Wenn ihr berauschende Farben und einen der opulentesten DEFA-Filme überhaupt sehen wollt, dann schaut euch Goya – oder Der arge Weg der Erkenntnis (1971) an. In 70 mm gedreht präsentiert der Film eine Fülle an Ideen und Material über den spanischen Maler; derart intensiv, exzentrisch und vital ist dies bisher keinem Goya-Biopic danach mehr gelungen. Konrad Wolf verpflichtete für seinen Film Schauspieler aus sieben Ländern. 120 Gemälde und Originalgrafiken Goyas wurden in die Handlung und Dekoration des Films einbezogen.
Francisco José de Goya y Lucientes (Donatas Banionis), Hofmaler der katholischen Majestäten Karl IV. und Maria Luisa von Spanien, ist ein wohlhabender und angesehener Mann und gilt zu Recht als bedeutender Künstler. Seine Werke zieren die Schlösser und Galerien der reichsten Familien Spaniens. Aber Goya ist ein Mann des Volkes, und der Widerspruch zwischen Königstreue und Volksverbundenheit beunruhigt ihn zunehmend.
Goya sieht das Intrigantentum, die Skrupellosigkeit der Minister am spanischen Hof, die wirtschaftlich und sozial katastrophale Lage Spaniens. Zugleich spürt er, dass das Echo der Französischen Revolution kaum einen Widerhall in seinem Land findet. Augustin Esteve (Fred Düren), sein engster Freund, bringt ihn mit spanischen Patrioten zusammen. Unter ihnen ist auch die Sängerin Maria Rosario (Carmela), die sich als erste vor dem Tribunal der Inquisition nicht schuldig bekennt. Goyas “arger Weg der Erkenntnis” wird noch erschwert durch seine leidenschaftliche Beziehung zu der bildschönen, aber komplizierten Herzogin von Alba (Olivera Katarina).
Was: Goya – oder Der arge Weg der Erkenntnis
Wann: 23:40 Uhr
Wo: MDR