Nordkorea beschuldigt Berlinale der Anstiftung zum Terror

22.01.2015 - 20:30 Uhr
The InterviewSony Pictures
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Am 5. Februar startet in der Hauptstadt die Berlinale, gleichzeitig mit der landesweiten Veröffentlichung des Skandal-Streifens The Interview. Ein kleiner, aber feiner Unterschied, den die nordkoreanische Führung offensichtlich nicht ganz verstanden hat.

The Interview mit Seth Rogen und James Franco startet am 5. Februar, nach einigem Hin und Her, nun doch regulär in den deutschen Kinos. Dabei fällt das Veröffentlichungsdatum zufällig auf den gleichen Tag wie der prunkvolle Start der 65. Berlinale. Ein unglücklicher Umstand, der nun die reizbaren Gemüter der nordkoreanischen Führung erzürnt und für mächtig Ärger sorgt. Unter anderem wird dem deutschen Filmfest vorgeworfen, mit der Vorführung des Streifens zur Anstiftung des Terrors beizutragen.

Mehr: Soviel Verlust hat Sony mit The Interview gemacht

Das Problem dabei ist anscheinend, dass die Regierung des isolierten Landes nicht verstanden hat, dass der Start von The Interview nicht mit dem Beginn der Berlinale in Verbindung steht. Anders ist das folgende Statement nicht zu erklären:

Die Einreichung hat nichts mit dem Recht auf freie Meinungsäußerung zu tun, noch passt sie zum Charakter des Berliner Filmfestivals und ist eine klare Anstiftung zum Terrorismus.

So das nordkoreanische Fernsehen, welches vom Staat betrieben wird und einen Sprecher des dortigen Außenministeriums zitiert. Darüberhinaus wird Deutschland beschuldigt, sich mit der Vorstellung bei der Berlinale auf die Seite der USA zu schlagen und Nordkorea als Terror-Staat darzustellen. "Die westliche Idee der freien Meinungsäußerung verkommt damit zur Freiheit von Gewalt und Terror," fährt der Sprecher fort und meint, dass Deutschland damit seine "beschämende Vergangenheit wiederholt".

Festivaldirektor Dieter Kosslick möchte diesen diplomatischen Brand möglichst schnell löschen und sich mit dem nordkoreanischen Botschafter treffen, um diesem zu erklären, dass es sich bei den gleichzeitigen Starts lediglich um einen Zufall handelt und die Berlinale zu keinem Zeitpunkt eine Premiere von The Interview auf dem Festival geplant hatte. (via The Hollywood Reporter )

The Interview sorgt weiter für Unruhe: Was haltet ihr von dem Statement aus Nordkorea und der Reaktion der Berlinale?

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