Neu bei Disney+: Eine der besten Serien des Jahres mit einem unglaublich dummen Titel, der überhaupt nicht zu ihr passt

05.10.2022 - 08:00 UhrVor 1 Jahr aktualisiert
The BearDisney+
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Heute startet bei Disney+ eines der Serien-Highlights des Jahres. Der deutsche Titel verkauft das intensive Drama The Bear allerdings als belanglosen Koch-Wettbewerb.

Lasst euch von diesem dämlich deutschen Titel nicht abschrecken oder in die Irre führen: The Bear: King of the Kitchen ist weder ein Koch-Wettbewerb auf ZDF-Niveau noch eine Samstagnachmittag-Sitcom. Die im Original einfach als The Bear betitelte Dramaserie brachte die Kritik in den USA zu Begeisterungsstürmen und hat mit Disney+ endlich einen deutschen Streaming-Anbieter.

Warum der Titel so gar nicht zur neuen Disney+ Serie passt

Der deutsche Zusatz "King of the Kitchen" klingt verbraucht, einfallslos und unangenehm gut gelaunt. All das ist The Bear definitiv nicht. Das beginnt schon bei der Handlung, denn am Anfang steht eine Tragödie. "Carmy" Berzatto (Jeremy Allen White aus Shameless) ist ein preisgekrönter Koch, der in New York Karriere gemacht hat. Seine Domäne ist der Typus Restaurant, auf dessen Tellern man das Essen mit der Lupe suchen muss.

The Bear

Nach dem Tod seines älteren Bruders kehrt er nach Chicago zurück, um dessen urigen Sandwich-Imbiss zu übernehmen. Dass das Level an Professionalität von einem 4-Sterne-Restaurant weit entfernt ist, kann man sich denken. Doch was folgt, ist keine Workplace-Sitcom à la The Office, die der deutsche Titel verspricht.

In den acht Episoden der ersten Staffel durchleuchtet die Serie mit einem überwiegend dramatischen Ton, wie Carmy die Küche umkrempelt, wie er ein Team zusammenschweißt und dabei ständig an seine Grenzen gebracht wird. Auch weil diese Arbeit für ihn ein Mittel zur Trauerbewältigung darstellt. Das voller Charakterköpfe steckende Ensemble sorgt für Pointen, aber das dominierende Gefühl von The Bear ist ein anderes: Stress.

The Bear hat einen großen Vorteil gegenüber anderen Dramaserien

Diese Serie bringt das Blut zum Kochen wie Der schwarze Diamant mit Adam Sandler. Sie entführt das Publikum mit einer Intensität hinter den Tresen, das man sich irgendwann von Carmys gebellten Befehlen an seine Crew angesprochen fühlt. Wenn es um die Arbeit in der Küche geht, entwickelt sich The Bear zum Adrenalinrausch, der die Außenwelt vergessen macht. Das hat Methode. Kann Carmy mit seinem neuen Job wirklich den Tod seines Bruders verarbeiten oder ist er nur ein Mittel zur Flucht vor der eigenen Vergangenheit?

Neben dem dichten Lokalkolorit Chicagos, der realistischen Darstellung dieser Arbeitswelt und dem einnehmenden Ensemble gibt es ein unschlagbares Argument für The Bear: Die Folgen sind kurz. Zwischen 20 und knapp 50 Minuten zählen die einzelnen Episoden, was hervorragend zur Serie passt. Sie spielt in einer winzigen Küche irgendwo in den USA und erzählt doch so viel darüber, was die Arbeit mit anderen Menschen aus uns macht.

The Bear streamt ab heute im Katalog von Star auf Disney+.

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