Der Oscar 2018 präsentiert sich in vielerlei Hinsicht angenehm vielfältig - zumindest was die Nominierungen betrifft. Seit gestern wissen wir, wer sich in diesem Jahr Hoffnungen auf das begehrte Goldmännchen machen darf und durch die Verkündung der Anwärter wurden einige Schallmauern durchbrochen, wofür es mitunter allerdings auch höchste Zeit war.
Einen dicken Stempel drückt der bevorstehenden Verleihung schon jetzt die "MeToo"-Bewegung auf, die sich unter entsprechendem Hashtag im Lichte der zahlreichen Anschuldigungen gegen Produzent Harvey Weinstein bezüglich sexuellen Missbrauchs von Frauen in den Sozialen Netzwerken formierte. So ist
Rachel Morrison
die erste Frau, die sich in der Geschichte der Oscars über eine Nominierung in der Rubrik Beste Kamera freuen darf. Beteiligt war sie an dem Netflix-Südstaatendrama Mudbound. Mary J. Blige steuerte zu dem Drama derweil nicht nur den Song
“Mighty River”
bei, sondern bereichert den Film obendrein als Schauspielerin. Tatsächlich heimste sie als erste Person eine Oscar-Nominierung sowohl in der Song- als auch einer Darstellerkategorie (Beste Nebendarstellerin) im selben Jahr ein.
Seinen Platz in den Geschichtsbüchern sicher hat auch Logan - The Wolverine mit Hugh Jackman, der es als erster Superheldenfilm überhaupt in die engere Auswahl der Rubrik Bestes adaptiertes Drehbuch geschafft hat. Nach einem Bericht des Hollywood Reporter wurde Autor und Regisseur James Mangold um 5 Uhr nachts US-amerikanischer Zeit von seinem Haustier geweckt und entschloss sich daraufhin, wach zu bleiben, um die Nominierungs-Zeremonie im Fernsehen zu verfolgen. Als sein Name fiel, habe er es kaum fassen können.
Für Altersrekorde sorgten
Agnès Varda
und Christopher Plummer. Die 89-jährige französische Regie-Legende ist mit
Augenblicke: Gesichter einer Reise
als potentiell Bestem Dokumentarfilm am Start, was sie zum ältesten Menschen macht, dem je eine Oscar-Nominierung zuteil wurde. Christopher Plummer mit seinen kaum minder stattlichen 88 Jahren ist währenddessen immerhin als ältester Kandidat in einer Darsteller-Kategorie mit von der Partie. Er hatte in Alles Geld der Welt den Platz von Kevin Spacey eingenommen, nachdem dieser aufgrund von Vorwürfen der sexuellen Belästigung und des sexuellen Missbrauchs aus dem eigentlich schon fertigen Film geschnitten wurde.
Zuletzt wird bei den Oscars 2018 erstmals ein Werk vertreten sein, bei dem eine transsexuelle Person Regie geführt hat - gemeint ist Yance Ford, dessen Strong Island in der Sparte Bester Dokumentarfilm Berücksichtigung fand.
Was sagt ihr zu den Oscar-Rekorden?