Ich haue jetzt, hier und heute einfach mal einen kleinen
Blog-Beitrag raus über Filme rund um die wunderbar, phänomenal, phantastisch,
prätentiöse und vielleicht beste Nebensache der Welt: Se… ach ne, Musik.
Die Festivalsaison ist zu Ende. Musiker und Fans klopfen sich den Staub oder
wahlweise den Matsch ab (Gruß nach Wacken). Zelte und Habseligkeiten werden
eingesammelt und man wartet mit großer Vorfreude auf das nächste Festival
Jahr oder die Konzerte jetzt im Herbst und Winter.
Jetzt bleiben vorübergehend erstmal nur CDs oder die immer-noch-gerade-wieder
populäre Schallplatten, beziehungsweise Streams und Download um die Musik des
Begehrens zu genießen. Jaja ich weiß es ist Live einfach besser als wie auf
Platte…
Wem der Optikfaktor fehlt muss sich eine Live-DVD/-Bluray/Whatever ins
Abspielgerät werfen und kann so das gerade erlebte nochmal - zumindest ansatzweise - Revue passieren lassen.
Eine Alternative, für die die gar nicht genug bekommen können, bilden Filme
rund um das Thema Musik. Ihr merkt ich komme endlich zum Punkt.
Dieses Jahr ist mir schon der eine oder andere „Musikfilm“ untergekommen. Über viele habe ich mich gefreut.
Ich präsentiere euch heute meine Erlebnisse – in chronologischer Reihenfolge – zum
Thema musikalisch angehauchter Film.
Über Kommentare, Filmtipps oder anderes
Gekröse freue ich mich natürlich!
Dann legen wir mal los mit der kleinen Reise:
Erste Stopp: Der Pianist (8/10)
Adrien Brody in Top Form, als polnischer-jüdischer Pianist Wladyslaw Szpilman.
“Der Pianist” ist eine bewegende und schonungslose Aufarbeitung der
Naziverbrechen in Polen, besonders die Verhältnisse im Warschauer Ghetto werden
beleuchtet.
Roman Polanski erzählt auf bedrückende Art die Geschichte von Wladyslaw
Szpilman und wie diesen die Musik immer wieder am Leben gehalten hat.
Zweiter Stopp: The Music Never Stopped (9/10)
Wow. Ein wirklich toller Film mit J.K. Simmons. Wieder steht die „Kraft der
Musik“ im Mittelpunkt, hier zusammen mit einer Vater-Sohn Geschichte die
berührt.
Klasse Musik aus den 60er/70er Jahren gibt es on top und rundet das Erlebnis
gelungen ab.
Dritter Stopp: Der Solist (6.5/10)
Jamie Foxx konnte mich als obdachloses Musikgenie nicht vollends überzeugen.
Das lag weniger an ihm, als vielmehr an der Geschichte die zwar ganz nett, gut
gespielt und solide erzählt war, allerdings hat mir der Drive gefehlt.
Streckenweises wurde es ein bisschen langatmig und ich musste mich durchquälen.
Robert Downey Jr. könnte für manche ein Pro-Argument sein.
Vierter Stopp: Inside Llewyn Davis (7.5/10)
Ein klassischer Coen-Film, voll mit schräger Alltagskomik über Sinn und Unsinn
des Lebens. „Inside Llewyn Davis“ zeigt die unglamuröse Sicht eines erfolglosen
Musikers und seinen Kampf gegen Enttäuschungen und Rückschläge. Die Musik ist
„hand made“, was zu gefallen weiß und die eine oder andere Anspielung auf
Musiker/Musik ist zu finden.
Fünfter Stopp: Crazy Heart (7/10)
Endlich ein Oscar für Jeff Bridges. Es ist zwar nicht sein bester Film, Dude,
aber als versoffener, abgehalfterter Country-Sänger der von Bar zu Bar tingelt,
macht er einen echt hervorragenden Job. Nur reicht das alleine nicht, für einen
hervorragenden Film. Alles in allem ist die Geschichte keine Offenbarung an Innovativität.
Sie ist solide aber nicht so überragend, dass man vom Stuhl fällt und leider
sind teilweise Längen zu spüren. Den Bezug zur Countrymusik muss man nicht
unbedingt haben um den Film anschauen zu können.
Sechster Stopp: Almost Famous – Fast berühmt (7.5/10)
„Almost Famous“ wirkt wie eine Mischung aus Roadmovie, Musikfilm, Märchen und
Comming-of-Age-Film. Das klingt wirr, ist es aber nur teilweise. Viel Witz und
eine unterhaltsame Handlung machen das Konzept zusammen mit guten Darstellern
und einem Klecks Musik zu einem sehenswerten Film.
Siebter Stopp: Can A Song Save Your Life? (7.5/10)
Frisch und frech finden sich Mark Rufallo und Keira Knightley zum Jammen
zusammen. Eine gute Dynamik und ein fetziger Sound geben der Mischung Pepp.
Auch hier wird das altbekannte Rad nicht neu erfunden aber durch eine gute
Erzählweise und das Auslassen von manchen Hollywood-Filmklischee kann „Begin
Again“ (so der Originaltitel) punkten.
Achter Stopp: Once (7/10)
Ebenfalls ein erfrischender kleiner Film über die Leidenschaft zur Musik ist „Once“.
Folkmusik steht hier im Mittelpunkt und wie das Leben eines Musikers aussehen
kann, der seinen Durchbruch noch nicht geschafft hat aber niemals aufgibt.
Wie der Titel vermuten lässt, ist die Handlung zum Teil recht naiv-märchenhaft
aber kann letztendlich überzeugen.
Neunter Stopp: Whiplash (9/10)
Könnte auch heißen: „Wie weit bist du bereit zu gehen?“
„Whiplash“ bedeutet so viel wie Schleudertrauma und kommt damit dem ziemlich
nahe, was der junge Musiker Andrew bei dem Bandleader, Dozenten und Folter-Sadisten
in Personalunion Fletcher (großartig J.K. Simmons) durchlebt.
Äußerst intensiver, sehr gut gespielter und authentisch umgesetzter Film, der zeigt
was Aufopferung bedeuten kann.
Den Oscar hat Simmons für seine Darbietung zurecht bekommen.
Das war ein kurzer Überblick über meine Musikfilme in 2015 bis jetzt. Ich hoffe, dass der eine oder andere fantastische noch folgen wird.
Falls jemand wider Erwarten diesen Blog lesen sollte:
Welche Musikfilme oder auch Filmmusiken haben dich besonders begeistert?