Lost-Autor gibt zu: Wir hatten nie einen Plan

16.01.2015 - 20:00 UhrVor 9 Jahren aktualisiert
Der Cast von LostABC
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Viel wurde diskutiert über den Ausgang der Hit-Serie Lost, in dem so überraschend wenige Antworten auf so unglaublich viele Fragen gegeben wurden. Jetzt stellt sich heraus, dass sie Macher der Serie womöglich nie den Plan hatten, Antworten zu liefern...

Lost war für viele - mich inklusive - ein wenig wie eine überdimensionierte Geschenkbox, die wir öffnen, nur um eine weitere Box in ihr zu finden. Dieses Spielchen trieben wir mit freudiger Erregung und Spannung bis zur letzen Box mit, um schließlich zu dem Schluss zu kommen, dass sie in Wahrheit leer ist. Auch das Finale der letzten Staffel lieferte keine Antworten auf die circa 1000 Fragen, die im Verlauf der sechs Staffeln so heraufbeschworen wurden. Die Produzenten der Hit-Serie von ABC, allen voran Damon Lindelof, hatten immer behauptet, dass genau das ihr Plan gewesen sei. Jetzt kam heraus, dass dem vielleicht doch nicht so war.

Denn Prison Break-Drehbuchautor Nick Santora plauderte während seines Gastauftritts beim Nerdist Writer's Panel Podcast  schon im November ein wenig aus dem Nähkästchen, und was er über die kreativen Prozesse hinter Lost zu berichten wusste, ist ziemlich erschütternd. Aber schaurigerweise auch ein wenig erwartbar (via Bloody Disgusting ).

Ich hatte Freunde, die Lost schrieben. Ich kann nicht sagen, um wen es sich handelt. Während ich mit einem von ihnen ein Football-Spiel sah, erzählte ich ihm, wie sehr ich die Serie liebte und fragte ihn: 'Wie wollt ihr all das am Ende auflösen?' Und er schaute mich an und sagte: 'Gar nicht. [...] Wir schreiben buchstäblich die verrücktesten Dinge, die uns so einfallen und werden es niemals aufklären.' Worauf ich ihm sagte: 'Das ist so ein Schwachsinn! Ihr verarscht die Zuschauer komplett!'

Das fasst die ganze Misere um den Ausgang von Lost ziemlich gut zusammen, wie ich finde. Selbst wenn, und jetzt folgt ein SPOILER, die Handlung der Serie vielleicht auch teilweise im Leben nach dem Tode spielte, heißt das noch lange nicht, dass die Drehbuchautoren sämtliche Regeln der Logik aus dem Fenster schmeißen können. Eines muss ich den Machern von Lost, deren Kredo scheinbar "Der Weg ist das Ziel" war, dennoch lassen: Die Reise war es irgendwie wert.

Habt auch ihr trotz des für viele unzureichend stimmigen Finales noch einige gute Worte für Lost übrig, oder hat euch das Ende die gesamte Serie komplett vermasselt?

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