Russland verbietet Start der schwarzen Komödie The Death of Stalin

24.01.2018 - 09:35 UhrVor 6 Jahren aktualisiert
The Death of StalinConcorde Filmverleih
5
0
Die schwarze Komödie The Death of Stalin startet vorerst nicht in den russischen Kinos. Dem Film wird offiziell die Verbreitung illegaler Informationen vorgeworfen.

The Death of Stalin darf vorerst nicht in Russland gezeigt werden. Dies geht aus einem Bericht der Agence France-Presse (AFP)  hervor, demzufolge das russische Kulturministerium der schwarzen Komödie die Erlaubnis einer ursprünglich ab Donnerstag vorgesehenen, limitierten Kinoauswertung entzog. Dies bestätigte eine Sprecherin. Der Pressedienst des Ministeriums teilte laut der Nachrichtenagentur RIA mit, dass die britisch-französische Co-Produktion "Informationen, deren Verbreitung gesetzlich untersagt ist, in Russland", verbreite.

Der von Armando Iannucci geschriebene und inszenierte The Death of Stalin blickt satirisch auf das nach dem Tode Josef Stalins 1953 erfolgte Machtgerangel in der damaligen Sowjetunion. Steve Buscemi schlüpft in die Rolle des späteren Regierungschefs Nikita Chruschtschow. Iannucci selbst zeigte sich via Twitter  optimistisch und hofft weiterhin auf einen Start seiner Komödie in Russland, die sich neben ihrem Verbot zum Teil heftigen Vorwürfen gegenübersieht. Am Montag fand eine interne Vorführung des Films mit Vertretern des Kulturministeriums sowie Filmregisseuren statt. So will Yelena Drapeko, stellvertretende Unterhaus-Chefin des Kulturausschusses des Parlaments, laut AFP in Berufung auf die Nachrichtenseite RBK gemeinsam mit dem Publikum "Elemente von Extremismus" gesehen haben.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle findest du einen externen Inhalt von Twitter, der den Artikel ergänzt. Du kannst ihn dir mit einem Klick anzeigen lassen und wieder ausblenden.

Twitter Inhalte zulassenMehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

"Wir bleiben hoffnungsvoll. Ich halte euch alle auf dem Laufenden."

Ein von 21 Personen unterschriebener Brief, darunter der mit dem Fremdsprachen-Oscar ausgezeichnete Filmemacher Nikita Michalkow (für Die Sonne, die uns täuscht), wurde an Kulturminister Wladimir Medinsky geschickt, um die Veröffentlichung von The Death of Stalin zu verzögern. Dieser schloss sich dem Vorwurf des Extremismus an und warf dem Film zusätzlich die "Verspottung der Geschichte unseres Landes" sowie das "Ausmerzen der Erinnerung unserer Bürger, die den Faschismus besiegt haben", vor. Das Werk beinhalte für Russen demütigende Elemente. Überdies würde die sowjetische Nationalhymne in einer angreifenden Weise verwendet. Ziel des Briefes war es außerdem, den Start mit Blick auf den im nächsten Monat stattfindenden 75. Jahrestag des Sieges der Sowjetunion gegen die Nazis in Stalingrad 1943 hinauszuzögern. Nach Angaben des Kreml-Sprechers Dmitri Peskow war er sich der Kontroverse um die Satire nicht bewusst, doch erhalte die Behandlung des Themas nun oberste Priorität im Kulturministerium.

Was sagt ihr zum Verbot und den Vorwürfen gegen die Komödie The Death of Stalin?

Das könnte dich auch interessieren

Angebote zum Thema

Kommentare

Aktuelle News