Rise of the Tomb Raider: Baba Yaga im Test – Batman auf Hexenjagd

27.01.2016 - 15:10 UhrVor 8 Jahren aktualisiert
Rise of the Tomb Raider – Baba Yaga: The Temple of the Witch Im Test
Square Enix
Rise of the Tomb Raider – Baba Yaga: The Temple of the Witch Im Test
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In ihrem ersten Zusatzabenteuer zu Rise of the Tomb Raider begibt sich Lara Croft auf die Suche nach einer sagenumwobenen Hexe. Wie erfolgreich die Jagd verläuft, erfahrt ihr in meinem Review zu Baba Yaga: The Temple of the Witch.

In ihrer Laufbahn als Archäologin/Abenteurerin musste sich Lara Croft schon mit vielen Widersachern herumschlagen: mysteriöse Sekten, unsterbliche Krieger, wahnsinnige Inselbewohner, Götter – und das sind nur diejenigen, die sich ihr seit dem 2013 veröffentlichten Reboot Tomb Raider entgegengestellt haben.

Im ersten Story-DLC  zu ihrem neuesten Abenteuer Rise of the Tomb Raider wird Lara erneut an ihre Grenzen getrieben und mit dem Unmöglichen konfrontiert, denn dieses Mal geht es auf Hexenjagd. In Rise of the Tomb Raider – Baba Yaga: The Temple of the Witch begegnet die Archäologin einer jungen Frau, die auf der verzweifelten Suche nach ihrem Großvater ist. Dieser hat sich aufgemacht, die sagenumwobene Baba Yaga zu töten, die er für den Tod seiner Liebsten vor vielen Jahren verantwortlich macht. Obwohl Lara die Existenz der Hexe anzweifelt, lockt ihr Drang zu helfen ebenso wie das Rätsel um die slawische Märchengestalt.


Schon die ersten Schritte in das von der Hexe heimgesuchte Tal stellt sich als unwirklicher Horrortrip für Lara heraus: Folgt die Archäologin eben noch einem Schatten ihres verstorbenen Vaters durch einen nebelverhangenen Wald, muss sie sich im nächsten einer Feuerbälle werfenden, hühnerbeinigen Hütte und dämonischen Wölfen stellen.

Sowohl der Aufbau als auch das Verschwimmen von Laras Realität mit einer albtraumhaften Welt erinnern stark an die Scarecrow- oder Hutmacher-Passagen aus den Arkham-Spielen. Und ebenso wie Batman in Batman: Arkham Asylum oder Batman: Arkham Origins ist es der jungen Heldin bewusst, dass etwas gerade nicht mit rechten Dingen zugeht und sie ihren Augen nicht trauen darf. Schnell wird klar, dass die fremdartigen Bilder weniger an Magie und vielmehr an halluzinogenen Blumen liegen, die Baba Yaga sich zu Nutze macht. Um Nadias Großvater zu retten, muss Lara also erst einmal ein Gegengift herstellen, um den Pollen nicht mehr zum Opfer zu fallen.

Das resultiert in einer konservativen sammle-x-Gegenstände-Mission in einem noch immer von der gefährlichen Organisation Trinity besetzten Gebiet, wobei sich Kämpfe auf ein absolutes Minimum beschränken und schnell abgehandelt werden. Die meiste Zeit verbrachte ich mit der Jagd auf Rehe, die sich zu gut in der verschneiten Landschaft versteckten. In Sachen Gameplay hat sich also leider nicht viel getan, wobei zumindest der feurige Bosskampf gegen Baba Yaga am Ende des Story-DLCs einiges ausgleicht. Ebenso wie die vielfältige Optik, die Abwechslung in das ansonsten von Schnee- und Brauntönen dominierte Action-Adventure bringt.

Was ist wahr und was nicht?

Das visuelle Design der Gegner ist fantastisch und macht deutlich, was für ein großartiges Fantasy-Horror-Spiel (Rise of the) Tomb Raider sein könnte, wenn Crystal Dynamics es sich getraut hätte, den letzten Schritt zu gehen. Dass die Entwickler das Spiel mit leichten Horror verstanden haben, haben sie bereits in beiden Hauptspielen bewiesen, in Baba Yaga: The Temple of the Witch fühlt es sich aber durch die schnelle Auflösung sehr konsequenzlos an. Das ist besonders schade, da so ein Gefühl der verschenkten Möglichkeiten bleibt, das nur noch von der Vorhersehbarkeit der Handlung und der dazugehörigen Kürze des DLCs untermauert wird.

Fazit

Obwohl der erste Story-DLC zu Rise of the Tomb Raider viel richtig und durchaus Spaß macht, bleibt ein leichtes Gefühl der Enttäuschung. Mit Baba Yaga: The Temple of the Witch schöpft Crystal Dynamics das Potenzial der Sagenfigur Baba Yaga und dem Spiel mit der Wahrnehmung nicht genug aus, um einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen, weder inhaltlich noch spielerisch.

Die Story ist sehr vorhersehbar und das Gameplay bietet nichts Neues, obwohl sowohl die Horror- als auch die Traumwelt-Möglichkeiten viel Spielraum geboten hätten. Stattdessen klammert sich der DLC zu sehr an das, was wir bereits aus Rise of the Tomb Raider kennen.

Wäre Baba Yaga: The Temple of the Witch ein Teil des Hauptspiels, ließe sich ohne Zweifel sagen, dass es zu den besten Quests des Titels gehört – für einen wahrlich erinnerungswürdigen DLC, der für sich allein stehen könnte, reicht es allerdings leider nicht.

Der Season Pass von Rise of the Tomb Raider wurde uns freundlicherweise von Microsoft zur Verfügung gestellt. Dieses Review bezieht sich auf die Xbox One-Version von Rise of the Tomb Raider – Baba Yaga: The Temple of the Witch.

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