Oscar 2016: George Clooney & Idris Elba äußern sich in Debatte um "Weißen Oscar"

20.01.2016 - 18:00 UhrVor 8 Jahren aktualisiert
Idris Elba und George Clooney
BBC/Walt Disney
Idris Elba und George Clooney
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Die Oscars sind weiß dieses Jahr. Aber ist das einzig eine Sache der Academy oder muss sich die ganze Industrie hinterfragen? Auch Idris Elba und George Clooney machen strukturelle Probleme in der Branche für die Benachteiligungen verantwortlich.

Die "White Oscars"-Debatte läuft, schwingt sich aber mittlerweile immer mehr zur Grundsatz-Diskussion auf. Nach dem Regisseur Spike Lee und der Schauspielerin Jada Pinkett Smith äußern sich immer mehr Hollywood-Stars zu den "Weißen Oscars". Lee und Smith wollen der Oscar-Verleihung dieses Jahr nicht beiwohnen, da zum zweiten Mal in Folge People of Color deutlich unterrepräsentiert sind. Einer, dessen Wort im Filmgeschäft politisches Gewicht hat, ist George Clooney. Variety  hat ihn um seine Meinung zur aktuellen Diskussion gebeten. Clooney verwies in seinem Statement darauf, dass die Academy vor zehn Jahren noch ausgewogener nominiert hatte. Um das Problem bei der Wurzel zu packen, würde eine Diskussion, die allein den Oscar in den Fokus nimmt, aber zu kurz greifen.

Mehr: Da stimmt was mit den Oscars nicht?

"Wie viele Rollen stehen Minderheiten denn zu Verfügung, speziell in hochwertigen Filmen?", fragt George Clooney. "Ich denke, dass Afro-Amerikaner absolut richtig liegen, wenn sie sagen, die [Film]Industrie würde sie nicht ausreichend repräsentieren." Ginge es nach Clooney, hätten sowohl der Amerikaner Will Smith (für Erschütternde Wahrheit) als auch der Brite Idris Elba (Beasts of No Nation) nominiert werden können.

Auch dem afroamerikanischen Regisseur John Singleton konnte Variety ein Statement  zur Oscar-Debatte entlocken. Singleton glaubt jedoch nicht an eine Benachteiligung schwarzer Künstler durch die Academy. Es sei ja alles subjektiv, weshalb die Oscar-Verleihung ohnehin einer Lotterie gleichen würde. “Jedes Jahr beschweren sich die Leute. [...] Selbst wenn wir oft nominiert wurden." Er sei weder überrascht, noch enttäuscht, sagte Singleton.

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Als persönlich betroffen von den "Weißen Oscars" gilt dieses Jahr weithin der britische Schauspieler Idris Elba. Er erkennt, ähnlich wie George Clooney, strukturelle Probleme in der Filmindustrie. Betroffen von Benachteiligungen seien aber längst nicht nur schwarze Künstler. Wer macht das Fernsehen, fragt er , und wer ist im Fernsehen erlaubt? "Man muss die Frage stellen: Spielen schwarze Menschen oft Kriminelle? Stellen Frauen immer das Love Interest dar und sprechen dabei meistens nur über Männer? Werden homosexuelle Menschen stereotypisch dargestellt? Sind behinderte Menschen überhaupt zu sehen?"

Auslöser der Diskussion waren die vor einer Woche bekannt gegebenen Oscar-Nominierungen. Die 20 nominierten Schauspieler sind dabei zum zweiten Mal hintereinander allesamt weiß.

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