Neu bei Netflix: Marvel-Star überzeugt mit hochemotionalem Regiedebüt

01.03.2019 - 19:00 UhrVor 5 Jahren aktualisiert
Der Junge, der den Wind einfingNetflix
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Nach Sundance und der Berlinale startet das Regiedebüt von Doctor Strange-Star Chiwetel Ejiofor endlich auch auf Netflix. Euch erwartet eine der emotionalsten Geschichten, die der Streaminganbieter zu bieten hat.

Chiwetel Ejiofor mag zwar nicht immer der erste Name auf dem Poster sein, trotzdem zeugt seine Filmographie inzwischen von bemerkenswerter Abwechslung. Zuletzt wagte er sich sogar hinter die Kamera und adaptierte mit Der Junge, der den Wind einfing die Geschichte von William Kamkwamba. In Sundance präsentierte Chiwetel Eijofor sein Regiedebüt, das er ebenfalls als Drehbuchautor betreute. Mit dem heutigen Tag erscheint der Film auch auf Netflix.

Worum geht es im Netflix-Film Der Junge, der den Wind einfing?

Die Geschichte von Der Junge, der den Wind einfing basiert auf dem Roman The Boy Who Harnessed the Wind von William Kamkwamba und erzählt dessen Lebensgeschichte.

  • Dieser wächst im südostafrikanischen Binnenstaat Malawi in einem kleinen Dorf auf. Er ist sehr talentiert, sein Vater, ein einfacher Farmer, kann die Ausbildung aber nicht länger finanzieren.
  • Außerdem sorgt eine lange Trockenzeit für Probleme in der Gegend, während die korrupte Regierung die Situation durch ihr (Nicht-)Handeln nur noch verschlimmert.
  • William, der in der Schulbibliothek ein Buch über Windenergie gelesen hat, will mit einem Windrad eine Wasserpumpe antreiben, gerät damit jedoch in Konflikt mit seinem Vater.

Chiwetel Ejiofor fungiert bei Der Junge, der den Wind einfing nicht nur als Regisseur und Drehbuchautor, sondern schlüpft auch in die Rolle von Williams Vater, Trywell. Der 13-jährige William wiederum wird von dem Newcomer Maxwell Simba verkörpert, der ein beeindruckendes Schauspieldebüt abliefert.

Der Junge, der den Wind einfing

Der Junge, der den Wind einfängt ist emotional mitreißend

Chiwetel Ejiofor taucht in William Kamkwambas Memoiren ein, die dieser zusammen mit Co-Autor Bryan Mealer zu Papier gebracht hat, und es offenbart sich ein niederschmetterndes Bild. Wo eben noch die Landschaft blühte, herrscht jetzt eine ewige Dürre, die vor allem Trywell verzweifeln lässt, dessen Handwerk wortwörtlich zu Staub zerfällt.

Mit seiner Hacke kann er noch so energisch auf die Felder eindreschen, ohne lebensspendendes Wasser sind seine Mühen umsonst, während die Gewalt im Land zunimmt und das Leid ein unendliches wird. Die äußeren Umstände geben keinen Anlass, um in jene Zukunft zu denken, die eben noch greifbar war, nun aber außer Reichweite scheint.

In Der Junge, der den Wind einfängt kollidieren Fortschritt und Tradition

In dieser hoffnungslosen Stunde tritt William mit seinem Wissen und seinen Ideen auf den Plan. Seine Bildung kollidiert allerdings mit verkrusteten Traditionen und nur die wenigsten wollen sich von den Träumen des Jungen anstecken lassen. Williams neue Art zu denken stößt auf taube Ohren. Das Überleben in der Hitze ist kräftezehrend genug.

Zu den stärksten Elementen von Der Junge, der den Wind einfing gehört der Generationenkonflikt. Dieser ist in jeder Faser des Films zu spüren. Hier geht es um Söhne, die dank Bildung ihre Väter übertreffen, und Väter, die aufgrund ihrer Erfahrungen in der jugendlichen Euphorie nichts als Verschwendung sehen.

Der Junge, der den Wind einfing

Entgegen der Engstirnigkeit seines Vaters lebt William die Weite aus, die sich ebenfalls in den Bildern von Kameramann Dick Pope widerspiegelt. Diese erzählen nicht nur von der Dürre der Felder, sondern ebenso den ersten Sonnenstrahlen, die das Land mit dem Anbruch eines jeden neuen Tages in ein magisches Licht hüllen.

Der Junge, der den Wind einfing und zu Tränen rührt

Hier versteckt sich auch Schönheit und Chiwetel Ejiofor will sie sichtbar machen. Sein Engagement als Regisseur ist bemerkenswert, selbst wenn Der Junge, der den Wind einfing überwiegend konventionellen Mustern folgt. Die hingebungsvolle Umsetzung der Geschichte berührt trotzdem zutiefst und ist ebenfalls inspirierend.

Besonders das Finale von Der Junge, der den Wind einfing entpuppt sich als packendes Ereignis, denn hier entladen sich alle zuvor angestaute Spannungen. Das hier ist keine brav verfilmte Erzählung, die am Ende mit einer einfachen Moral aufwartet, sondern eine Reise in die Welt der Figuren, die von der Kraft erzählt, die der Fortschritt kostet, und der Kraft, die der Fortschritt bringt.

Werdet ihr euch Der Junge, der den Wind einfing auf Netflix anschauen?

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