League of Legends — "Remilia" ist erste Profi-Spielerin

18.08.2015 - 11:10 UhrVor 8 Jahren aktualisiert
Tresh aus League of Legends
Riot
Tresh aus League of Legends
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League of Legends ist seit Monaten das meistgespielte Videospiel der Welt und dementsprechend bunt gemischt ist die riesige Community. Doch die höchsten eSport-Ränge waren bisher Männern vorbehalten — nun aber gab es eine Premiere.

Die eSport-Szene des meistgespielten Videospiels der Welt ist ein hartes Pflaster: Wer privat auch nur wenige Spielstunden in League of Legends gesteckt und anschließend ein Profi-Spiel angesehen hat, der wird beeindruckt in die Knie gehen: Star-Spieler wie YellowStar, Bjergsen, Madlife oder Huni begeistern mit ihren Fähigkeiten wöchentlich hunderttausende Zuschauer. Es ist nicht einfach, als unbekanntes Aufsteiger-Team in diese Sphären vorzudringen — doch dem Team Renegades  ist dies Anfang August gelungen.

Das Team, das sich teilweise aus altgedienten Profis zusammensetzt, konnte sich im entscheidenden Spiel gegen Team Coast behaupten und sich so einen Platz in der League of Legends Championship Series (LCS) verdienen — so etwas wie die Erste Bundesliga des MOBAs. Das Besondere an diesem Team: Mit Maria "Remilia" Creveling konnte sich das erste Team auf höchstem Wettbewerbsniveau durchsetzen, das eine Frau in ihren Reihen hatte. Eine Premiere für League of Legends, die allerdings zunächst nur von kurzer Dauer sein sollte.

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Remilia hatte mit Thresh einen der schwierigsten Champions des Spiels gemeistert und musste sich selbst vor dem großen Vorbild Madlife, der sich auf den gleichen Helden spezialisiert hatte, nicht verstecken. Doch während sie in der kompetitiven Szene über jeden Zweifel erhaben blieb, wuchs ihr der Druck von außen nun wohl über den Kopf. In einem Statement  erklärte die junge Spielerin zunächst, dass sie wahrscheinlich aus dem Team austreten werde, bevor es zum ersten Spiel in der "Bundesliga" kommen wird.

Wie sie selbst sagte, hatte sie mit dem letzten Sieg der Renegades ihr eigentliches Ziel erreicht — nämlich zu beweisen, dass selbstverständlich auch ein Team mit einer Frau bis ganz nach oben kommen kann.

Remilia wird ohne das traditionelle Spielerbild gezeigt.


Mittlerweile hat Remilia ihre Entscheidung allerdings geändert und erklärt, dass sie mit ihrem Team zur LCS antreten werde .

Während einige Fans lange Zeit darum flehten, dass Remilia der kompetitiven Szene erhalten bleiben soll, stand nun lange Zeit die Frage im Raum, wieso der frischgebackene Profi freiwillig vor der großen Herausforderung zurücktreten wollte. Tatsächlich scheint sie seit Monaten einer gigantischen Flut an misogynen und sexistischen Kommentaren ausgeliefert zu sein, die aus dem Spektrum der Community stammt, die keine Frauen in "ihrem" Sport sehen wollen. Während Remilia bereits vor einiger Zeit fast alle sozialen Plattformen, die mit ihr privat verbunden waren, gelöscht hat, ging das Dauerfeuer vieler Zuschauer weiter.

Schließlich gab es sogar eine Vereinbarung mit Riot, dem Veranstalter der Turniere, sie nicht explizit auf den Turnieren zu filmen und auch ihr Bild nicht wie normalerweise übliche vor den jeweiligen Spielen einzublenden.

Es ist weder fair noch richtig, ihre ursprüngliche Entscheidung alleine auf die Hasswelle abzurollen, die ihr entgegenschwappte — doch sollte, unabhängig von ihren wahren Gründen, dieses hässliche Phänomen nicht kleingeredet oder gar ausgeblendet werden. Der eSport ist eine männerdominierte Szene — und wie Remilia allen beweisen konnte: Völlig zu unrecht.

Wir wünschen Remilia und ihrem Team viel Glück für die neue Saison!

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