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Performative Elemente in Dario Argentos Suspiria

01.03.2015 - 11:00 UhrVor 9 Jahren aktualisiert
Suspiria
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Vorhang auf für die performativen Elemente in Dario Argentos unvergleichlichem Meisterwerk Suspiria. Mein Text versucht eine Verbindung zwischen Suspiria und dem Theater zu schlagen, wobei ich das Performative ins Zentrum stelle.

Zuerst wollte ich einen Text unter dem vorgegebenen Thema "Puppentheater" zu Fifty Shades of Grey verfassen. Da sich aber schon genug Leute die Mühe gemacht haben gute und weniger gute Texte zu Fifty Shades of Grey zu verfassen, erspare ich euch vorerst meine Gedankengänge zum Film. Distanzieren wir uns also von Christian Greys Welt und tauchen ein in die Phantasmagorien gesäumte Welt Dario Argentos. Wer den Film Suspiria nicht kennt und sich nicht Spoilern lassen möchte, sollte einen großen Bogen um den Text machen.

Da eine adäquate Analyse von Suspiria mehrere Seiten füllen würde und den hier gegebenen Rahmen sprengen würde, möchte ich mich in meinen Ausführungen auf die performativen Elemente des Films beschränken und somit auf die Verbindung zum Theater hinweisen. In einem ersten Schritt werde ich ganz kurz den Begriff des performativen Kinos erläutern, um ihn dann für die Filmdiskussion fruchtbar zu machen.

Wie komme ich aber von "Puppentheater" auf Suspiria?

Im Zentrum des Films stehen junge Frauen. Wenn auch nicht in meinem gängigen Wortschatz gilt Puppe auch als Synonym für eine junge Frau. Desweiteren beziehe ich mich mit der Benutzung des Wortes "Performance" auf eine dem Theater entlehnte Definition des Begriffes von Erika Fischer-Lichte. Natürlich sehe ich Dario Argento auch als Strippenzieher bzw. Puppenspieler, der seine Figuren nach seinem Belieben tanzen lässt.

Was ist das Performative im Film?

Ich möchte euch nicht mit zu viel Theorie langweilen und da mein kleiner Aufsatz auch nicht die Form einer Bachlorarbeit annehmen soll, versuche ich mich auf das Wesentliche zu beschränken. Stark vereinfacht lässt sich sagen, dass ein performativer Akt im Film sich aus der narrativen Handlung löst, meist die 4. Wand - also die sichere Distanz zwischen Zuschauer und Leinwand - durchbricht und im Zusammenspiel von Bild und Ton den Zuschauer direkt konfrontiert. Hierbei muss der Zuschauer bereit sein sich der Inszenierung auszuliefern. Ein rein performativer Film würde gänzlich auf eine narrativ motivierte Handlung verzichten und die Mittel des Mediums Film nutzen, um die Sinne des Zuschauers direkt anzusprechen. Dieser Prozess, der durchaus als seduktives Mittel zu verstehen ist, ist deutlich komplexer und komplizierter, als ich ihn hier ausführe. Wer sich für die äußerst spannende Thematik interessiert, dem sei einerseits "Ästhetik des Performativen" von Erika Fischer-Lichte empfohlen und weiterführend speziell für das Medium Film "Ritual und Verführung" von Marcus Stiglegger. Für meine Ausführungen soll diese knappe Erläuterung reichen und so werde ich nun versuchen einige performative Momente in Suspiria aufzuzeigen.


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