Oscar 2016 - Will Smith wird nicht an der Oscar-Verleihung teilnehmen

22.01.2016 - 11:10 UhrVor 8 Jahren aktualisiert
Will Smith in Erschütternde WahrheitSony Pictures Releasing GmbH
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An der Oscar-Verleihung teilzunehmen, als wäre alles in Ordnung, erscheint ihm nicht angemessen, sagt Will Smith. In einem Fernsehinterview trug der Schauspieler zudem mit einem gehaltvollen Statement zur #OscarsSoWhite-Debatte bei.

In der bisher von beiden Seiten sehr sachlich und nachhaltig geführten Debatte um die "Weißen Oscars" springt Will Smith jetzt seiner Frau Jada Pinkett bei. Die hatte, ebenso wie Regisseur Spike Lee, verkündet, der diesjährigen Oscar-Zeremonie nicht beiwohnen zu wollen. Von dieser Entscheidung sei Will Smith überrascht gewesen, er trage sie jedoch mit und werde ebenfalls nicht teilnehmen, gab er in einem Interview der Show Good Morning America an (via Hollywood Reporter ). Dem voran stellte Smith ein ausführliches Plädoyer für die Werte der Vereinigten Staaten Amerikas, an deren Spitze die Vielfalt der Bevölkerung stehe:

Die Schönheit Hollywoods kombiniert mit den amerikanischen Idealen ist der ultimative Traum der Menschheit: Die Basis des amerikanischen Konzeptes, wonach mit harter Arbeit und Hingabe alles möglich ist, unabhängig von Rasse, Glaube oder Religion - nichts davon spielt eine Rolle in Amerika.

Mehr: Da stimmt was mit den Oscars nicht?

Smith erachtet gerade die Vielfalt als wichtigste Ressource seines Landes:

So viele verschiedene Menschen aus allen Teilen der Welt fügen ihre Ideen, ihre Inspiration und ihre Einflüsse diesem wunderbaren amerikanischen Eintopf bei, und für mich repräsentiert und erschafft Hollywood im besten Fall diese Schönheit. [...] Wenn ich mir die Nominierungen der Academy ansehe, wird diese Schönheit nicht mehr reflektiert.

Will Smith stellt dann auch fest, dass die mangelnde Vielfalt bei den Oscars auf tieferliegende Probleme in der Industrie und im Land verweise und dass die Entwicklung hier mittlerweile eine falsche Richtung eingeschlagen habe:

Wenn ich mir das ansehe, so reflektieren die Nominierungen die Academy, die Academy reflektiert die Industrie, die wiederum Hollywood repräsentiert. Und dann reflektiert die Industrie Amerika und damit eine Reihe an Herausforderungen, denen wir uns derzeit in unserem Land zu stellen haben.

Will Smith ist ab dem 18. Februar 2016 mit Erschütternde Wahrheit in unseren Kinos zu sehen. Seine Darstellung des Arztes Dr. Bennet Omalu, der einen Skandal in der NFL aufdeckte, steht in einer Reihe von Leistungen schwarzer Schauspieler, die in diesem Jahr bei den Oscar-Nominierungen keine Berücksichtigung erfuhren. Will Smith hatte zu Beginn des Interviews allerdings deutlich betont, dass es ihm in diesem Gespräch nicht um seine Person gehe, sondern um das große Ganze.

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