In Saudi-Arabien dürfen Frauen nicht Autofahren. Es gibt zwar kein offizielles Gesetz, das es ihnen verbietet, allerdings haben religiöse Anhänger in dem Staat ziemlich viel Einfluss. Frauen sollten sich Männern generell unterordnen, so heißt es – und das Fahren eines Autos gehöre halt dazu. Einige gehen sogar einen Schritt weiter und erklären , dass Frauen körperliche Schäden davontragen, wenn sie sich hinter das Steuer setzen. Darum bekommen sie schlicht keinen Führerschein.
Prinz Fahad bin Faisal, der Enkel des Bruders des Königs, erlaubt Frauen nun endlich, selbst zu fahren – allerdings nur in einem Videospiel.
In dem Spiel namens Saudi Girls Revolution geht es um futuristisch anmutende weibliche Charaktere, die sich den korrupten Herrschern der Welt gegenüberstellen, nachdem ein Weltkrieg die Erde verwüstet hat. Das WSJ berichtet, dass eine der Figuren homosexuell sein soll.
Wer 1 und 1 zusammenzählen kann, wird jetzt wissen, dass das Spiel eine nicht wirklich subtile Anspielung auf Saudi-Arabien ist. Der Prinz erklärt:
[Ich hoffe, dass ich] Frauen inspirieren kann, damit sie sich in einer Rolle sehen, die Männern gleichgestellt ist.
Außerdem hoffe er darauf, dass das Spiel von allen in seiner Familie gespielt wird, sobald es erscheint. Viel wichtiger: Er versichert, dass hinter Saudi Girls Revolution keinerlei politische Motive stecken. All diese Aussagen und mysteriösen Zufälle sorgen dafür, dass ich zu dem gleichen Schluss komme wie Emily DeRuy von Fusion : Der Prinz ist einfach nur ein ziemlich großer Troll.
Wer ein solches Spiel unter diesen Voraussetzungen in Saudi-Arabien veröffentlicht und dann auch noch behauptet, es wäre kein Seitenhieb auf die derzeitigen Zustände, kann das einfach nicht ernst meinen.
Was meint ihr?