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Let's sing a Birthday Song for Keanu Reeves!

02.09.2016 - 08:55 UhrVor 7 Jahren aktualisiert
Bill & Ted's verrückte Reisen
Columbia Pictures
Bill & Ted's verrückte Reisen
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Sicherlich ist Keanu Reeves aktuell nicht unbedingt für seine durchweg klasse Performances oder sein fantastisches Mienenspiel bekannt. Vielmehr ist es Sympathie, die ich und auch andere moviepiloten für diesen vom Leben gezeichneten, am Boden gebliebenen Schauspieler und Regisseur empfinden und die uns motiviert ein Geburtstagslied anstimmen lässt.

Textgeschenke gibts auch diesen Monat wieder zu ausgewählten, guten Darstellungen zum Geburtstag von uns, wie zuvor bereits für die Schauspielgrößen Kevin Spacey und Al Pacino. Der frühere Musiker  und bis heute leidenschaftliche Motorradfahrer Keanu Reeves gehört zwar nicht zu diesen Größen, hat allerdings durchaus ein paar sehr gute Schauspielleistungen zu bieten:


Stefan Ishii über Das Messer am Ufer (1986)

The only reason you stay here is so you can fuck my mother and eat her food. MOTHERFUCKER. FOOD EATER. - Matt
als Matt

Ich habe Keanu Reeves einmal persönlich erlebt.
Er war zu einer Premierenveranstaltung der Dokumentation Side by Side gekommen, in der er als Sprecher fungierte. Und er saß während der Vorführung dann tatsächlich direkt vor mir. Der Typ ist echt unglaublich hippelig und kommt dabei total sympathisch rüber, dass man ihn einfach mögen muss. In den letzten Jahren (oder sogar Jahrzehnten) konnten man diese Seite an ihm in seinen leider oftmals eher mittelmäßigen Filmen mit den doch sehr stereotypen Figuren kaum noch entdecken, aber am Anfang seiner Karriere spielte Keanu Reeves oftmals Figuren, die seiner Persönlichkeit und seinen natürlichen Verhaltensweisen sehr ähnlich waren. Neben Der Prinz von Pennsylvania oder My Own Private Idaho blieb mir da ein Film ganz besonders in Erinnerung: Das Messer am Ufer ("River’s Edge") aus dem Jahr 1986 unter der Regie von Tim Hunter, der eher für Arbeiten bei diversen TV-Serien bekannt ist.

Das Messer am Ufer zeigt uns eine Gruppe von Drogen nehmenden, orientierungslosen, faulpelzigen High-School-Freunden. Einer aus dieser Gruppe namens Samson tötet seine Freundin. Doch statt sich der Polizei zu stellen oder die Leiche verschwinden zu lassen, zeigt er seinen Kumpels den toten Körper, um damit anzugeben. Doch darüber, wie die Jugendlichen mit diesem Wissen umzugehen haben, gibt es innerhalb der Gruppe verschiedene Ansichten. Während die meisten Teenager (inklusive Keanus Charakter Matt) eher die Tat anzeigen möchten, setzt sich der von Crispin Glover famos verkörperte Layne für Geheimhaltung und sogar für Flucht aus dem Bundesstaat ein. Die Dynamik innerhalb der Gruppe wird noch einmal interessanter, als etwas Unerwartetes geschieht.

Regisseur Tim Hunter und Drehbuchautor Neal Jimenez zeigen in Das Messer am Ufer ihr Verständnis für die orientierungslos agierenden Jugendlichen und zeichnet damit ein glaubwürdig wirkendes Porträt einer hoffnungslosen Generation von Menschen in einer desillusionierten Gesellschaft der 80er Jahre. Im Grunde thematisiert der Film damit auch das Scheitern des amerikanischen Traumes. Doch er verurteilt seine Charaktere zu keinem Zeitpunkt. Er zeigt uns einfach Jugendliche, die (natürlich schockierende) Fehler machen. Dabei kann er auf einige wunderbare Jungschauspieler, die am Anfang ihrer Karriere standen, zurückgreifen. Neben Keanu Reeves und Crispin Glover ist zum Beispiel die wunderbare Ione Skye (Wayne’s World oder Four Rooms) zu sehen. Aber auch Daniel Roebuck als Samson oder Joshua John Miller (Near Dark) liefern starke Leistungen ab.

In einer weiteren Nebenrolle kann man Dennis Hopper entdecken, mit dem Keanu Reeves acht Jahre später in "Speed" erneut zusammen arbeiten sollte. Mit Speed war Keanus Aufstieg in Hollywood nicht mehr aufzuhalten, doch die kleinen frühen Filme dieses wunderbaren Schauspielers sind für mich persönlich die wirklichen Perlen in seiner Filmographie.

Alles Gute zum Geburtstag!

Den Kommentar zum Film findet ihr auch hier.



Amarawish über My Private Idaho (1991)

There is no reason to know the time. We are timeless. - Scott
als Scott Favor

Keanu Reeves ist für mich einer dieser seltenen Gestalten in Hollywood, die man einfach nur sympathisch finden kann. Wieso?

Nun, zum einen, ist es nicht, weil ich sein Talent zu Schauspielen als besonders bemerkenswert, oder seine Rollenauswahl vorzüglich finde. Es ist dieses Gefühl von Menschlichkeit, dass er mir persönlich immer wieder auf andere Weise vermittelt. Er ist kein so unerreichbarer Stern wie andere am Schauspielhimmel, denn er scheint den Kontakt zur Erde, zu den „Normalsterblichen“ nicht ganz gekappt zu haben.

Ich denke es liegt wohl daran, dass er durch seine teils sehr massiven, nicht wenig negativen Lebenserfahrungen geerdet wurde. Sie hielten ihn davon ab Flügel zu bekommen, in der Stadt der Engel. Zu diesen Erlebnissen gehört beispielsweise der Tod von River Phoenix.

Every struggle in your life has shaped you into the person you are today. Be thankful for the hard times, they can only make you stronger. - Keanu Reeves

Mit dem talentierten Jungschauspieler verband ihn ein intensive Freundschaft. An zwei Filmen hatten sie gemeinsam gearbeitet. My Own Private Idaho ist einer davon. Dies ist auch einer der Gründe, warum ich diesen Film gewählt habe, denn er zeigt einen anderen Keanu, einen Keanu, der die Chance erhält deutlich mehr Emotion zu zeigen.

Viele aus der jüngeren Generation dürften den Namen Keanu Reeves womöglich erst mit Speed oder Matrix vernommen haben. Doch eigentlich war er schon viel früher bekannt. Reeves war zum Dreh des Films eigentlich schon ein Jugendstar, Phoenix hatte so eine Rolle zuvor noch nicht gespielt. Regisseur Gus van Sant, gab dies auch als Grund  an, warum der Film so gut funktionierte.

Keanu Reeves und River Phoenix spielen darin zwei junge Stricherjungs, die aus unterschiedlichen Verhältnissen stammen, aber gemeinsam träumend in die Zukunft blicken und den Sinn des Lebens finden möchten. Dieses "Queermovie" führt uns in eine ganz eigene Welt Amerikas, die hauptsächlich auf den Straßen existent ist. Ein eigentümlicher, verträumter aber doch auch bizarrer Charme geht von diesem Stück Film aus, was nicht zuletzt an guten Dialogen, wunderbar stimmigen Aufnahmen und an der Harmonie der beiden Hauptdarsteller liegt. Eine vergnüglich, filmische Ehrlichkeit, die nicht verurteilt, sondern objektiv Menschen auf ihrem Weg des Erwachsenwerdens begleitet.

Keanu kann man zwar hier schwer in einem Atemzug ohne Phoenix nennen, deshalb versuch ich es auch garnicht erst. Ich widme ihm diesen Text dennoch zu seinem 52. Geburtstag und wünsche mir gerne wieder mal eine solch poetische, shake­s­pearische „Indieperformance“, denn hier hat er deutlich gezeigt was in ihm steckt. Wenn man ihn nur lässt.

Alles Gute, Keanu!

Den Kommentar zum Film findet ihr auch hier.


(VincentVega) über Im Auftrag des Teufels (1997)

Ich bin ein Fan der Menschheit! Ich bin Humanist. Vielleicht ja sogar der letzte Humanist. Wer der noch bei Verstand ist Kevin, kann mit reinem Gewissen leugnen, dass das 20. Jahrhundert allein mir gehört hat.
als Kevin Lomax

Wir haben uns heute versammelt um einem tollen Schauspieler und mit Sicherheit noch besserem Menschen zum Geburtstag zu gratulieren und ihn zu ehren, Keanu Reeves. Einer der nie die große Anerkennung als Charakterdarsteller bekommen hat aber dennoch einer der beliebtesten Schauspieler ist und das vollkommen zurecht. Hier ein paar Worte zu einem seiner besten Filme und stärksten Rollen, The Devil's Advocate.

Es ist die Verführung des großen Geldes, des Ruhms, des Ansehens, des Luxus' und der Macht, die der junge Anwalt Kevin Lomax nach New York folgt. Der große Traum eines karrierebewussten jungen Mannes, wird endlich erfüllt. Doch schon bald scheint er sich zu einem Albtraum zu wandeln. Die Menschen verhalten sich eigenartig und werden durch eine scheinbar übergeordnete Macht geleitet, Sie können diese nicht begreifen und verfallen ihr, dabei wirken Sie so normal wie du und ich. Der eigene, freie Wille dessen man sich vollkommen bewusst scheint, wird immer mehr zu einem Schleier, der gespickt ist mit einem feinem, manipulativen Flüstern im Hintergrund.

Hier ist ein wahrer Meister am Werk, ein attraktiver Meister der Verführung, ein flüsternder Meister der Manipulation, ein arroganter Meister des Bösen. Er hat viele Gesichter, viele Namen wurden ihm gegeben, doch immer treibt er sein gleiches Spiel.

Denn wir sind alle nur kleine Schachfiguren, im Spiel der Großen. Verschiedenste Figuren mit unterschiedlichen Stärken uns Schwächen, doch wenn der Spieler es will, dann nimmt er uns vom Brett. Diese Macht haben nur die beiden Spieler und Sie nutzen diese Macht um ihre Vorteile gegeneinander auszuspielen. Auch wenn wir glauben, dass das Spiel ein Ende hat, dann seid euch gewiss, dass dies nicht der Fall ist. Denn das Spiel wird niemals enden.

Den Kommentar zum Film findet ihr auch hier.



HeartOnFire über Matrix (1999)

I'm going to show these people what you don't want them to see. - Neo
als Thomas Anderson/Neo

Heute Nacht hatte ich einen seltsamen Traum.
Den Ort an dem ich war hatte ich noch nie zuvor gesehen und doch kam mir er mir bekannt vor. Alles war so seltsam grünlich, wie als ob jemand einen total bekloppten Farbfilter über die Welt gelegt hätte. Mir gegenüber saß in einem roten Sessel ein großer Mann mit einer runden schwarzen Sonnenbrille.
"Du bist der Auserwählte", sagte er.

,,Das ist ja schön", erwiderte ich darauf. "Aber was soll das bedeuten?"
Er nahm die Sonnenbrille ab und blickte mir direkt in die Augen. "Hast du nicht manchmal das Gefühl, dass mit der Welt etwas nicht stimmt? Du weisst nicht was, aber es ist da. Wie ein Splitter in Deinem Kopf..." "Moment mal!", unterbrach ich ihn. "Ich erinnere mich! Wir sind in der Matrix, oder?" "Genau." Morpheus hielt mir nun zwei kleine verschiedenfarbige Pillen hin. "Dann nimm die rote Kapsel und ich führe dich in die tiefsten Tiefen des Kaninchenbaus..." ,,Nope", sagte ich und schluckte die blaue Kapsel schneller hinunter als er "Nebukadnezar" sagen konnte. Dann wachte ich auf.

Mit The Matrix erschufen die Wachowski-Geschwister 1999 den Film einer Generation. So etwas wie diesen philosophischen Gothic-Cyberpunk-MartialArts-Actionfilm hatte man zuvor noch nie gesehen. Zwar bediente Matrix sich zuhauf an bereits existierenden Filmen, doch der Mix macht's ja bekanntlich. Und so sind viele Elemente des Films heute aus unserer Popkultur nicht mehr wegzudenken. Die möchtegerncoolen Sonnenbrillen und schwarzen Mäntel der Protagonisten, der Bullettime-Effekt, die rote und blaue Pille, der "Fehler in der Matrix"... und Neo. Vor allem Neo. Dieser Hacker/auserwählte Superman ist nicht nur eine der wohl bekanntesten und kultigsten Filmfiguren der neueren Filmgeschichte... Er ist zudem DIE Rolle von Keanu Reeves. The Matrix machte aus dem zuvor zwar schon mit Filmen wie "Speed" erfolgreichen aber von Kritikern eher verschmähten Reeves einen der bestbezahltesten Hollywood-Stars der frühen 2000er. Und bescherte ihm eine Rolle, die sein Image fast zwei Jahrzehnte später noch prägen sollte.

Jemand anderen will ich mir als Neo gar nicht erst vorstellen. (Will Smith... ugh!)
Denn niemand trägt so gut schwarze Sonnenbrillen wie Keanu Reeves. Niemand verbiegt so wie gut Löffel wie Keanu Reeves. Niemand kämpft so gut gegen hunderte animierte Hugo Weavings wie Keanu Reeves.
Reeves ist Neo. Neo ist Reeves.

Mhh... Wenn ich so darüber nachdenke: Mein Traum heute Nacht hat sich schon ganz schön real angefühlt. Verdammt, vielleicht leben wir ja wirklich in einer Computersimulation und ich habe gerade meine einzige Chance auf Freiheit einfach so... Ach, warum mache ich mir überhaupt sorgen? Es gibt es ja Keanu Reeves da draußen, von dem ich weiß, dass er in diesem Fall den Maschinen gehörig den Arsch versohlen würde.

Happy Birthday, Mr. Anderson.

Den Kommentar zum Film findet ihr auch hier.


Laudania über The Watcher (2000)

Sie liebt mich, sie verwehst, sie liebt mich, sie verwehst... - David
als David Griffin

Keanu Reeves, der Emotionslose. Keanu Reeves, der Roboter. Keanu Reeves, der es schafft, ohne Ausdruck auszudrücken. Und das überzeugend. Prädestiniert ist er für Rollen als Nichtmensch. Als Alien. Als der, der allein da steht, gegen die Welt um ihn herum. Geschaffen, um den Einzelgänger, den Kaputten, fast ständig Depressiven zu spielen, den düsteren Antihelden, den ikonisch Hassenden.

The Watcher habe ich mir gekauft, als ich in meiner Keanu-Fanphase war. Irgendwann nach Matrix. Zwischen der Trilogie. Und, oh je, hatte der Film wenig Substanz! Trotz James Spader (Sorry, dich mag ich eigentlich auch!), der sehr überzeugend leidet, wird dieser Streifen einzig von Herrn Reeves überzeugendem bösen Blick getragen, herrlich charmant und dennoch distanziert anwidernd. Nein, man kann den Film wahrlich nicht loben, aber man muss Keanu Reeves’ Performance hervorheben, denn diese spiegelt nicht den glanzlosen, holzstarren, Ausdrucksautisten wider, der ihm immer nachgesagt wird. Es liegt ein Hauch Verlangen in seiner Darstellung des Serienkillers David Alan Griffin, etwas „echtes“, für das es sich lohnt, den Film zu genießen, in ihn einzutauchen.

Ganz ohne Mitleid überkam mich am Ende des Films irgendeine Art Bedauern über das unausweichliche Ende. Mit „Dragula“ von Rob Zombie auf den Ohren und
Matrix im Vorfeld, war diese „Serienkiller“-Thematik sowieso etwas obskur. Wäre Alan Griffin vielleicht die dunkle, freiere Seite Neos? Wir wollen mal nicht zu viel in diesen Film interpretieren, aber was haben wir diesbezüglich fantasiert.

Um zum Schluss zu kommen: Heute, im Alter von 52, könnte er diese Rolle wahrscheinlich immer noch genauso spielen. Älter wird er ja sowieso augenscheinlich kaum, der Herr Reeves. Und er würde dies genauso faszinierend hinbekommen, wie damals, sodass man sich einen Film, der nicht unbedingt durch Ideen, Story oder Abwechslungsreichtum glänzt, dennoch mehrmals ansehen kann, um alle Aspekte des Keanu Reeves' zu ergründen. Er hätte durchaus mehr Bösewichte spielen können, aber vielleicht kommt das in den nächsten fünfzig Jahren…

Den Kommentar zum Film findet ihr auch (im Laufe des Tages) hier.




Amon über Constantine (2005)

What if I told you that god and the devil made a wager, a kind of standing bet for the souls of all mankind? - Constantine
als John Constantine

Im Jahre 2005 wagte sich das Studio Warner Bros. an eine Adaption der beliebten Vertigo-Serie Hellblazer und schickte Keanu Reeves unter der Regie von Francis Lawrence als John Constantine auf Dämonenjagd.

John Constantine besitzt seit seiner Kindheit die Fähigkeit, die Wahrheit zu sehen; er sieht die Welt, wie sie wirklich ist. So erkennt er Dämonen, Engel und Monster, die sich getarnt unter den Menschen bewegen und so versuchen, unter ihnen zu leben. Diese Gabe war für Constantine jedoch ein Fluch, der ihn eines Tages in den Suizid trieb. Nach seinem Selbstmord fuhr er zur Hölle, doch er wurde noch rechtzeitig wiederbelebt und bekam so eine zweite Chance auf Erden. Als eine Polizistin (Rachel Weisz) ihn um Hilfe bittet, den Mord an ihrer Schwester aufzuklären, folgt eine Wanderung zwischen den Welten – zwischen Himmel und Hölle – und diese Reise, auf der beide auch ihren persönlichen Frieden finden wollen, wird beide für immer verändern.

Lawrences Film wurde gemischt aufgenommen und konnte so weder die Kritiker, noch die Fans wirklich überzeugen. Auch ich muss mich an dieser Stelle als jemand outen, den diese Adaption der Vorlage nur bedingt gefällt. Die Figuren wurden eher schlecht als recht adaptiert, die Effekte hätten besser sein können und auch das Drehbuch wirkte an vielen Stellen unausgegoren. Auch Keanu Reeves nehme ich an dieser Stelle nicht gänzlich aus. Optisch will er nicht so recht zu dem Constantine aus den Comics passen (diesbezüglich bin ich mit Matt Ryans Darstellung des Hellblazer deutlich zufriedener) und auch der Charakter von Reeves' Figur passt nur bedingt zu dem Constantine aus der Vorlage... doch er passt sehr gut zu dem Stil, den Regisseur und Studio mit diesem Film etablieren wollten. Reeves spielt einmal mehr eine gebrochene Figur; einen Anti-Helden wider Willen sozusagen, und in solchen Rollen sehe ich ihn eigentlich am Liebsten. Man nimmt ihm auch in diesem Film wieder den gebrochenen und (noch immer) leidenden Helden ab, der aufgrund seiner Gabe den eigenen Antrieb lange verloren hat. Die Erfahrungen seines Lebens machten ihn zum Kettenraucher, fügten seinem Körper und seiner Seele schweren Schaden zu, weshalb sein Zynismus der einzige Ausweg bleibt, um nicht vollständig dem Wahnsinn anheim zu fallen. Keanu Reeves verströmt eine mürrische Energie und doch auf ihre ganz eigene Art ebenso eine gewisse Coolness, denn selbst in den ausweglosesten Momenten scheint er noch einen Spruch auf den Lippen zu haben.

Keanu Reeves' Darstellung des John Constantine mag nicht unbedingt meine liebste Verkörperung eines Comic-Charakters sein, denn ich lege, besonders bei meinen Lieblings-Comics, großen Wert auf eine möglichst originalgetreue Adaption, doch dieser Film macht auf seine ganz eigene Art Spaß und einen großen Anteil daran hat Reeves. Er schafft es, den Kern seiner Figur zu treffen, sie mit Leben zu füllen und so ihren Schmerz zu vermitteln.

In diesem Sinne, herzlichen Glückwunsch Mister Reeves und auf dass Sie uns auch weiter mit vielen spannenden Kinoabenteuern unterhalten mögen.

Den Kommentar zum Film findet ihr auch (im Laufe des Tages) hier.



Was haltet ihr von Keanu Reeves und seinen Darstellungen?

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