Kontroverser Hitler-Mercedes-Clip ausgezeichnet

18.09.2013 - 09:23 UhrVor 10 Jahren aktualisiert
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Tobias Haase
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Tobias Haase durfte für seinen kontroversen und auch inoffiziellen Werbespot für Mercedes-Benz den First-Steps-Award für die Beste Werbung entgegennehmen. Hier könnt ihr euch den Clip ansehen und euch selbst eine Meinung dazu bilden.

Wenn Kinder von Autos überfahren werden, dann ist das meist keine sonderlich gute Werbung für’s Vehikel. In dem inoffiziellen Werbespot MCP von Tobias Haase bekommt das ganze eine makabere Wendung und soll sehr wohl für das Auto und seine innovative Technik sprechen. Der kontroverse Spot, den ihr euch hier ansehen könnt, wurde nun mit einer wichtigen Auszeichnung für den Filmnachwuchs ausgezeichnet – als bester Werbefilm bei den First Step Awards. Das löste heftige Diskussionen um den bereits seit längerem im Internet kursierenden Clip aus, berichtet Die Welt. Mercedes-Benz ist großer Unterstützer dieses Filmpreises, hat sich aber aufgrund der kontroversen Verwendung ihrer Karosserie ausdrücklich von dem Clip distanziert. Die Jury stärkt dem Nachwuchsfilmer jedoch den Rücken und meint, er bleibe seinen Idealen treu. 10.000 Euro bekommt Tobias Haase für den ersten Preis. Handwerklich ist der Spot jedenfalls einwandfrei.

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Mit einem Kartoffelsack sitzt die alte Frau auf der Veranda, Männer sind beim Hobeln zu sehen und der Nebel zieht in das bäuerliche Dorf zur 19. Jahrhundertwende. Zwei Mädchen spielen munter auf der Straße, ohne von der futuristischen Gefahr zu ahnen, die heranbraust. Doch der polierte Mercedes hält dank eines Bremswarnsystems noch gerade rechtzeitig an. Ein kleiner Junge lässt fröhlich seinen Drachensteigen und hat sichtlich Spaß, auch hier wird das Auto wieder bremsen, könnten wir meinen, doch der Mercedes rast über den Jungen und bleibt auch nach dem Unfall nicht stehen. Und dann erfahren wir den Clou der Werbung, denn die Mutter schreit laut „Adolf“ und das Ortsschild „Braunau am Inn“ wird eingeblendet. „Erkennt Gefahren, bevor sie entstehen“, ist zu lesen. Das tote Kind formt ein Hakenkreuz.

Der renommierte Preis wird von der Deutschen Filmwirtschaft verliehen und unter den Nominierten für die Hauptkategorie Bester Spielfilm befanden sich unter anderem David Dietl mit König von Deutschland und Frauke Finsterwalder mit Finsterworld. Der mit 25.000 dotierte Preis für den besten abendfüllenden Spielfilm ging dann aber an Konrad Wolfs Lamento. Das Drama handelt von einer Mutter, die ihre Tochter verloren hat. Regisseur Rosa von Praunheim bekam einen Ehrenpreis verliehen. Als beste Dokumentation wurde Anna Thommens Neuland ausgezeichnet.

Was haltet ihr von der Mercedes-Hitler-Werbung?

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