Post von Hannes – Deus Ex, Nintendo & kostenloses Essen

17.06.2015 - 14:10 UhrVor 9 Jahren aktualisiert
Deus Ex: Mankind Divided
Square Enix
Deus Ex: Mankind Divided
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Der erste Messetag der E3 2015 hat sein Ende gefunden und wir verließen ihn mit zahlreichen neuen Eindrücken - unter anderem zu Deus Ex: Mankind Divided, Overkill’s The Walking Dead oder Everybody’s gone to the Rapture.

Das Besuchen von diversen Presseveranstaltungen gehört schon seit einiger Zeit zu meinem Arbeitsalltag, das ist oft anstrengend aber in der Regel doch immer interessant. Zwar führen mich diese Ausflüge auch manchmal etwas weiter weg, aber ein 14-stündiger Flug bis nach Los Angeles war noch nicht dabei. Umso beeindruckender war es dann, als ich gestern bei den Pressekonferenzen von Microsoft, EA, Ubisoft und Sony (wtf!) live mit dabei war. Aber damit endet die E3 ja noch nicht, tatsächlich hat sie erst heute offiziell begonnen. Daher möchte ich euch gern an meinem ersten Messetag teilhaben lassen.

The Last Guardian. Ja, es lebt noch, es lebt noch.

Nachdem ich alle Formalitäten erledigt hatte und meinen Presseausweis abholen konnte, stand schon direkt mein erster Termin an. Also wuselte ich mich durch die großen Hallen, schlängelte mich durch zahlreiche Cosplayer und Messebesucher und suchte den Nintendo-Stand auf. Dort bekam ich die Möglichkeit, einige der Spiele, die in dem digitalen Event gezeigt wurden, gleich einmal anzuspielen. Star Fox Zero  war zwar der größte Name auf dem Programm, wirklich überzeugen konnte mich der Arcade-Shooter leider nicht. Im Vergleich zu den Vorgängern hat sich kaum etwas getan und die umständliche Bewegungssteuerung des Wii U-Tablets macht das simple Gameplay nicht wirklich spannender. Schade.

Mehr: Bethesda & die E3: “Was ihr könnt, können wir auch!” 

The Legend of Zelda: TriForce Heroes  war da viel besser, denn das Zelda-Abenteuer mit Koop-Multiplayer war verspielt und intuitiv, da möchte ich gern mehr von sehen. Mein kleines Highlight war aber Yo-Kai Watch , das nun erstmals auch in den Westen kommt. Das japanische Rollenspiel aus dem Hause Level 5 hat in der Heimat für ordentlich Wirbel gesorgt und die Suche nach den Geistern, die sich in Alltagsgegenständen verstecken, war liebevoll erzählt und wurde mit einem originellen Kampfsystem garniert, das alle meine 6 Monster gleichzeitig antreten lässt.

Star Fox Zero muss noch beweisen, dass es überzeugen kann.

Direkt im Anschluss hatte ich eine kurze Verabredung mit Overkill’s The Walking Dead , das mich auf einen Rollstuhl setzte, mir eine VR-Brille auf den Kopf schnallte und mich dann durch ein von Untoten verseuchtes Level rollte. Vor allem der Mix aus Virtual Reality und Augmented Reality hat mich sehr überrascht, denn neben der VR-Immersion bekam ich auch eine Plastik-Shotgun in die Hand gedrückt, die ich dann auch im Spiel selbst vor mir gesehen habe und drehen sowie wenden konnte, wie ich wollte. Noch mussten die Entwickler nachhelfen, indem sie an meinen Rollstuhl wackelten oder die Angriffe von Zombies imitierten, daher bin ich skeptisch, was das fertige Spiel angeht.

Mehr: Deus Ex: Mankind Divided – Erster Gameplay Trailer 

Mit Deus Ex: Mankind Divided  durfte ich dann auch endlich einen echten Hochkaräter sehen. Ich hatte Human Revolution  zwar gespielt, aber nicht mehr wirklich im Gedächtnis, glücklicherweise ist Mankind Divided derart nah am Vorgänger, dass meine Erinnerungen wieder aufgefrischt wurden. Zuerst durfte ich eine längere Story-Sequenz sehen, in der ich auf dem Prager Hauptbahnhof von den Sicherheitsleuten durchleuchtet wurden. Augmentierte Menschen gelten in Mankind Divided als Gefahrenquelle und werden daher gemieden, beleidigt und unterdrückt. Sogar die Toiletten sind getrennt, hier wird die Anlehnung an die Apartheid sehr groß geschrieben. Der Abschnitt war spannend inszeniert, wobei ich aber sagen muss, dass der Look des Spiels teilweise etwas aufgesetzt düster ist, aber das mag auch an der Thematik der Szene gelegen haben.

Zumindest die Präsentation schlug einen eher actionreichen Weg ein.

Der Gameplay-Part der Präsentation bestand aus der Infiltration eines Gebäudes und dem Einsatz der vier großen Grundpfeiler von Deus Ex: Stealth, Hacking, Kampf und Social. Der Stealth-Teil kam verhältnismäßig kurz und wurde tatsächlich meist über Fertigkeiten gelöst, die Adam Jensen direkt über brenzliche Abschnitte hinüber springen lassen, Schleichen als solches fand kaum statt. Dafür wurde umso mehr geschossen, denn der Kampfaspekt wurde ausgiebig dargestellt. Mit vielen Augmentationen, die das Gunplay und die Kämpfe spektakulärer gestalten, scheint die Ausrichtung des neuen Deus Ex eher actionorientiert zu sein. Hacking und Social wurden hingegen kaum angesprochen und nur an kurzen Beispielen erläutert.

Mehr: Sony fährt große Geschütze auf 

Den Rest des Tages habe ich damit verbracht, mal über den AAA-Rand zu schauen und mir ein paar Indie-Titel anzuschauen. Zunächst war ich bei Sony und war einen Blick auf Alienation , den neuen Twin Stick-Shooter von Housemarque, die auch für Resogun  verantwortlich sind. Ein sehr schicker, sehr schneller Titel, der vor allem im Koop-Modus jede Menge Spaß macht. Everybody’s gone to the Rapture  ist zwar nicht wirklich unbekannt, aber ich habe es trotzdem zum ersten Mal gespielt. Die leblose Kleinstadt und die passive Erzählweise haben mich ziemlich beeindruckt und ich freue mich schon drauf, mehr über das Geheimnis des Spiels zu erfahren.

Die Erzählweise von Everybody’s gone to the Rapture fasziniert.

Zum Abschluss fand ich mich dann beim Publisher Devolver Digital ein, der es sich auf dem Parkplatz vor der Messe gemütlich gemacht hat. Hier gab es kostenloses Essen, kostenloses Bier, jede Menge Platz und Ruhe. Obwohl ich deshalb schon beinahe mein Herz an das entspannte und etwas andere Team verloren hatte, blieb ich eisern, was die Spiele angeht. Aber auch das Lineup von Devolver Digital kann sich sehen lassen. Mit dem ultrabrutalen Mother Russia Bleeds , dem absurden Shadow Warrior 2  und der geballten 80er Jahre Nostalgiebombe Crossing Souls  ist der Publisher sehr gut aufgestellt. Das Highlight war hier allerdings Eitr , ein wunderschöner Mix aus aktuellen Roguelike-Ansätzen und der Gefährlichkeit des Kampfes, die an Dark Souls  erinnert.

Dass ich am späten Abend dann noch in unsere Behausung in Los Angeles einbrechen musste, weil die internationalen Kollegen uns ausgesperrt hatten, hat den Tag wunderbar abgerundet.

Liebe Grüße

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