Regisseur Wes Craven - Der Meister des Horrors ist tot

31.08.2015 - 13:35 UhrVor 8 Jahren aktualisiert
Wes Cravens Werke
Warner/Inked Pictures/Kinowelt/Laser Paradies/MGM
Wes Cravens Werke
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Mit Wes Craven ist eine der Größen im Horrorgenre gegangen. Am Sonntag verstarb der Regisseur, der mit seinen Filmen Generationen von Zuschauern einen Schrecken einjagte, im Alter von 76 Jahren an einem Hirntumor.

Wesley Earl Craven, oder einfach nur Wes Craven, prägte in seiner vierzigjährigen Schaffenszeit das Horror-Kino und erschuf einige der Ikonen des Genres. Geboren 1939 in einer strenggläubigen Familie, in der Kino gar verpönt war, wurde Craven vor seinem Weg ins Filmgeschäft zuerst Dozent an der Clarkson University in Potsdam, New York. Doch war diese Anstellung nicht von langer Dauer und Craven sollte in den folgenden Jahren zu einem der wichtigsten Regisseure des Horrorfilms aufstreben. Wir erinnern uns noch einmal an die Filme des Horror-Meisters.

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Der bis heute kontrovers diskutierte Das letzte Haus links bescherte Wes Craven 1972 seinen Durchbruch. Der Klassiker des Horror-Exploitation-Kinos war mit seinen brutalen Bildern ein endgültiger Abgesang auf die Hippie-Kultur und ein schonungsloses Statement zum Vietnamkrieg. Nicht minder verstörend setzte Craven 1977 seine Arbeit in Hügel der blutigen Augen fort. Der Kannibalen-Horror mit Michael Berryman auf dem Poster avancierte ebenso zum Kultfilm. Mit The Hills Have Eyes 2 - Im Todestal der Wölfe setzte Craven die Reihe 1985 fort und produzierte schließlich auch noch den dritten Teil, The Hills Have Eyes 3. Mit Nightmare - Mörderische Träume und Freddy Krueger, brillant gespielt von Robert Englund, sicherte sich Craven bereits in den 1980ern einen Platz im Horror-Olymp. Die Geschichte rund um den zynischen Serienkiller Krueger, der in die Träume seiner Opfer schlüpft, um sie dort zu töten, zog eine ganze Reihe an Fortsetzungen nach sich und verhalf einem damals noch sehr jungen Johnny Depp zu einem beeindruckenden Leinwandtod.

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Filme wie Das Ding aus dem Sumpf und Das Haus der Vergessenen festigten Cravens Ruf. Mit dem selbstreferentiellen Scream - Schrei! weckte er 1996 den Slasher-Film aus dem Dornröschenschlaf und sorgte damit für eine neue Flut an Teenie-Slashern, die alle nicht an die Originalität und die Cleverness von Cravens Werk heranreichten. Indem er das Genre dekonstruierte (ähnlich wie zuvor schon in Freddy's New Nightmare), hob er es auf eine neue Ebene. Noch heute erfreut sich die Reihe großer Beliebtheit und bekam erst jüngst mit Scream einen Serienableger auf MTV spendiert. Alle vier Kino-Teile der Reihe stammten von Craven. Mit dem Ghostface-Killer hat er zudem erneut eine Figur geschaffen, die neben Freddy Krueger wohl ein jedes Halloween auf mehreren Partys anzutreffen ist. Scream 4 von 2011 sollte Wes Cravens letzter Kinofilm werden. Mit Music of the Heart zeigte Craven schon 1999, dass er nicht nur Horror, sondern auch Gefühle kann. Mit dem Drama um die Geigenlehrerin Roberta, gespielt von Meryl Streep, verschaffte er seiner Hauptdarstellerin gleich mehrere Nominierungen, unter anderem für einen Oscar und einen Golden Globe Award.

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Mit Wes Craven verlässt uns ein Mann, der das Genre des Horrors verstanden hatte wie kaum ein zweiter und der sich nicht nur auf billige Schockeffekte verließ, sonder intelligent die Mechanismen des Genres zu bedienen wusste und eben dieses gleich mehrfach revolutionierte. Mit frischen Ideen, einem Hang zur Ironie und sichtbarem Spaß an der Sache schuf er gleich mehrere Filmreihen, die dem Horror-Genre noch lange Zeit als Fundament dienen werden.

Wes Craven


Horror-Fans rund um den Globus haben heute Grund zur Trauer, denn wie nun bekannt wurde, verstarb Craven am gestrigen Sonntag im Alter von 76 Jahren an einem Gehirntumor in seinem Haus in Los Angeles.

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