Indiana Jones war nie besser als auf seinem letzten Kreuzzug!

22.06.2019 - 09:40 UhrVor 5 Jahren aktualisiert
We named the DOG Indiana...
Paramount / moviepilot
We named the DOG Indiana...
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...und wer weiß, ob es der kommende Indiana Jones 5 noch einmal wuppen kann. Also schmeißt den Fangirl-Modus an, heute schwelgen wir in Erinnerungen an den besten Indy ever!

Erinnert ihr euch noch, als "Trilogie" DAS Ding schlechthin war? Gute Filme kamen oft im Dreierpack, mehr war die Ausnahme - wir kannten ja noch nicht mal das Wort für eine Vierer- oder Fünferreihe! Alien, Star Wars, Zurück in die Zukunft: Einer war erfolgreich, hätte nicht fortgesetzt werden müssen, konnte aber, in einer Zeit, lange bevor ein noch nicht einmal angelaufener Film ein ganzes Universum gebären sollte. (Herrgott, bei Jäger des verlorenen Schatzes hatte die Reihe ja noch nicht einmal einen Namen!) Drei Filme waren das Ultimative, drei Filme reichten, um einen würdigen Abschluss zu finden, mitunter sogar, um eine ganze Geschichte zu Ende zu erzählen. Und mitunter war der dritte Film sogar der krönende Abschluss. Ganz so, wie Steven Spielberg und George Lucas ihn mit Indiana Jones und der letzte Kreuzzug hinlegten, der alles davor in den Schatten stellte.

Versteht uns nicht falsch, die ersten beiden Filme waren auch toll, aber dieser? Zwei Joneses, Nazis, Ritter, Pferde, Flugzeuge und Papa motzt im Beiwagen - wie hätte irgendeine Fortsetzung nach diesem Film NICHT auf die ein oder andere Art enttäuschend sein können? (Okay, liegt vielleicht auch daran, dass Kühlschränke, seltsame Akzente und Aliens nicht ganz das jahrelang erhoffte Atlantis des viel kleineren Bildschirms waren...) Wer kann es Schlopsi da verdenken, dass sie im vollen Indy-Fangirl-Modus ist, wenn Harrison Ford und Sean Connery zur Hochform auflaufen?

Der Kommentar der Woche von Schlopsi zu Indiana Jones und der letzte Kreuzzug

Filme für die einsame Insel oder Lieblingsfilm Teil 1: Indiana Jones und der letzte Kreuzzug

Wir folgen keinen alten Karten, entdecken keine vermissten Schätze und noch nie hat ein X irgendwann irgendwo einen bedeutenden Punkt markiert.

In den letzten Jahren habe ich aufgehört mitzuzählen, wie oft ich diesen Indy-Teil schon gesehen habe, aber bestimmt vier oder fünfmal so oft wie die ersten beiden Teile zusammengezählt.
Indiana Jones und der letzte Kreuzzug ist für mich schlicht und ergreifend DER Abenteuerfilm schlechthin. Stolze 25 Jahre hat er nun schon auf dem Buckel, und er ist seinem Alter nicht im Geringsten erlegen - und wird es auch niemals tun. Ganz im Gegenteil, selbst heute noch versprüht er diesen gewissen staubigen, rauen Abenteuercharme, ohne dass einem das körnige Bild als Störfaktor ins Auge springt.

Der dritte Indy kommt dafür viel zu frisch und fesch daher, was er nicht zuletzt seinem kultigen Titelhelden und der spannenden und amüsanten Handlung verdankt. Die Späße werden nach dem X. Male noch immer nicht langweilig und wenn man ihn nur oft genug gesehen hat, dann freut man sich bereits im Vorfeld jedes Mal aufs Neue auf kultige Szenen wie "Ah, Venedig!“, oder wenn sie allesamt an der Klippe stehen und in den Abgrund blicken, oder die Szene in der Bibliothek...

Hach, hier könnte ich ewig weitermachen, zumal das wohl einer der wenigen Filme ist, bei denen ich nahezu jede einzelne Szene aufzählen könnte, einfach weil hier jeder einzelne noch so platte Witz den Weg unmittelbar ins Zwerchfell antritt.
Dabei leitet der Film seine Geschichte schon mit gehörig Feuer unterm Hintern ein, wenn wir dem jungen Pfadfinder Indiana Jones (River Phoenix) dabei zusehen, wie er sich mit einer Gaunerbande anlegt und sich als Abschluss ein grandioses Duell auf einem Zug liefern muss.

Heute hast du verloren, Kleiner...aber das muss Dir ja nicht gefallen.

Wenn dann die eigentliche Handlung rund um den erwachsenen Archäologieprofessor Jones anfängt, und sich Junior auf die Suche nach dem heiligen Gral und auch seinem Vater Henry Jones Sr. macht, dann… spätestens dann kommt man aus dem Lachen echt nicht mehr heraus!
Es ergeben sich die gesamte Laufzeit über zahlreiche pfiffige Szenen und eine so stimmige Chemie zwischen zwei Darstellern, wie eben hier bei Ford und Connery, sieht man auch nicht mehr alle Tage. Sean Connerys trockene, aber humorvolle Ader setzt dem Film ohne Zweifel die Krone auf und macht ihn dadurch zu meinem Liebling der Reihe:

Sie Trottel, Sie glauben tatsächlich, dass mein Sohn so dämlich ist, dieses Tagebuch den weiten Weg hierher mitzubringen? ... Du hast es doch nicht oder? ... Nein, du hast es nicht bei dir!

Schon allein wenn die beiden auf dem Motorrad die Flucht antreten und Sr. seinen Sohn mit den giftigen Blicken straft, ist das zum Schießen komisch gehalten.

Dabei bietet der Film so viel mehr als nur witzige Sprüche und Situationskomik. Nachdem mir im zweiten Teil die Nazis als Widersacher schmerzlich fehlten, dürfen sie glücklicherweise im dritten Abenteuer des kultigen Archäologen wieder ran. Aus irgendeinem Grund funktioniert diese Kombination des Abenteurers und der sturen Nazis, die alle möglichen Mittel investieren, um ein altes Relikt aufzuspüren, ganz wunderbar. Dabei werden gängige Klischeevorstellungen überzogen, ordentlich Seitenhiebe ausgeteilt, und die Figuren so überspitzt dargestellt, dass man selbst bei in der Realität traurig machenden Szenen, wie hier die Bücherverbrennung im Zuge der entarteten Kunst, wieder mit einem Schmunzeln aus der Angelegenheit entlassen wird.

Generell sind es auch die Kleinigkeiten, die dem Film eine ständig vorantreibende Kraft verleihen, die einfach so offensichtlich doof sind - und einem doch die Lachtränen in die Augen treiben. Allein schon die Szene mit dem Wegschild irgendwo im nirgendwo, inmitten der österreichischen Pampa, bringt mich ständig zum Schmunzeln, und ich weiß einfach nicht warum:

< Venedig | Berlin >

Wir müssen DA lang!
*zeigt in Richtung Venedig*
Aber das Buch ist in Berlin!

Zusätzlich zu der rundum gelungenen und spannenden Geschichte, die immer wieder mit fabelhaften Actionszenen gespickt ist, gesellt sich abschließend ein Finale, bei dem mir jedes Mal der Atem stockt. Denn obwohl die größte Strecke überwunden scheint, liegt der schwierigste Teil noch vor ihnen und zehrt ordentlich an den Nerven, die bei „Junior“ doch sonst immer wie Stahlseile erscheinen.

Ehe der Kommentar jedoch vor lauter Fangirlschwärmerei noch länger wird, hier ein Fazit:
Indiana Jones und der letzte Kreuzzug ist mehr als nur ein würdiger Abschluss der alten Trilogie. Der Entschluss im (vorläufig) letzten Teil eine Art Familienzusammenführung zu feiern, zumal sich die beiden ständig wie ein alterndes Ehepaar in die Haare kriegen und vom Wesen her doch so gleich sind, ist einfach zum Schießen komisch in Szene gesetzt und verleiht dem Film die nötige Würze.

Zusätzlich ist er für mich persönlich einer der wenigen Filme, die ich mir immer und immer wieder ansehen kann, ohne dass sie auch nur im Geringsten Sorge tragen müssen, an Charme zu verlieren, die meine Jugend und Abenteuerlust geprägt haben (auch wenn ich mir letzten Endes doch das Archäologiestudium verkniffen habe), und die auch niemals langweilig werden - einfach weil hier so viele unterhaltsame Elemente miteinander verbunden werden, ohne dabei platt zu wirken und mit der gängigen draufgängerischen Vorstellung eines verbohrten Archäologen und seiner Arbeit gespielt wird. Wer würde denn nicht gerne mal solche Abenteuer erleben um dadurch dem sonst so drögen Alltag zu entfliehen?

Hoffentlich ergibt sich irgendwann nochmal die Möglichkeit, ihn auf der großen Leinwand zu sehen. Denn genau so muss man diesen Film eigentlich sehen.

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