Neflix sorgt für wütende Fans – doch das Wednesday-Drama ist komplizierter, als ihr denkt

28.11.2022 - 18:10 UhrVor 1 Jahr aktualisiert
Jenna Ortega in WednesdayNetflix/MGM
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Wednesday geriet am Wochenende in einen merkwürdigen Shitstorm, den Netflix selbst verschuldet hat. Als der Streamindienst seinen Fehler korrigierte, war es schon zu spät.

In Netflix' neuer Fantasy-Serie Wednesday geht es um eine Monsterjagd, Familiengeheimnisse, Freundschaft und Liebe. Ausgerechnet der letzte Punkt sorgte jetzt für einen kleinen Social-Media-Skandal. Denn die von Jenna Ortega gespielte Titelfigur datet während der 8 Folgen zwei Männer: Tyler (Hunter Doohan) und Xavier (Percy Hynes White). Viele Fans erkennen aber auch in Wednesdays Beziehung zu ihrer Mitbewohnerin Enid (Emma Myers) tiefere Gefühle.

In der Serie eine verborgene lesbische Liebesgeschichte  zu lesen, steht jedem Fan frei. Das Problem: Scheinbar sah dies Netflix bzw. das Social-Media-Team von Netflix nicht so. In den letzten Tagen brodelte es unter einem Wednesday-Post bei Twitter. Der Grund: eine seltsame Moderationsentscheidung. Was hat Netflix falsch gemacht? Und was richtig?

Eskalationsstufe 1: Netflix blendet offenbar "lesbische" Wednesday-Kommentare aus

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Der Twitter-Post  selbst stammt vom 19. November und ist vollkommen banal: eine simple Startmeldung für die Serie mit zugehörigem Video-Teaser. Dass die Diskussionen unter dem Tweet von einem professionellen Social-Media-Team moderiert werden, ist normal. Ebenso Standard ist es, Antworten auszublenden, die einem nicht gefallen – weil sie zum Beispiel beleidigend sind oder komplett vom Thema wegführen.

Doch die Antworten, die Netflix ausblendete, waren eigentlich weder das eine, noch das andere. Stattdessen handelte es sich offenbar vor allem um Antworten, die Wednesday als lesbisch interpretieren . Ausgeblendete Tweets können nämlich weiterhin aufgerufen werden, man muss sie nur bewusst öffnen. Eine Auswahl: "Yes Gay", "Why is it not gay" oder "She's kind of gay".

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Fans bekamen das Vorgehen mit und machten darauf aufmerksam, weshalb der Ausgangspost über das vergangene Wochenende fast 2.600 Mal zitiert wurde. Darunter häufig Tweets wie diese, die Screenshots der ausgeblendeten Antworten zeigen:

"Weiß Netflix, dass wir die versteckten Antworten sehen können, denn ..."

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Eskalationsstufe 2: Netflix erkennt den Fehler

Der Shitstorm blieb Netflix nicht verborgen und sorgte wohl für einen Kurswechsel. Die aussortierten Kommentare wurden inzwischen wieder eingeblendet. Doch was hinter der Entscheidung steckte, bleibt weiterhin unklar. Ein Statement gibt es nicht. Stattdessen machten sich Fans über die "Hidden Gay Replies-Party" lustig und legten es wohl geradezu darauf an, von der Moderation ausgeblendet zu werden.

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Witzig war die Angelegenheit jedoch spätestens dann nicht mehr, als sich homofeindliche Nutzerinnen und Nutzer einmischten. Offenbar waren sie über den Shitstorm auf den Ausgangstweet aufmerksam geworden.

Eskalationsstufe 3: Netflix kriegt homofeindlichen Applaus

Die Kommentarzeile wurde mit schwulen- und lesbenfeindlichen Posts geflutet. Die Urheber:innen freuten sich, in Netflix einen vermeintlichen Verbündeten gefunden zu haben. Das Desaster war damit komplett. Das Social-Media-Team musste wieder aufräumen, aber diesmal aus gutem Grund.

Wenn ihr jetzt das Icon mit den ausgeblendeten Antworten unter dem Post  anklickt, seht ihr dort einen ganzen Haufen homophoben Schrott, den Netflix sich ohne Not eingebrockt hat. Es gab keinen ersichtlichen Grund, die Antworten auszusortieren, den Vorwurf muss Netflix sich gefallen lassen. Danach tat die Moderation immerhin alles, um den Schaden gering zu halten.

Wer für das ganze Chaos übrigens überhaupt nichts kann: die Serie und ihre Beteiligten. Alle 8 Folgen könnt ihr derzeit bei Netflix streamen.

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Zu Gast im Streamgestöber sind dabei Baran bo Odar und Jantje Friese, die als Serien-Creator von 1899 und Dark bereits einige Andeutungen zu Twists und Staffel 2 dalassen.

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