Irgendwann habe ich aufgehört mitzuzählen, wie oft das Point and Click-Adventure schon als totes und ewiggestriges Genre abgetan wurde, derartige Prophezeiungen gab es jedenfalls reichlich. Am Ende gab es dann aber trotzdem immer wieder ein Comeback. Als LucasArts-Legende Ron Gilbert mit seinem Broken Age-Projekt daherkam, machte er das Crowdfunding für Videospiele fast im Alleingang salonfähig und konnte ein Budget von mehreren Millionen Dollar generieren.
Auch mit seinem neuen Unterfangen namens Thimbleweed Park wagt sich Gilbert zusammen mit seinem Weggefährten Gary Winnick auf Kickstarter und hofft eine ähnliche Erfolgsgeschichte schreiben zu können. Abermals geht es um ein Point and Click-Adventure, doch diesmal soll es keine Modernisierung des Genres geben – Thimbleweed Park sieht aus, als wäre es direkt aus den 80ern entsprungen.
Mit simplem Pixellook und fast schon archaischem Interface, das uns Befehle wie "Open", "Pick up" oder auch "Talk to" aus einem Raster anwählen lässt, soll keine Hommage an die gute alte Zeit geschaffen werden, sondern ein waschechter Vertreter dieser unvergessenen Ära. Thimbleweed Park soll sich wie ein vergessenes Werk von Gilbert und Winnick anfühlen, das Maniac Mansion näher steht als Broken Age.
Das Spiel handelt von der namensgebenden Stadt Thimbleweed Park und der Aufklärung eines Todesfalls, der gleich zu Beginn thematisiert wird. Der Humor alter LucasArts-Adventures ist ebenso vertreten wie eine etwas düstere Stimmung als die quietschbunten Abenteuer früherer Zeiten.
Insgesamt benötigt Gilbert 375.000 Dollar für die Umsetzung, hat aber nach 2 Tagen bereits über 200.000 Dollar erreicht. Der Rest sollte in den kommenden 28 Tagen wohl noch dazukommen. Aber wie schon bei Broken Age gilt auch hier, je mehr Geld das Projekt zur Verfügung hat, desto größer wird es am Ende. Wer Lust darauf hat, sollte die beiden Entwickler einfach unterstützen.
Was haltet ihr von Thimbleweed Park?