Publisher von Batman: Arkham Knight wusste von schlimmer PC-Version

02.07.2015 - 10:20 UhrVor 9 Jahren aktualisiert
Batman: Arkham Knight kämpft mit Kritik
Warner Bros.
Batman: Arkham Knight kämpft mit Kritik
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Eigentlich sollte Batman: Arkham Knight die Geschichte von Batman beenden. Stattdessen schlug die mit massiven Fehlern zu kämpfende PC-Version ein ganz neues, trauriges Kapitel auf — dabei schien die Port-Katastrophe bereits lange absehbar.

Während Batman: Arkham Knight  auf den Konsolen sowohl Traumwertungen als auch fast durchweg positives Feedback erhält, haben PC-Spieler seit Release das große Nachsehen: Technische Fehler , die trotz zahlreicher Versuche der verärgerten Community nicht auszubügeln sind, bewegten viele Spieler dazu, erstmals Gebrauch vom neu eingeführten Steam-Rückgaberecht zu machen.

Kurz nach Launch des Spiels wurde offensichtlich, dass sich die Entwickler von Rocksteady selbst offenbar ganz auf die Konsolen-Version des Spiels konzentrierten, während eine externe Firma namens IronGalaxy  für die PC-Portierung zuständig war — und diese Aufgabe offensichtlich nicht ganz sauber erledigt hat. Während Rocksteady nun Schadensbegrenzung betreiben und sich ab sofort selbst um den technischen Support all ihrer Versionen kümmern will, hat Patrick Klepek von Kotaku  seine Kontakte genutzt, um einmal möglichst tief hinter die Kulissen des Debakels zu blicken.

Klepek hatte die Gelegenheit, zwei anonyme Quellen aus Entwickler-Kreisen zu den Vorgängen bei Rocksteady und IronGalaxy zu befragen und erfuhr, dass der Publisher Warner Bros. bereits lange vor Release von der massiv fehlerbehafteten PC-Version wusste:

Es ist ziemlich frech von Warner Bros. vorzugeben, dass sie keine Ahnung vom schlechten Zustand der PC-Version hatten. Genau so sah es seit Monaten aus und alle Probleme, die wir jetzt feststellen, sahen vor fast einem Jahr bereits genau so aus.

Beide Quellen betonen allerdings, dass Warner Bros. seine Kunden nicht aufs Kreuz legen wollte, sondern schlichtweg der Meinung gewesen sei, dass die existierenden Fehler verschmerzbar seien. Warner Bros. hat sich dazu bislang noch nicht geäußert.

Neben der Tatsache, dass etwa 90% der Kapazitäten von Rocksteady von Beginn an mit der Optimierung der Konsolen-Version beschäftigt war, die ihrerseits mit Problemen zu kämpfen hatte, stolperte der Publisher über eine weitere Hürde: Es wurde darauf verzichtet, die PC-Fassung wie üblich einem weiteren externen, großflächigen Hardware-Test zu unterziehen — aus Angst, dass Teile der aufwändigen und wendungsreichen Geschichte vor Release an die Öffentlichkeit gelangen könnten. Auch mit dieser Entscheidung schoss sich Warner Bros. ein Eigentor und legte einen weiteren Stein auf den Pfad, der zu der fehlerhaften PC-Version führte, die wir nun bis vor kurzem noch auf Steam vorfinden konnten.

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Aktuell ist Batman: Arkham Knight vom PC-Markt zurückgezogen, bis die Mitarbeiter von Rocksteady Fehler und Bugs weitestgehend ausbügeln konnten. Dennoch wird dieses Spiel ein dicker, schwarzer Fleck in der Firmengeschichte bleiben und hoffentlich als abschreckendes Beispiel für ähnliche Projekte anderer Teams wirken.

Was für ein Drama.

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