Nintendo kündigt Mitarbeiterin & das Netz ist wütend

31.03.2016 - 15:00 UhrVor 8 Jahren aktualisiert
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Nintendo hat kürzlich einer Mitarbeiterin gekündigt. Was sich nach normaler Realität des Berufslebens anhört, wurde aus verschiedensten Gründen von einer Welle an Protesten, Shitstorms und Beleidigungen im Internet begleitet.

Alison Rapp hat kürzlich ihren Job bei Nintendo verloren. So alltäglich diese Meldung auch klingen mag, so ungewöhnlich sind die Umstände, die ihre Kündigung begleitet haben.

Rapp arbeitete jahrelang in Nintendos Treehouse Division, die sich um die Lokalisierung und Übersetzung der japanischen Spiele für die Märkte der restlichen Welt kümmert. Obwohl sie dort in der Marketing-Abteilung tätig war, wurde sie persönlich verstärkt seit Herbst 2015 Opfer von zahlreichen Anfeindungen, Beleidigungen und Shitstorms. Grund für die Wut einiger Nintendo-Fans war der Vorwurf, dass Rapp sich aktiv an der "Zensur" von Nintendo-Spielen für die westlichen Communities eingesetzt haben soll, die explizit sexistische Szenen im Zuge der Lokalisierung abschwächten oder komplett strichen.

Die nun erfolgte Kündigung durch Nintendo erklärte sich Alison Rapp daher als Reaktion auf die immer lauter werdenden Stimmen, die zunehmend das Privatleben der Frau und auch Nintendo selbst attackierten.

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Nintendo, deren Mitarbeiter sich nie angesichts der Shitstorm-Wellen offiziell an die Seite von Rapp stellten, protestierte gegen diese Auslegung . Stattdessen sei der eigentliche Kündigungsgrund ein zweiter Job von Rapp gewesen, die diesen unerlaubt und unter falschem Namen angenommen hatte.

Rapp stritt ihren Zweitjob nicht ab, erklärte aber, dass Nintendo in der Vergangenheit nie Probleme damit gehabt hätte. Stattdessen habe ihr ehemaliger Arbeitgeber in den letzten Wochen einige ihrer alten Tweets durchgesehen und entschieden, dass sie keine würdige Repräsentationsfigur für Nintendo mehr sein könnte.

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Zahlreiche einflussreiche Spielekritiker und Spielekritikerinnen zeigten sich solidarisch mit Rapp und verurteilten das Verhalten von Nintendo. Unabhängig des tatsächlichen Kündigungsgrunds habe der Spielehersteller von dem feindlichen Klima im Netz gegenüber ihrer Angestellten gewusst und trotzdem nie auch nur den Anschein erweckt, sie in Schutz zu nehmen.

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