Nordkorea beschwert sich bei UN über Seth-Rogen-Komödie

10.07.2014 - 09:20 UhrVor 10 Jahren aktualisiert
Partystimmung bei Seth Rogen und James Franco in The Interview
Columbia
Partystimmung bei Seth Rogen und James Franco in The Interview
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Zwar wird die Komödie The Interview, in der Seth Rogen und James Franco Kim Jong-un ermorden sollen, erst im Oktober erscheinen, bei der UN fordert Nordkoreas Botschafter aber schon jetzt, den Film sofort zu verbieten.

Bessere und billigere Werbung für eine Komödie kann es wohl kaum geben, denn immerhin fordert ein Staatschef, die Produktion zu verbieten. Gesteigert werden kann dies nur, wenn es sich bei dem Staatschef auch noch um Nordkoreas Diktator Kim Jong-un handelt, und die Beschwerde ganz offiziell bei der UN eingereicht wird. Genau dies ist nun der Komödie The Interview widerfahren, in der Seth Rogen und James Franco als Journalisten unverhofft einen Interview-Termin mit Kim Jong-un bekommen und deswegen von der CIA angeheuert werden, um dabei ein Attentat auf ihn zu verüben.

Schon vor einigen Wochen hatte ein inoffizieller Sprecher des nordkoreanischen Diktators The Interview als Zeichen der Verzweiflung der US-amerikanischen Regierung bezeichnet, Kim Jong-un würde den Film aber eventuell trotzdem sehen (wir berichteten). Einige Tage später stellte die nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA laut Guardian schon eine “entschlossene und gnadenlose” Reaktion in Aussicht, sollte der Film nicht verboten werden.

Mehr: Seth Rogen denkt über ein Bad-Neighbors-Sequel nach

Nun ist Reuters zufolge jedoch zunächst ein Brief veröffentlicht worden, den der nordkoreanische UN-Botschafter Ja Song-nam an UN-Generalsekretär Ban Ki-moon geschickt hat. Ohne The Interview beim Namen zu nennen, wird die US-Regierung darin aufgefordert, sofort dagegen einzuschreiten, denn “Produktion und Vertrieb eines solchen Films zu erlauben, der von einem Attentat auf einen amtierenden Regierungschef eines souveränen Staates handelt, sollte als die unverhüllteste Unterstützung von Terrorismus angesehen werden, ebenso als Kriegshandlung.”

The-Interview-Hauptdarsteller Seth Rogen scheint von Nordkoreas Standpunkt zum Film hingegen höchst amüsiert zu sein. Zur Androhung der entschlossenen und gnadenlosen Reaktion twitterte er: “Normalerweise wollen mich die Leute für einen meiner Filme erst töten, nachdem sie 12 Dollar dafür bezahlt haben.” Zu den jüngsten Entwicklungen hat er sich allerdings noch nicht geäußert. Sollte Nordkorea mit seinem Verbotsantrag wie zu erwarten keinen Erfolg haben, kommt The Interview am 30. Oktober 2014 in die deutschen Kinos.

Was haltet ihr von Nordkoreas Reaktion auf The Interview?

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