Was dem Franzosen seine Musik ist, ist dem Russen seine Filmindustrie. Während in Frankreich lokal produzierte Musik den Hauptprozentsatz im Radio gespielter Musik ausmachen muss, hat das russische Kulturministerium nun die Entscheidungsgewalt über die Termine sämtlicher Filmstarts. Und Kulturminister Vladimir Medinsky will nicht zu wenig Gebrauch von dieser neuen Funktion machen. Die Nachrichtenagentur TASS publizierte folgenden Kommentar (via The Hollywood Reporter ) von Medinsky, der genau das bestätigte: "Wir sorgen uns um die Starts russischer Filme. Es ist uns wichtig, dass sie ihr Budget wieder einspielen."
Ein wesentlicher Grund für diese Entscheidung ist natürlich die alles überschattende Dominanz von Hollywood-Produktionen auf dem weltweiten Kinomarkt. Russland bildet da keine Ausnahme und auch in der nächsten Zeit wird sich trotz der neuen Entscheidungsgewalt des russischen Kulturministeriums wohl wenig daran ändern. Was allerdings künftig geschehen wird, ist die Verschiebung der Starttermine von der Filmkonkurrenz aus Hollywood zu Gunsten russischer Produktionen. Falls sich die Verleiher nicht auf zwei unterschiedliche Starttermine einigen können, wird ab demnächst das Kulturministerium einschreiten, um diese Entscheidung zu fällen.
Inwiefern die neue Entscheidungsgewalt des russischen Kulturministeriums auch in ideologischer Hinsicht die Kontrolle über die lokale Filmproduktion erlangen wird, wird sich in Zukunft zeigen. Die staatliche Festlegung von Filmstarts jedenfalls ist ein erster Schritt dahin.
Was haltet ihr von der staatlich kontrollierten Entscheidungsgewalt von Filmstarts zugunsten lokaler Produktionen?