Kitschiger Heimatfilm ohne Überraschungen

21.07.2010 - 10:20 Uhr
Henriette Richter-Roehl in Heimat zu verkaufen
MDR/ORF/Alfons Kowatsch
Henriette Richter-Roehl in Heimat zu verkaufen
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Ein tüchtiger Hotelier und Landwirt siegt über einen internationalen Tourismuskonzern und gewinnt die attraktive Vorstandsdirektorin als seine Frau fürs Leben. Wie es soweit kommen konnte, seht Ihr heute Abend ab 20:15 Uhr in Heimat zu verkaufen auf ARD.

Max Höllerer, Besitzer des Berghotels “Edelweiß”, ist im Heimatfilm Heimat zu verkaufen in Schwierigkeiten. Er hat sich mit dem Umbau seines kleinen, idyllischen Hotels übernommen und ist in Zahlungsschwierigkeiten. Da trifft er auch noch auf Sarah Sand, Mitarbeiterin eines internationalen Konsortiums, die ihm eröffnet, dass sein Hotel von Max’ Bank verkauft wurde und ihm nicht mehr gehört. Sie bietet ihm jedoch generös den Geschäftsführerposten an, denn Max’ Art kommt bei den Stammgästen gut an. Max ist völlig perplex …

Fritz Hammel als Max und Henriette Richter-Röhl aus der ARD-Telenovela Sturm der Liebe als Sarah spielen in Heimat zu verkaufen zwei Hauptfiguren, die unterschiedlicher kaum sein könnten: Max – bodenständig, heimatverbunden – will die natürliche Schönheit seiner Heimat unbedingt erhalten. Sarah, karriereorientiert, sieht in den Plänen, aus dem Familienbetrieb ein großes Wellness-Hotel zu errichten den absoluten Fortschritt.

Es dürfte niemanden wirklich überraschen, wenn wir an dieser Stelle schonmal verraten, dass Max und Sarah sich trotz aller Differenzen ineinander verlieben und Heimat zu verkaufen gut ausgeht. Das klingt leider ganz arg nach einer 0815-Heimatfilm-Romanze aus dem Baukasten und das scheinen auch die Kritiker zu bestätigen.

So schreibt zum Beispiel Torben Gebhardt auf Quotenmeter.de= über Heimat zu verkaufen: “Was uns Zuschauern von Regisseur Karl Kases (”Rosamunde Pilcher: Herzen im Wind (Rosamunde Pilcher: Herzen im Wind)“:/movies/rosamunde-pilcher-herzen-im-wind) und Drehbuchautorin Susanne Zanke (”Lindenstraße (Lindenstraße)“:/serie/lindenstrasse) hier wieder geboten wird, ist an Harmlosigkeit, Vorhersehbarkeit und Kitsch kaum mehr zu überbieten.”

Christoph Steiner sieht das in der Kleinen Zeitung ähnlich: “Um oberhalb des Weißwurstäquators auch verstanden zu werden, wird am Weißensee moderates Österreichisch gesprochen. An der zwar netten, aber überraschungsfreien Handlung hätte aber auch der Dialekt nichts ändern können.”

Die Frankfurter Neue Presse ist da eher unkritisch und bezeichnet Heimat zu verkaufen als einen Film, “der als Kommentar auf die Kapitalismuskrise gesehen werden kann”. Den Vorwurf, der Film sei zu kitschig, kontert der Autor abschließend mit der durchaus berechtigten Gegenfrage: “Was wäre ein Heimatfilm ohne eine Liebesgeschichte?”.

Für alle, die Heimat zu verkaufen verpasst haben und trotz aller Kritik doch gerne sehen würden: Die ARD ist so lieb, die Romanze einen Tag später, nämlich am 22. Juli, um 10:30 Uhr zu wiederholen. Wenn Euch das nicht interessiert, dann schaut doch in unser Fernsehprogramm, damit Ihr wisst, was sonst noch im Fernsehen zu erwarten ist.

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