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Mein ITFS 2017 - Teil 1

01.06.2017 - 19:10 UhrVor 7 Jahren aktualisiert
Ethel & Ernest: eines der Highlights auf dem ITFS 2017
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Ethel & Ernest: eines der Highlights auf dem ITFS 2017
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Trickfilme aus aller Herren Länder.

Das ITFS, etwa eine Woche voller Trickfilme, geeignet für Groß und Klein, von anspruchsvoll Nischenfilmen zum Mainstreamfilm für alle, einige sehr eigenwillige Filme und Filme, bei denen ich mich frage für wenn sie überhaupt gemacht wurden. Und um das ganze besser in Erinnerung zu behalten möchte ich diese Woche nochmal Revue passieren lassen - und ich möchte euch auf diese Reise mitnehmen. Ich weiß ich bin etwas spät dran, aber vielleicht gibt es noch jemanden, der sich für das ITFS interessiert und noch etwas darüber lesen will.

Am Ersten Tag war natürlich nicht sonderlich viel los wie so oft. Zwar gab es die Eröffnung mit dem Wettbewerb und anschließend das Panorama Programm. Viel zu berichten gibt es dabei aber nicht wie ich finde und ich war an dem Tag nicht bis zum Ende dabei, also überspringen wir diesen Tag einfach mal. Am Zweiten Tag gab es dann erstmal die Studiopräsentation von M.A.R.K. 13 (ja, benannt nach dem Film), welche einige, recht trashige Projekte von sich zeigten, inklusive einem Ausschnitt aus einem unveröffentlichten Dieter Bohlen Musikvideo.

Anschließend gab es einige Serien bei den "Tricks for Kids". Dabei stachen mal wieder "Petzi" und besonders "Trudes Tier" hervor, welche wieder sehr gut waren. Der Rest ging von okay bis gut. So gab es "Jello", eine eher mittelmäßige Geschichte über Wackelpudding. Es folgte der "The Treehouse Stories". Darin wird ein paar Freunden anhand von Wölfen die Grundlagen von Genetik erklärt, was ziemlich behäbig von statten geht. "Simon - Le Secret" erzählt von einem Hasen, welcher ein Geheimnis für sich behalten muss, eine recht gute Folge. Ebenfalls gelungen war "Tina & Tony - A Princess". Darin lernt Tony, dass eine Prinzessin genauso gut Drachen jagen kann, wie ein Ritter. Ziemlich abgedreht war "How Shammies built a House", eine geradezu experimentell wirkende Serie über einige Stofffiguren, welche mit einer realen Katze (welche riesig wirkt) zusammenleben und ein Haustier wollen. Sie bauen also verschiedene Unterkünfte für die Katze, bis diese anmerkt, dass sie ein Haustier ist. Seltsam gemacht und mit einer merkwürdigen Geschichte. "Basia and a hot Day in the Zoo" war wieder deutlich konventioneller und erzählte von einem Tag im Zoo. Man ließ auch die Macher einiger Serien zu Wort kommen und konnte so Hintergrundinformationen bekommen. (Mehr Infos hinzufügen)

Nach einer Pause ging es dann weiter mit einem Film von dem ich mir viel erhofft hatte und bitter enttäuscht wurde. Jedes Jahr gibt es nämlich eine Horrorkomödie oder eine etwas düstere Komödie, die recht gut ist, bspw. letztes Jahr "Over the Garden Wall" und davor "Possesed". Doch "Howard Lovecraft and the Frozen Kingdom" war leider ein absoluter Reinfall. Technisch schwach umgesetzt, vermutlich auch sehr billig inszeniert, fallen einige Fehler auf. So konnte man mehrmals sehen, wie Figuren durch Wände oder Böden griffen bzw. schritten, Schatten die extrem ungünstig gefallen sind (in einem Animationsfilm!) und Schnitte, die falsch gesetzt wurden und zeigten wie bspw. eine Figur sich noch nicht oder nicht mehr bewegt. Aber auch die Story ist nicht sonderlich interessant. Leider fällt auch auf, das das Drehbuch schlecht ist und eine überarbeitete Version deutlich geholfen hätte. Anscheinend hat die ganze Familie des Regisseurs als Voice Actors mitgemacht (was man merkt), aber auch Ron Perlman war dabei und hatte nicht nur die Beste Arbeit abgeliefert, sondern auch das Beste 3D Modell und die Animation im Film. Nach der Vorführung wurde dann noch im Abspann angekündigt, dass ein zweiter Teil kommen wird, worauf aus dem Publikum prompt ein lautes "Nein" ertönte. Mehr muss ich nicht hinzufügen.

Anschließend ging es mit niedrigen Erwartungen und ohne Vorwissen in "Ethel & Ernest". Dieser erwies sich jedoch als grandios und erfüllte die Erwartungen die ich letztes Jahr an "Anomalisa" hatte. Dabei ging es um eine sehr realistische Geschichte: Ein Comicbuchautor und Maler, erzählt vom Leben seiner Eltern. Wie sie sich trafen, den Zweiten Weltkrieg erlebten und ihren Sohn groß werden sahen. Ich möchte nicht zu viel verraten, doch ist dieser Film für mich bereits einer der besten dieses Jahres und schaffte es mich sehr zu berühren. Witzig, traurig und sehr gut gemacht, kann ich diesen Film jeden empfehlen, egal ob Trickfilmfan oder nicht.

Nach diesem traurigen Film ging es auch gleich deprimierend weiter mit "Psychonauts". Zuvor wurde aber noch der dazugehörige Kurzfilm gezeigt und erzählte eine verstörende Geschichte mit niedlich gezeichneten Tierfiguren. Nach einer Katastrophe in einer Fabrik, sind die Bewohner zur Armut verdammt und leben ein schreckliches Leben. Besonders die Kinder und Jugendlichen leiden darunter und flüchten sich in Drogen und illegalen Tätigkeiten. Besonders schwer hat es der Birdboy, der eine dunkle Seite hat und versucht den Leuten zu helfen, diese sind ihm gegenüber aber extrem feindslig, aufgrund einer Reihe von Missverständnissen. Nach und nach ergibt sich ein klares Bild von dem was hier passiert ist und was der Birdboy tut. Dabei kommt es immer wieder zum schlimmsten. Auch hier wurde es hin und wieder recht traurig aufgrund der Hoffnungslosigkeit der Situation, auch wenn es hier ab und zu auch einen guten schwarzen Humor gab. Einige Geschichten, die hier nebenbei erzählt werden sind nämlich so überspitzt, dass es schon wieder witzig ist. Ein bizarrerer kleiner Film, der aber durchaus interessant ist wie ich finde. Und damit endete dann auch der Zweite Tag.

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