein, nein, nein, nein. Vergesst all diese Bilder. Das sind nur Ideen. Wir designen den Film basierend auf dem, was wir tatsächlich drehen. Wir machen den Film quasi in umgekehrter Reihenfolge.'

Edwards hat sich bei The Creator auf seine Indie-Wurzeln zurückbesonnen und mit einer kleinen Crew gearbeitet, um so viel Flexibilität wie möglich zu bekommen.

Wenn die Crew klein genug ist, sind die Kosten überschaubar und man kann sie überall in der Welt hinfliegen, anstelle ein teures Set zu bauen. Die Vulkane von Indonesien, buddhistische Tempel im Himalaya, Ruinen in Kambodscha und schwimmende Dörfer – wir haben in acht verschiedenen Ländern gedreht und konnten uns einfach die besten Locations für die Szenen aussuchen, als würden wir einen Independent-Film drehen.
The Creator

Im Anschluss hatte Edwards ein Groß des Budgets für die Postproduktion übrig, in der er viele Prozesse unterbrachte, die er in der Vorproduktion abgekürzt hat. Dazu gehört auch die Zusammenarbeit mit der legendären Visuelle-Effekte-Schmiede ILM.

Danach haben wir den Film geschnitten, Frames von jeder Einstellung genommen und diese an Produktionsdesigner [James Clyne] weitergegeben haben. Die Prozesse, die normalerweise eineinhalb Jahre vorher passieren, haben wir in die Postproduktion verlagert. [Clyne und sein Team] haben die ganzen Sci-Fi-Elemente nur über die Bilder gelegt, die wir tatsächlich verwenden. Man malt also nie links und rechts über den Rahmen hinaus. Das macht es sehr effizient. Man arbeitet genau an dem, was man wirklich sieht.

Vermutlich lässt sich diese Herangehensweise nicht auf jede Produktion übertragen. Mit The Creator hat Edwards dennoch ein spannendes Modell geschaffen, nach dessen Vorbild viele Hollywood-Blockbuster aufgeblasener Budgets umgehen kann, ohne an Größe zu verlieren.

Sci-Fi-Highlight: Wann startet The Creator im Kino?

Ob das Ergebnis überzeugt, das Edwards mit seinem Kreativteam geschaffen hat, könnt ihr in wenigen Tagen selbst herausfinden. Am 28. September 2023 startet The Creator in den deutschen Kinos und entführt in eine Welt, in der ein Krieg zwischen Menschen und Maschinen mit künstlicher Intelligenz ausgebrochen ist.

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