Nach Türkisch für Anfänger kommt Ayla

06.05.2010 - 08:50 Uhr
Ayla
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Pegah Ferydoni hat im Fernsehen Erfolge gefeiert: In Türkisch für Anfänger spielt sie eine streng gläubige, selbstbewusste und kopftuchtragende Muslimin. Eine ähnliche Rolle verkörpert sie nun in Ayla, ihrem ersten Kinofilm.

Schauspielerin Pegah Ferydoni wurde mit der ARD-Serie Türkisch für Anfänger einem großen Publikum in Deutschland bekannt. In dieser Woche ist sie mit ihrer ersten Kinorolle zu sehen. In Ayla spielt sie die Tochter türkischer Eltern, die in Deutschland augewachsen ist. Sie sucht den schmalen Grat zwischen Bewahrung ihrer türkischen Wurzeln und der Freiheit westlicher Werte.

In Ayla spielen Sie eine moderne türkische Frau, die ihr selbstbestimmtes Leben für sich und auch für andere durchsetzt. Was ist für Sie das Kernthema dabei?
Pegah Ferydoni: Für Ayla geht es in erster Linie um Unabhängigkeit, um die Emanzipation von Traditionen, die ihre persönliche Freiheit als Frau einschränken. Dabei weiß sie genau, wo sie steht. Wenn sie beispielsweise bei sehr seltenen Gelegenheiten ein Kopftuch trägt, dann ist das keine Überzeugung, sondern Verkleidung.

Alya ist eine selbstbewusste, starke Persönlichkeit. Für viele Menschen schafft die Familie eine entscheidende Basis für Eigenbild und Selbstvertrauen, doch ihr fehlt dieser Rückhalt.
Pegah Ferydoni: Es gibt in Aylas Leben einige Quellen, aus denen sie ihr Selbstwertgefühl speist. Der Kampfsport zum Beispiel, oder auch die berufliche Erfüllung. In der Arbeit mit den Kindern nämlich erfährt sie menschliche Wärme. Und das ist es doch, was Ayla eigentlich sucht: Liebe. Schlussendlich findet sie diese auch: in der Beziehung zu Ayhan – und auch durch die Aussöhnung mit ihrem Vater.

Wie haben Sie sich auf die Rolle vorbereitet?
Pegah Ferydoni: Ayla ist eigentlich eine klassische Heldin: kompromisslos, stolz und stark. Zur Vorbereitung habe ich “Penthesilea” von Kleist gelesen. Sie entstammt dem Sagenkreis des trojanischen Krieges. Penthesilea ist eine schöne Amazonen-Königin, die der altgriechischen Stadt in der Not zu Hilfe kommt.

Wodurch genau äußert sich Aylas Heldenmut?
Pegah Ferydoni: Vor allem besitzt Ayla Zivilcourage – und das ist heutzutage selten.

Zur Schauspielerin Pegah Ferydoni
Pegah Ferydoni wird am 25. Juni 1983 in Teheran geboren. Als sie zwei Jahre alt ist, flüchten ihre Eltern mit ihr nach Deutschland. Mutter und Vater sind selbst Künstler. Sie wächst in Reinickendorf auf und singt im evangelischen Kirchenchor. Schon früh zeigt sich ihre Schauspielfreude. Bei Hospitanzen schnuppert sie Theaterluft.

Ganz ohne Schauspielausbildung erhält sie 2003 die Hauptrolle im Kurzfilm Skifahren unter Wasser von Philipp Stary. Eine befreundete Schauspielerin nimmt sie daraufhin in deren neu gegründeten Agentur unter Vertrag. Dies führt dazu, dass Pegah Ferydoni Gastauftritte in deutschen Krimiserien wie Großstadtrevier, Der letzte Zeuge und SOKO 5113, Ein Fall für Zwei, Tatort oder Die Anwälte erhält.

Der große Durchbruch gelingt der jungen Schauspielerin allerdings mit der heiteren Serie Türkisch für Anfänger im Jahr 2006. Darin mimt Pegah Ferydoni die streng gläubige, selbstbewusste und kopftuchtragende Muslimin Yagmur Öztürk. Bislang wurden drei Staffeln mit insgesamt 52 Folgen ausgestrahlt. Neben zahlreichen Nominierungen erhält die Serie unter anderem den Deutschen Fernsehpreis für die beste Serie (2006), den Adolf-Grimme-Preis (2007) sowie den Deutschen Civis-Fernsehpreis (2007) in der Kategorie “Unterhaltung”.

Mit Material von ZorroFilm

Ayla startet am 06. Mai 2010 in den deutschen Kinos. Wenn Du wissen willst, ob der Film in Deiner Nähe läuft, dann schau doch bitte in unser Kinoprogramm.

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