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Serien Review - Stranger Things

29.11.2016 - 00:00 UhrVor 7 Jahren aktualisiert
Stranger Things
Netflix
Stranger Things
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Netflix schickt uns mit der eigens produzierten Serie zurück in die 80er! Seltsame Ereignisse ereignen sich in der Kleinstadt Hawkins. Wer oder was steckt hinter dem Verschwinden von Will Byers?

Maybe I am a mess. Maybe I'm crazy. Maybe I'm out of my mind! But, God help me, I will keep these lights up until the day I die if I think there's a chance that Will's still out there!

6. November 1983. Die Kleinstadt Hawkins ist in Aufruhr. Der Schüler Will Byers verschwindet eines Abends auf dem Nachhauseweg unter mysteriösen Umständen. Neben der Polizei machen sich auch seine drei Freunde Mike, Dustin und Lucas auf die Suche nach Will. Dabei finden sie Eleven, ein Mädchen, dass offenbar vor jemadem oder etwas auf der Flucht ist. Schnell stellt sich heraus, dass Eleven kein gewöhnliches Kind ist. Sie verfügt über paranormale Fähigkeiten und scheint etwas über das Verschwinden von Will Byers zu wissen. Doch vorher kommt Eleven? Was hat es mit ihren Fähigkeiten auf sich? Was hat es mit dem spurlosen Verschwinden weiterer Bewohner von Hawkins auf sich? Und wird es Wills Freunden rechtzeitig gelingen, ihren verschwundenen Freund rechtzeitig zu finden?

Stranger Things ist eine der spannensten und besten Mystery/Science-Fiction Serien, die ich in letzter Zeit gesehen habe. Jede der insgesamt acht Folgen ist mitreißend, spannend und löste bei mir stets das bekannte "Nur-noch-eine-Folge-Syndrom" aus. Die Folgen enden fast immer mit einem dramatischen Cliffhanger, man muss einfach weiterschauen. Stranger Things ist definitiv keine Serie, in die man sich erst reinfinden muss. Schon in der ersten Folge gelingt es den Machern mehr Spannung und Atmosphäre zu überzeugen als andere Serien in einer kompletten Staffel. Acht Folgen mit einer jeweilgen Länge von ca. 50 Minuten - im Bezug auf das Format hat man bei Stranger Things alles richtig gemacht. Die Geschichte wird vollständig erzählt, gliechzeitig aber auch nicht krampfhaft in die Länge gezogen. Genau deshalb bleibt Stranger Things durchgehend fesselnd und interessant - fast schon Thriller-artig entwickelt sich die Geschichte von Folge zu Folge weiter.

Das absolute Highlight ist für mich das Sertting in den 80ern. Unglaublich, mit welcher Liebe zum Detail hier vorgegangen wurde. Seien es die Filmposter im Keller der Wheelers, die Einrichtung der Häuser, riesige Röhrenfernseher, die Kleidung, die Fahrräder der Jungs... ich könnte ewig so weiter machen. Einzig das CGI lässt darauf schließen, dass Stranger Things im Jahr 2016 entstanden ist (und natürlich die Tatsache, dass die Serie bei einem Streamingdienst abrufbar ist). Davon abgesehen ist es schön mal wieder eine Serie zu sehen, bei der nicht, wie heutzutage oft im überzogenem Maße üblich, alle 2 Sekunden das Smartphone zum Einsatz kommt.

Stranger Things ist stimmig und verfügt über eine tolle Atmosphäre. Gruselig schön könnte man sagen, zugleich wirkt die Serie aber auch vor allem wegen ihrer detailgetreuen Ausstattung sehr authentisch.

Sehr gelungen ist auch das Monster der Serie, auch der Demogorgon genannt. Fast schon Alien-ähnlich vom Aussehen her (zumindest ich habe mich etwas daran erinnert gefühlt), sorgt der Demogorgon für ordentlich Gruselstimmung. SO muss ein richtiges Monster aussehen! Der Demogorgon ist gerade deshalb so überzeugend, weil nicht im überzogenen Maße mit CGI gearbeitet wurde. Zu viel CGI wirkt oft künstlich, das Monster in Stranger Things hingegen wirkt absolut echt. Während im Kino heutzutage zu oft mit CGI nur so um sich geworfen wird, gelingt der gezielte Einsatz von CGI im Serienbereich momentan oftmals besser. Stranger Things setzt CGI überzeugend, aber nicht zu überzogen ein. So entsteht eine wunderbare Atmosphäre, die die Serie professionell und authentisch zugleich macht.

Besonders interessant macht Stranger Things auch die Figur von Eleven. Eine gute Serie (und natürlich auch ein guter Film) lebt immer von der Qualität der Charaktere. Auch in diesem Bereich macht Stranger Things alles richtig. Eleven ist neben dem Demogorgon und Will Byers Verschwinden die dritte wichtige Stütze innerhalb der Serie. Eleven hat paranormale Fähigkeiten, so kann sie beispielsweise Gegenstände durch die Luft fliegen lassen, ihre Gegner mithilfe von Biokinese töten und Kontakt zu anderen Dimensionen herstellen. Stranger Things gibt Eleven jedoch auch eine persönliche, menschliche Seite. Eleven mag X-Men artige Fähigkeiten haben, gleichzeitig hat sie aber auch ihr ganzes bisheriges Leben in einem Labor verbracht. Fast zeitgleich mit dem Verschwinden von Will Byers, entkommt Eleven jedoch und findet sich zum ersten Mal in der realen Welt wieder. Alltägliche Dinge sind für sie neu und fremd. Elevens erster Kontakte mit anderen Menschen, die sie nicht als wissenschaftliches Experiment, sondern als Kind oder gar Freundin ansehen, verlaufen verständlicherweise nicht immer reibungslos. Millie Bobby Brown spielt diese anspruchsvolle Rolle sehr überzeugend, was mit Sicherheit nicht einfach war, da Eleven nicht durch Worte sondern vor allem durch Gestik und Mimik kommuniziert.

Gleichzeitig gelingt es Stranger Things aber auch, den anderen Figuren ein Profil zu verleihen. Seien es Wills Freunde Mike, Dustin und Lucas, Wills Mutter Joyce (Winona Ryder) oder Chief Jim Hopper (David Harbour); sie alle (und ich habe nur einige hier genannt) bekommen ausreichend Zeit, um sich innerhalb der Serie zu etablieren. Das Zusammenspiel zwischen Haupt -und Nebencharakteren funktioniert bei Stranger Things ausgesprochen gut.

Als wäre das alles nicht schon genug, wartet Stranger Things auch noch mit einem richtig coolen Soundtrack auf. Dieser klingt sehr modern, besteht er doch vor allem aus Synthesizern. Dennoch, oder vielleicht sogar deshalb passt die Musik perfekt zur düsteren und mysteriösen Stimmung von Stranger Things. Die beiden Komponisten Michael Stein und Kyle Dixon sollte man sich merken. Netflix hat den Score übrigens auf CD in jeweils zwei Teilen veröffentlicht. Ich spiele (wie so oft) mal wieder mit dem Gedanken mir diese CDs zuzulegen. Abgerundet wird die musikalische Untermalung von Stranger Things durch coole Songs aus den 80ern - top!

Fazit: Stranger Things ist eine dieser Serien, bei der man sich kurz nach dem man sie gesehen hat fragt: "Was zur Hölle habe ich da eigentlich gerade gesehen?" Eine verdammt gute Serie, der es nicht nur gelingt die Stimmung der 80er Jahre zurückzubringen, sondern auch eine spannende Geschichte mit dem nötigen Mysterie und Gruselfaktor zu erzählen. Momentan befindet sich eine zweite Staffel in Arbeit, die aus neun Folgen bestehen soll und ein Jahr später, also im Jahr 1984 spielen soll. Ich bin gespannt auf neue Folgen, die hoffentlich das Niveau der ersten Staffel halten können. Glücklicherweise sind alle Beteiligten der ersten Staffel wieder dabei, daher bin ich guter Dinge was Staffel 2 betrifft.

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