Wie wir bereits berichteten, gewann vor wenigen Stunden Ikarus den Academy Award als Bester Dokumentarfilm 2018 und markiert so den Beginn einer Entwicklung, welche bei den Oscars der nächsten Jahre mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit nur noch prominenter wird. Erstmals gewinnt nämlich ein Film, der vom Streaming-Dienst Netflix vertrieben wird.
Worum geht es in Ikarus?
Bryan Fogel inszenierte mit Ikarus eine Dokumentation über die Hintergründe des systematisierten Dopings in Russland und gibt uns einen sehr detaillierten und authentischen Einblick in die Psyche einer illegalen Industrie. Er folgt einem russischen Mediziner, welcher beim Doping der Olympia-Sportler beteiligt war und seit seinem Auftreten als Whistleblower verfolgt wird.
Was verrät uns Ikarus über die Zukunft der Oscars?
Mit dem Oscar-Sieg für Ikarus verbucht Netflix seinen ersten großen Gewinn bei den Academy Awards, was besonders beeindruckend ist, wenn man bedenkt, dass der heutige Streaming-Titan erst vor einigen Jahren angefangen hat, Netflix-Originalserien und -filme zu produzieren und zu vertreiben, wie Screen Rant anmerkt.
Doch dies ist noch lange nicht alles: Neben Ikarus waren bei den Oscars 2018 noch andere Netflix-Projekte vertreten, so zum Beispiel der Spielfilm Mudbound, welcher allerdings ohne Statue nach Hause gehen musste. Aber auch ohne Oscar sagt die Präsenz dieses Filmes unter den Nominierten etwas aus und ist Teil und Ergebnis einer Umstrukturierung der Funktionsweise von Netflix selbst, weg vom bloßen Sammeln präexistenter Videos und hin zum Erstellen originaler Filme und Serien. Dieses Jahr wird Netflix die Veröffentlichung seiner 700. Eigenproduktion feiern, und hat laut Screen Rant ein Budget von 1 Milliarde Dollar festgelegt, nur um Netflix-Originale herzustellen. Bei solchen Zahlen ist es wohl nur eine Frage der Zeit, bis Netflix zu einem festen Bestandteil der Academy Awards wird.
Was haltet ihr von dieser, von Ikarus entfachten, Entwicklung in Sachen Netflix und Oscars?