James Bond und Der kleine Hobbit kämpfen ums Überleben

28.09.2009 - 12:02 Uhr
James Bond vs. Bilbo Beutlin
MGM
James Bond vs. Bilbo Beutlin
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Die Hinweise auf eine kurz bevorstehende Pleite des Hollywood-Traditionsstudios MGM verdichten sich. Welche Folgen hat dies für einige der erfolgreichsten Franchises aller Zeiten?

MGMs finanzielle Sorgen sind nicht neu – seit knapp dreißig Jahren gilt das Studio bereits als Sorgenkind der Branche. Genaue Zahlen liegen nicht vor, die Verbindlichkeiten sollen mittlerweile bei 4 Milliarden Dollar liegen. Als einer der Gründe für die mangelnde Wirtschaftlichkeit gilt, dass MGM samt seines Filmrechte-Archivs seit den 1980er Jahren mehrfach den Besitzer wechselten. Vor kurzem haben sich die wichtigsten Geldgeber des Studios versammelt, um über eine Involvenz zu beraten. Im Falle des geordneten Rückzugs könnten die wichtigsten Investoren wenigsten einen kleinen Teil des Geldes wiedersehen, das sie in das Studio gesteckt haben.

Für alle Filmfans bedeutet dies: Im Falle einer Insolvenz müsste MGM sich, zumindest teilweise, von seinen Kronjuwelen trennen. Das Prachtstück des Konzerns ist sicherlich das James Bond-Franchise. Die Filmreihe über den britischen Geheimagenten würde ohne Frage sofort einen Käufer finden, jedoch könnte der Besitzerwechsel den Starttermin des nächsten Bond (Bond Nr. 23 ist für 2011 angekündigt) nach hinten verschieben.

Noch schlimmer könnte es für Fans von Herr der Ringe kommen: Schon vor knapp drei Wochen berichteten wir, dass MGM/New Line Cinema und der Tolkien Trust zwar endlich den Rechtsstreit bezüglich der finanziellen Auswertung der Herr der Ringe-Trilogie beiglegt haben und dem Drehstart von The Hobbit damit nichts mehr im Wege steht. Doch auch schon Mitte September trübten die Gerüchte um die finanziellen Sorgen von MGM die Vorfreude. Darf sich der kleine Hobbit jetzt doch noch nicht auf die Socken machen?

Noch sind keine endgültigen Entscheidungen gefallen. Angeblich versucht MGM, seine Geldgeber auf Anfang nächsten Jahres zu vertrösten – alle aktuellen Projekte einfach auf Eis zu legen, würde schließlich noch größeren finanziellen Schaden verursachen, als bereits angefangene Projekte weiter zu verkaufen. Dies spräche dafür, auch die Arbeiten an The Hobbit weiterlaufen zu lassen.

Allen Ungeduldigen sei gesagt: Dass The Hobbit früher oder später verfilmt wird, steht außer Frage, die Aussicht auf Gewinn bahnt dem notwendigen Kapital immer den Weg. Wenn MGM es nicht auf die Reihe bekommt, sollten die Rechteinhaber mal bei George Lucas anklopfen. Seine Fortsetzungen und Prequels werden von den Fans nicht unbedingt geliebt, aber der Star Wars-Erfinder zieht sein Programm wenigstens durch.

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