Letzte Chance für Blue Bloods: Staffel 14 muss eine der spannendsten Figuren endlich ins Rampenlicht rücken

22.04.2024 - 15:00 Uhr
Blue Bloods - Crime Scene New YorkCBS
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Blue Bloods hat in Staffel 10 eine der interessantesten Figuren eingeführt – und sie anschließend links liegen gelassen. Staffel 14 ist die letzte Chance, das riesige Potenzial des verlorenen Joe Hill zu nutzen.

Seit 2010 begleitet Blue Bloods - Crime Scene New York die Familie Reagan, die in allen Ebenen der Strafverfolgung in New York für Recht und Ordnung sorgt. Die Mischung aus Krimiserie und Familiendrama bekam nach zehn Jahren mit recht beständigem Cast überraschenden Zuwachs. Am Ende der 10. Staffel mischte Joe Hill (Will Hochman) die Reagans auf – ein bisher unbekanntes Familienmitglied.

Ich versprach mir viel von Staffel 11, doch auch drei Jahre später hat Blue Bloods viel zu wenig aus der Figur gemacht. Die aktuelle 14. Staffel ist die letzte der Serie und muss Joe Hill endlich so behandeln, wie wir Fans es verdienen.

Blue Bloods kehrt Joe Hill erst unter den Teppich und benutzt ihn dann als Joker

Nach der Enthüllung des „verlorenen Sohns“ war ich gespannt auf Staffel 11. Dieser neue Joe Hill war plötzlich Teil einer der bekanntesten Familien New Yorks. Gleichzeitig bekamen die Reagans rund um Frank (Tom Selleck) und Danny Reagan (Donnie Wahlberg) eine Art zweite Chance mit einem verstorbenen Familienmitglied: Denn Joe Hill ist der Sohn des verstorbenen Joe Reagan.

Joe Hill im Staffel 11-Finale von Blue Bloods undercover

Doch nach nur zwei Folgen war Schluss mit der Joe-Story und er tauchte erst am Ende der Staffel nochmal auf: Das Finale von Staffel 11 enthüllte aus dem Nichts, dass Joe seit Monaten undercover ist – mit seinem Onkel Jamie (Will Estes) als polizeiliche Kontaktperson. Dieser Twist hat sich billig angefühlt, denn Andeutungen gab es vorher keine. Auch wann die beiden diese Art von Vertrauen aufgebaut haben, bleibt unserer Fantasie überlassen.

Dabei hatte Blue Bloods für Joe Hill zunächst genau die richtigen Weichen gestellt. Joe hatte nicht nur plötzlich eine neue Großfamilie, er stand auch im Schatten seines Vaters. Die Reagans wurden nicht müde, zu betonen, wie ähnlich er ihm sei. Das stellte große Erwartungen an den neuen Reagan. Er musste das Erbe von jemandem antreten, den er gar nicht kannte. Ob ihn das erfreut oder belastet, blieb aber völlig unklar.

Joe Hills emotionale Entwicklung, wie er sich den restlichen Reagans annähert, wurde leider ausgespart – ein Spiele-Abend und eine Handvoll Familienessen in Staffel 11 sind da etwas wenig. Wie kam es zum Beispiel dazu, dass Joe Hill seinem Onkel plötzlich so sehr vertraut? Haben sich die beiden auf einer gemeinsamen Spritztour im 1971er Chevrolet von Joes Vater besser kennengelernt? Niemand weiß es.

Davon wollen wir mehr: Joe beim Familienessen in Blue Bloods

Und was ist mit seinem Großvater Frank? Bei ihrer ersten Begegnung harmonierten die beiden wunderbar zusammen. Aber nach dem vielversprechenden Anfang war Schluss. Joes emotionalster Moment, in dem er sich von Frank mit „I love you, grandfather“ verabschiedete, wirkte komplett künstlich.

Joe Hill wird nie zu einem richtigen Reagan gemacht

Staffel 12 und 13 lieferten dann zumindest ein paar wenige Interaktionen zwischen Joe und den Reagans. Gemeinsam mit seiner Tante löste Joe zwei Fälle und ging hinterher mit ihr Bowlen. Außerdem machte er sich mit seinem Onkel Jamie auf die Suche nach dem verschwunden Danny.

Die meiste Interaktion hatte er zu meiner Freude mit seinem Großvater Frank Reagan. Joe als der verlorene Sohn und Frank als der Vater, den Joe nie hatte, bildete mit Abstand die interessanteste Dynamik. Der emotionale Höhepunkt war die 9. Folge der 13. Staffel, als ein Unbekannter den Grabstein von Joe Reagan beschädigte. Nach einigen Streitigkeiten kam es hier zu den ehrlichsten Gesprächen. Also ist alles gut und Joe Hill jetzt Teil der Familie? Ganz so einfach ist es nicht.

Joe Hill besucht das Grab seines Vaters in Blue Bloods

Eine Folge später ist die Sache nämlich komplett vergessen. Joe taucht wieder ab und die Reagans machen weiter wie bisher. Anstatt auf den Folgen aufzubauen und für Joe eine übergreifende Storyline zu schaffen, sehen wir immer nur einzelne Bruchstücke. Er gehörte nie zum Alltag der Reagans und blieb abgesehen von seinen Auftritten nahezu unerwähnt.

Besonders deutlich war das am Ende von Staffel 13, wo selbst Nicky (Sami Gayle) und Jack Reagan (Tony Terraciano) nach langer Abwesenheit zum Familienessen zurückkehrten. Es wäre die perfekte Möglichkeit gewesen, das längst überfällige Kennenlernen zwischen den drei Cousins nachzuholen. Aber auch hier glänzte Joe im Drehbuch und am Familientisch mit Abwesenheit.

Das veranlasste Fans sogar, eine Petition  auf die Beine zu stellen, um ihn in Staffel 14 noch einmal zurückzubringen.

Staffel 14 ist die letzte Chance für Joe Hill, im verdienten Rampenlicht zu stehen

Eine letzte Staffel lang begleiten wir die Familie Reagan noch. Danach ist Schluss, auch wenn die Stars und Fans von Blue Bloods weitermachen wollen. Dass Joe Hill jetzt plötzlich eine größere Rolle spielt, ist seiner bisherigen Behandlung nach zu urteilen aber unwahrscheinlich – zumal ein Teil der 14. Staffel schon gelaufen ist.

  • Wo kann ich Staffel 14 von Blue Bloods schauen? Die letzte Staffel läuft aktuell in den USA beim Heimatsender CBS. Einen deutschen Starttermin gibt es bislang noch nicht.

Noch ist Zeit, ihm für die letzten Folgen der Serie einen übergreifenden Handlungsbogen zu schreiben. Joe Hill verdient es, am Ende ein echter Teil der Familie zu sein. Wenn die Reagans im Staffelfinale für ein letztes Familienessen zusammenkommen, gehört er auch mit an den Tisch. Zumindest das hat er verdient.

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