Mafia 3 hat keine Angst vor schwierigen Themen

07.10.2015 - 11:00 Uhr
Mafia 3
2K Games
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Mafia 3 überraschte viele Fans mit seinem neuen Hauptcharakter Clay: Das Kind mit Eltern unterschiedlicher Migrationshintergründe ist nicht mehr das Abziehbild eines Mafiosi, wie ihn viele gerne hätten. Doch die Entwickler gehen sogar noch weiter.

Seit der Ankündigung von Mafia 3 im August mussten sich die Entwickler von Hangar 13 und der Publisher 2k Games wiederholt den Fragen besorger Fans stellen, ob dieses Spiel eigentlich noch ein "echtes Mafia" sei. Anlass zur Sorge waren die neuen erzählerischen Schwerpunkte des Spiels, die im ersten Trailer angedeutet wurden: Der Hauptcharakter ist nun nicht mehr ein stereotypischer, italienischer Mafiosi, sondern ein Vietnam-Veteran mit schwarzen und weißen Elternteilen, der nach seiner Heimkehr von den Schlachtfeldern im amerikanischen Süden der 1968er Jahre wie verloren scheint.

Mehr: "Sei mutig, Lincoln Clay." 

Die Antwort der Entwickler  fällt eindeutig aus: Ja, Mafia 3 ist ein waschechtes Mafia-Spiel und wird sogar lose Enden der Geschichte von Mafia II aufnehmen und zusammenführen. Doch auch die Herkunft von Clay wird nicht ignoriert, sondern explizit zum Thema gemacht: Er wird immer wieder Opfer von rassistischen Beschimpfungen auf offener Straße werden und auch von der Staatsmacht gegängelt werden — entsprechend nach dem Vorbild des tatsächlichen Zeitgeistes der 1960er Jahre. Creative Director Blackman will dennoch Clay nicht völlig maßlos leiden lassen:

Wir wollen das Thema nicht völlig aufmerksamkeitsheischend ausschlachten. Aber Kunst ist nun einmal auch provozierend. Ein gutes Kunstwerk bringt dich zum Nachdenken und bleibt lange bei dir hängen. Wenn wir es schaffen, Leute zum Reflektieren zu bringen, ohne überzogen provokant zu sein, dann glaube ich, haben wir unseren Job gut gemacht.

Legitim ist die Frage, warum Mafia 3 dann Clay nicht zu einem ganz und gar schwarzen Charakter gemacht hat, statt ihn als Kind von weißen und schwarzen Elternteilen zu präsentieren. Tatsächlich hat diese Entscheidung einen sinnvollen Grund, wie Blackman erklärt:

Wir wollten diesen Gedanken unbedingt verfolgen, dass sich Clay wie ein Waise fühlt und mit dem Gefühl kämpft, nirgends wirklich dazuzugehören. Vom Großteil seiner Mitbürger wird er als Schwarzer behandelt, doch selbst, wenn er sich in diesem Milieu aufhält, spürt er immer wieder Zweifel in sich aufkochen.

Mafia 3 erscheint im Laufe des nächsten Jahres für PS4, Xbox One und PC.

Wie denkt ihr über Clay?

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