Serien für Aragorn und Gandalf: Netflix wollte Herr der Ringe nach MCU-Vorbild verfilmen – Tolkiens Erben rasteten komplett aus

05.10.2022 - 18:40 Uhr
Die Herr der Ringe
Warner Bros./Amazon
Die Herr der Ringe
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Die Herr der Ringe-Serie von Amazon hätte ganz anders aussehen können. Zum Beispiel, wenn Netflix die Fantasy-Bücher verfilmt hätte. Das waren die spektakulären Pläne.

Der Weg zur ersten Herr der Ringe-Serie war weit (und teuer). Inzwischen liegt die erste Staffel Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht in ihren letzten Zügen. Noch zwei Folgen fehlen bis zum Finale, spätestens dann wird sich zeigen, ob die Kombination "Herr der Ringe + Amazon" funktioniert hat. Die Fans sind sich da bislang nicht einig.

Es hätte ohnehin ganz anders kommen können, das Schicksal hatte mehrere wilde Pfade für den beliebten Fantasy-Stoff in petto. Ein Artikel des Hollywood Reporter  gibt uns neue Einblicke in den Bieterkrieg, den sich die Streaming- und Seriengiganten Amazon, HBO und Netflix vor einem halben Jahrzehnt lieferten.

Vor allem die Netflix-Pläne klingen spektakulär.

250 Millionen Dollar-Angebot: Was Netflix mit Herr der Ringe vorhatte

Damals neigte sich Game of Thrones seinem Ende zu und die Konkurrenten suchten Stoffe, um das kommende Fantasy-Vakuum zu füllen. Eine Adaption der Tolkien-Welt lag da nahe. Wie aus dem Artikel hervorgeht, wollte HBO die drei Herr der Ringe-Bücher knapp eineinhalb Jahrzehnte nach Peter Jacksons gefeierter Trilogie einfach nochmal adaptieren – diesmal eben als Serie, also ausführlicher. Der Tolkien Estate, der die Rechte an den Geschichten des 1973 verstorbenen Schriftstellers verwaltet, hatte daran kein Interesse.

Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht - S01E05 Trailer (English) HD
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Der Netflix-Weg klingt deutlich origineller. Der Streaming-Gigant habe 250 Millionen US-Dollar für die Rechte geboten. Und hätte der Estate den Zuschlag gegeben, würden wir nun wohl Spin-off-Serien über Gandalf und Aragorn sehen. Denn Netflix habe dem Bericht zufolge "den Marvel-Ansatz" verfolgt und hatte genau das vor. Das MCU besteht aus etlichen Spin-offs, Sequels, Prequels und Inbetweequels. Die Tolkien-Welt wäre von Netflix nach allen Regeln der Kunst ausgeschlachtet worden.

Wie der Tolkien-Estate auf den Netflix-Vorschlag reagierte

Und das war offenbar eine Horror-Vorstellung für die Tolkien-Nachkommen Ballie und Michael, die den Estate derzeit leiten. Als der Netflix-Vorschlag an sie herangetragen wurde, seien sie "komplett ausgerastet". Leider nennt der Hollywood Reporter keine Details. Womöglich sah das etwa so aus .

Von den großen Playern im Serien-Game blieb damit nur noch Amazon. Der Herr der Ringe-Fan und Amazon-Gründer Jeff Bezos überzeugte die Tolkien-Erben demnach mit Geld und gestalterischem Einfluss. Und auch der erzählerische Ansatz dürfte den Nachkommen gefallen haben: Die letztlich erschaffene Serie konzentriert sich auf eine neue, epische Geschichte, die Teile des Silmarillion verschnürt, einer Geschichten-Sammlung von Tolkien.

Podcast: Die Ringe der Macht Folge 5 & 6 mit Recap, Theorien und Erklärungen

In der 5. und 6. Folge von Amazons Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht (Abschiede und Udûn) entlädt sich ein lange vorbereiteter Konflikt in der ersten Schacht der Fantasy-Serie, die in einer visuell berauschenden Katastrophe endet. Wir diskutieren Wendungen, Theorien und Figuren.

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Ob es nun um erhärtete Sauron-Verschwörungen oder die neuen Mystikerinnen geht, die den Fremden suchen: Wir erklären Herr der Ringe-Elemente von Mithril bis Adar und sprechen über die schönsten und ärgerlichsten Momente der neuen Folgen.

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