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Meine Top 30 Erstsichtungen 2014 - Teil 1 (30-21)

29.12.2014 - 23:50 UhrVor 9 Jahren aktualisiert
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StudioCanal, United Artists, Universum/Walt Disney Studios Motion Pictures Germany GmbH
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Das Jahr 2014 war ein Jahr, in dem ich mich mehr dem klassischen Hollywood gewidmet habe, als dem modernen Kino, was sich auch in meiner Top-Liste wiederspiegelt. Dennoch finden nicht nur alte Schinken ihren Einzug in den Rang ;3

Es gibt hierbei kein sonderliches Auswahlverfahren, lediglich meine subjektive Meinung. Ebenfalls shortgelistet, aber letztlich nicht in den Rang aufgenommen, waren u.A.: Dark City, Die Klavierspielerin, Der Prinz und die Tänzerin, Niagara, Berüchtigt, Mitternachtsspitzen, In den Wind geschrieben, Die wunderbare Macht, All meine Sehnsucht, Der letzte Akkord, Harry und Sally, Du lebst noch 105 Minuten, Antichrist, Charade, Audition, Trance - Gefährliche Erinnerung, und noch ein paar mehr. Na dann, fangen wir an.

Hier sind die Plätze 30-21:

Platz 30: Ernest & Célestine

In diesem mit Wasserfarben gemalten französischen Film geht es darum, wie eine Maus und ein Bär ihre Vorurteile gegeneinander überwinden, und eine Freundschaft aufbauen - dies passt nicht in die Welt, die die Gesellschaft ihre Spezien strengstens trennt. Ein wirklich herzerwärmender, süßer Zeichentrickfilm mit der nötigen Portion Humor, absolut hinreißenden Protagonisten und einer sehr, sehr wichtigen Aussage - erst kennenlernen, dann urteilen.

Platz 29: Das Appartement

Billy Wilder schafft die Grenze zwischen zwei absolut gegenteiligen Genres kunstvoll zu verschmelzen: der Komödie und der Tragödie. Man könnte meinen, dass es sich um das altbekannte Genre der Tragikomödie handelt, was ich allerdings nicht für zutreffend halte: Tragikomödien bringen ernste Themen leicht herüber, "Das Appartement" aus dem Jahre 1960 ist entweder eine brüllend komische Spritztour um einen Arbeiter, der durch die Vermietung seiner Wohnung an Fremdgänger einen Karriereschub wie aus dem Bilderbuch hinlegt, oder aber eine tieftraurige und dramatische Geschichte um eine selbstzerstörerische, weil unerwidert verliebte Frau. Shirley MacLaine und Jack Lemmon in den Rollen ihres Lebens.

Platz 28: Rush - Alles für den Sieg

Es spricht schon für einen Film, wenn ein Werk mit Thema Formel 1 in einer Top-Liste von jemanden auftaucht, der mit Sport nicht viel anfangen kann, und ihn eher langweilig findet. "Rush" ist aber soviel mehr. Es ist eine Geschichte um Rivalität, den Drang, besser zu sein, zu scheitern oder zu gewinnen - und um welchen Preis. Es geht um Fehler, es geht um Stärke und dem Klarkommen mit Schwächen. Es ist eine wahre Geschichte darum, was es bedeuten kann, alles für den Sieg zu geben - ob positiv oder negativ... Daniel Brühl wird durch seine herausragende Leistung zu einem der besten Charakterdarsteller der heutigen Zeit.

Platz 27: Breaking the Waves

Skandalregisseur Lars von Trier inszeniert in seinem ganz eigenen Stil ein Melodram um eine geistig zurückgebliebene und streng religiöse Frau, die sich durch sie sexuellen Wünsche ihres verkrüppelten Mannes zum Hohn ihres Dorfes macht - ihr Mann wünscht sich nämlich, dass sie mit anderen Männern schläft. Hart, aber durchaus gefühlvoll und vor Allem in seiner Schauspielführung beeindruckend inszeniert der Däne ein kraftvolles, und nicht immer einfaches, dafür aber umso mitreißenderes Werk über Religion, Sexualität und das abgeschottete Leben in der Dorfgemeinde. Emily Watson spielte ihre erste Rolle - eine Hauptrolle - und lieferte eine der beeindruckendsten Leistungen der 1990er ab.

Platz 26: Ran

Meisterregisseur Akira Kurosawa liefert ein monumentales Fest um das alte japanische Fürstentum. Inspiriert von Shakespeares König Lear ist "Ran" ein theatralischer Epos um Verrat, Wahnsinn, und dem Kampf um Macht. Exzellent ist dieses Meisterwerk mit all seinen Verstrickungen, Charakteren und Storylines geschrieben, und genauso exzellent gefilmt: beeindruckende Schlachten und eine gigantische Kulisse bestimmen dieses epochale Wunderwerk der Filmkunst, bei welchem man keine Mühen gescheut hat, um einen wirklich großen Film zu erzählen.

Platz 25: African Queen

Katharine Hepburn als mehr oder minder zierliche Dame und Humphrey Bogart als hartgesottener Abenteurer auf einer rasanten Odyssee durch die reißenden Flüsse Ostafrikas - mehr brauche ich dazu denke ich garnicht zu sagen. Aufregender, wilder Abenteuertrip in bester Tradition der Buddy-Movies, mit einem Schuss Romantik, sowie einer geschichtlich nicht uninteressanten Hintergrundstory. 1951 wusste man eben noch, wie solche Filme richtig packend zu drehen sind.

Platz 24: Die Kaktusblüte

Eine unvergleichlich niedliche wie junge Goldie Hawn kämpft mit einer nicht minder lieben, allerdings schon etwas älteren Ingrid Bergman um den ausgekochten Lügenbold Walter Matthau. Die leichtfüßige Komödie stellt einen außerdem vor die schwierige Aufgabe, entscheiden zu müssen, welcher Heldin man den Erfolg jetzt gönnt: beide Damen sind unfassbar sympathisch, und zu keinem Zeitpunkt intrigant oder unfair. Knifflige Angelegenheit. Außerdem eine spritzig-witzige Schwindelgeschichte, die auch mehr als einmal für gute Laune sorgt.

Platz 23: Krieg und Frieden

Audrey Hepburn, Henry Fonda und Mel Ferrer in einem Monumentalepos der 1950er Jahre - ein emotionaler, mitreißender, exzessiver, gigantischer und absolut großartiger Film. Hier kommt nichts, aber auch garnichts zu kurz: eine fesselnde Geschichte voller tragischer Liebe, existenzieller Fragen, Gefühl, Trauer, und großer Bilder. Keine Kosten und Mühen wurden gescheut, um den 200-minütigen Film zu einem riesengroßer und faszinierenden Erlebnis zu machen - was auch definitiv gelang. Ein Monument der Filmkunst, welches sich ohne Frage mit großen Werken wie Ben Hur oder Doktor Schiwago messen kann - und diese in meinen Augen sogar noch übertrifft. Hepburn gibt eine der bezauberndsten Darbietungen ihrer Karriere.

Platz 22: Balto - Ein Hund mit dem Herzen eines Helden

Jeder Fan von Wolf, Hund und co. wird ihn lieben - und da ich zu eben dieser Sorte gehöre, musste ich "Balto" unweigerlich in mein kleines, pelziges Herz schließen. Nicht nur ist die Geschichte wunderschön, sowie der Humor kindlich-turbulent, der Film hat außerdem noch einen Charme und Herz, dass er es locker mit den herausragenden Werken aus der Disney-Schmiede aufnehmen kann. Nebenbei einer der bestgezeichneten Filme, die ich kenne: Baltos Gesichtszüge lassen jede Gefühlslage nur durch einen einzigen Blick erkennen.

Platz 21: Rat mal, wer zum Essen kommt

Ein Statement gegen Vorurteile und ein Plädoyer für die freie Wahl des Partners: Sidney Poitier kommt als farbiger zukünftiger Schwiegersohn in das Haus einer weißen Familie (Katharine Hepburn, Spencer Tracy). Diese sind zwar keine Rassisten, sondern liberale Intellektuelle, haben aber dennoch große Sorgen, wie die Öffentlichkeit auf die Mischehe reagiert - schließlich ist die Außenwelt weitaus weniger verständnisvoll. Ein absolut aussagekräftiges und vom gesamten Cast brillant gespieltes Kammerspiel, welches mit einer derartigen Wucht daherkommt, dass es so schnell niemanden kaltlässt.

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