Monkey Island feiert irgendwann in diesem Monat seinen 25. Geburtstag. Vielleicht aber auch erst im Oktober, so genau weiß das keiner mehr. Denn als Monkey Island 1990 veröffentlicht wurde, gab es keinen weltweit gleichzeitigen Launch und auch keine Internet-Berichterstattung, wie wir sie heute kennen. Stattdessen musste jede einzelne Diskette von Hand kopiert werden. In seinem Blog Grumpy Gamer erzählt Ron Gilbert von den heute teilweise haarsträubend wirkenden Produktions- und Vertriebsbedingungen vergangener Tage.
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Zum Beispiel bestand die Test-Phase damals wohl aus einem heillosen Durcheinander kurz vor der Abgabe der Master-Versionen. Jeder Tester musste mehrere, händisch kopierte Disketten auf seinen Rechner überspielen. Wurde ein Bug gefunden, musste zunächst beratschlagt werden, ob es sich überhaupt lohnt, ihn noch vor Release zu beheben. Nur extrem schwerwiegende Fehler wollten und konnten die Entwickler zu diesem Zeitpunkt noch beheben.
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Aus Zeitgründen wurden die europäischen Master-Disketten teilweise einfach Flug-Passagieren Richtung Europa in die Hand gedrückt: Mit der Bitte, sie am Zielort jemandem auszuhändigen, der sie dort abholt. Allein diese Praxis erscheint heute unvorstellbar und reichlich kurios. Wurden die Disketten dann vervielfältigt, wanderten sie in die Läden - ohne groß angelegte Werbe-Kampagnen.
Im Zuge der nostalgischen Erinnerungsschwelgerei erklärt Ron Gilbert auch, er würde liebend gern ein waschechtes Monkey Island 3 angehen. Da die Rechte mittlerweile aber komplett bei Disney liegen, könne er nicht einfach eine Crowdfunding-Kampagne starten, um das nötige Kleingeld zu organisieren. Stattdessen warte er auf einen Anruf von Disney. Er habe Monkey Island immer als Trilogie angesehen und hofft, sie irgendwann noch beenden zu können. Wir sagen: Disney, ruft den Mann an!
Worauf warten die Verantwortlichen noch?