Mit Just Cause 3 im Action-Sandkasten

19.06.2015 - 10:00 Uhr
Just Cause 3
Square Enix
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Während der E3-Pressekonferenz von Square Enix spielte Just Cause 3 eine wichtige Rolle. Ich wiederum hatte vor einiger Zeit die Gelegenheit, das überdrehte Action-Adventure anzuspielen. Was bleibt vom Effekt-Feuerwerk, wenn sich der Rauch verzieht?

Seien wir mal ehrlich: So viel Spaß wir als Kinder daran hatten, im Sandkasten riesige Burgen zu bauen und uns dabei Geschichten auszudenken, so sehr reizte uns etwas anderes. Den meisten Spaß hatten wir doch letztlich daran, all die Dinge, die wir sorgsam mit Details verzierten, einfach wieder einzureißen. Wer bei diesen Zeilen verschmitzt in sich hinein grinst, dürfte die besten Voraussetzungen mitbringen, um am Grundgedanken von Just Cause 3  Gefallen zu finden.

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Das Action-Adventure der Avalanche Studios (Mad Max ) erinnert mich ein wenig an den ersten Action-Film, den ich gesehen habe, als ich eigentlich noch zu jung dafür war. Die Explosionen, die Schießereien – alles wirkt eigentlich zu groß, aber gerade noch klein genug, um auf eine wahnwitzige Art charmant zu sein.

Just Cause 3


Entsprechend überdreht fallen meine ersten Momente in der Mittelmeerrepublik Medici, die ich von einem Diktator befreien soll, aus. Da wäre etwa der Gegner, an den ich mich mit dem überarbeiteten Greifhaken heranziehe, um ihm einen Tritt zu verpassen. Wenige Augenblicke später kette sich seinen Kollegen an eine Gasflasche. Anschließend feuere ich auf den Behälter und sehe meinem Widersacher dabei zu, wie er einen Team Rocket-ähnlichen Abflug  macht. Dass ich danach einen unendlichen Strom aus Raketen aus einem Helikopter regnen lasse oder die turmhohen Stützpfeiler einer Brücke pulverisiere – geschenkt.

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Wobei all dieser Wahnsinn mehr sein soll als effekthascherischer Selbstzweck, der nichts als ausgebrannte Feuerwerkskörper zurücklasst. Im Kern wollen die Entwickler einen Gegenentwurf zu Minecraft  schaffen. In Just Cause 3 geht es nicht darum, eine Welt aus dem Boden zu stampfen, sondern sie auf möglichst kreative Weise einzustampfen.

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Darum bauen die Avalanche Studios auch spielmechanische Schranken ab. So gehen dank der Seile des Greifhakens, deren Spannung ich regle, noch mehr Objekte eine enge Bindung ein, was neuen Raum für zerstörerische Kombinationen bietet. Außerdem sitze ich auf einem unerschöpflichen Sprengstoff-Vorkommen. Den Grund dafür erklärt Game Director Roland Lesterlin gamereactorTV  so einfach wie einleuchtend und setzt damit den Ton des Spiels:

Wir sagten uns: C4 hat in Just Cause 2 verdammt viel Spaß gemacht. Es ist großartig, eine gigantische Explosion quasi in deiner Hand zu halten. Aber du musstest losgehen, um es zu finden – warum es dem Spieler nicht einfach permanent zur Verfügung stellen? Ich meine, am Ende des Tages ist es immer noch Just Cause.


Allerdings, so verrät mir Senior Technical Designer Anders Bodbacka am Rande des Preview-Events, setzen sie der Experimentierfreude auch Grenzen. Die Grundzüge von Medici, der Heimat des Protagonisten, bleiben unberührt. Stattdessen richtet sich das Zerstörungssystem vor allem gegen Gebäude oder Gegenstände, die mit dem Diktator in Verbindung stehen. Dadurch hievt Just Cause 3 den Fortschritt meiner Revolution aus irgendwelchen Statistiken ins Spiel selbst.

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Interessanterweise erzählt mir Bodbacka auch, dass es den Entwicklern manchmal schwer falle, zu viel Freiheit in die Hände der Spieler zu legen:

Diesen Spielplatz für die Spieler zu schaffen, in den sie eintauchen, um die Welt zu genießen – das ist schwieriger, als es klingt, denn es ist ein bisschen furchteinflössend für uns als Entwickler, den Spieler tun zu lassen, was auch immer er will, ihm die Möglichkeit zu geben, Unfug in der Welt anzustellen. Oft willst du ihn auf den “So solltest du unser Spiel eigentlich spielen”-Pfad führen, aber das ist nicht unsere Art.

Ja, ihre Art ist das wirklich nicht. Just Cause 3 hat mich in seinen Sandkasten eingeladen, mir allerlei Förmchen und Schaufeln präsentiert. Ob sie mich überzeugen, länger zu bleiben, müssen sie jedoch noch beweisen.

Das Preview-Event zu Just Cause 3 (erscheint am 1. Dezember für PC, PS4 und Xbox One) fand in Hamburg statt. Die Kosten für die Hin- sowie Rückfahrt (via Bahn) übernahm Publisher Square Enix.

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