Bei Watch Paint Dry hält das Spiel, was der Titel verspricht: Wir schauen Farbe beim Trocknen zu. Aber das spielt eigentlich keine Rolle, denn es hätte wohl mit jedem anderen Spiel auch funktioniert. Ein gewisser Ruby hat es anscheinend geschafft, die Qualitätskontrollen von Valves Spiele-Plattform Steam zu umgehen. Und zwar ganz und gar: Er hat sein Spiel Watch Paint Dry quasi selbst über Steam veröffentlicht.
Wie genau er das angestellt hat, könnt ihr euch hier durchlesen. Wie es aussieht, war es relativ simpel, jegliche Kontrollmechanismen selbst außer Kraft zu setzen. Wobei das Ganze wohl nicht funktioniert hätte, wenn der Watch Paint Dry-Macher keinen Zugang zu Steamworks gehabt hätte. Wie es dazu gekommen ist, will er allerdings nicht verraten. Mittlerweile habe Valve aber die Fehler behoben und der Exploit könne deswegen nicht mehr nachvollzogen werden.
Bei Steamworks handelt es sich um die interne Publishing-Plattform von Steam: laut Ruby das Rückgrat von Steam-Errungenschaften, DRM-Maßnahmen, Multiplayer-Funktionen und mehr. Darin habe er sich nach Schwachstellen umgesehen und daraufhin Valve kontaktiert, aber zunächst keine Antwort erhalten. Als sich der April näherte, reifte in ihm die Entscheidung, sich einen Aprilscherz zu erlauben, um Valves Aufmerksamkeit zu erlangen.
Letzteres hat offenbar geklappt, auch wenn Watch Paint Dry dann doch zu früh für einen Aprilscherz war. Den Angaben von Ruby zufolge handelte es sich dabei einfach um ein Versehen: Eigentlich sollte Watch Paint Dry zwar im Store auftauchen, aber erst ab dem 1. April verfügbar sein. Hier gibt es eine Cache-Version der Steam-Seite .
Ruby hat offenbar sogar eigene Trading Cards zu seinem Fake-Spiel erstellt und konnte auch die an Valves Genehmigungs-Prozessen vorbeischleusen. Beeindruckend ist das Ganze allemal. Valve dürfte Ruby sehr dankbar sein, wenn die Geschichte stimmt.
Wie denkt ihr über solche Aktionen?