Skurrile Horrorkomödie The Editor jetzt auf DVD und Blu-ray

20.06.2017 - 09:15 UhrVor 7 Jahren aktualisiert
The EditorAlive AG
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Mit The Editor lässt das Filmemacher-Duo Adam Brooks und Matthew Kennedy die italienischen Giallo-Horrorfilme der 1970er und 1980er Jahre mit literweise Blut, viel nackter Haut und greller Filmästhetik wieder aufleben.

Wenn einem das Wort Giallo nicht wirklich etwas sagt und man nach der Sichtung von The Editor verstört auf den Bildschirm starrt, dann ist das wenig verwunderlich. Deshalb folgt nun ein kurzer historischer Abriss als Vorwarnung: Startschuss für die Giallo-Filme war Blutige Seide des italienischen Filmemachers Mario Bava aus dem Jahr 1964. Obwohl das Werk inhaltliche Schwächen aufwies, konnte es durch die eindringliche Stilistik und raffinierte Kameraarbeit überzeugen. Der Name Giallo (ital.: gelb) stammt von den gelb eingebundenen Kriminalromanen mit meist verwirrendem Plot, nach deren Vorlage die Filme gedreht wurden. Mit der Zeit gesellten sich Stilelemente der Edgar-Wallace-Filme hinzu, so dass eine für das Genre recht spezifische Definition möglich ist: Es geht fast immer um eine Mordserie, wobei eine Fülle an Handlungssträngen und die schrille Ästhetik den Plot unterstützen.

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So ist The Editor, der diese Woche auf DVD und Blu-ray erscheint, eine gelungene Hommage an das Subgenre: Der geniale Cutter Rey Ciso erleidet einen schweren Schicksalsschlag, als er bei einem traumatischen Unfall gleich vier Finger einer Hand verliert. Fortan trägt er eine Holzprothese, die das manuelle Schneiden von Filmmaterial nicht gerade einfacher gestaltet. Er stürzt in eine persönliche und berufliche Krise, so dass er bald nur noch bei billigen Filmproduktionen als Cutter tätig ist. Doch es kommt noch schlimmer: Als ein Serienkiller die Schauspieler des Filmprojekts, an dem er gerade schneidet, reihenweise ermordet, wird er sofort verdächtigt. Rey versucht seinen Funken übrig gebliebener Ehre zu retten und stößt bei seinen Nachforschungen auf schaurige Machenschaften.

Wer die Bava-DVD-Box nicht nochmal hervorkramen möchte, wird mit diesem Hybrid aus Parodie und Hommage an das Giallo-Genre mit Sicherheit auf seine Kosten kommen. Das kanadische Filmemacher-Duo Adam Brooks und Matthew Kennedy, das für Drehbuch sowie Regie verantwortlich ist und zusätzlich in die beiden Hauptrollen schlüpft, gibt sich alle Mühe, um den fantastischen Gore und die verrückten Handlungsstränge mit ihrem The Editor kunstvoll zu reanimieren.

Auf der offiziellen Website  des Films heben die Giallo-Liebhaber eine weitere Spezifik der Filmgattung hervor:

Die meisten dieser alten Filme wurden auf Italienisch geschrieben, aber auf Englisch gedreht (sogar, wenn der Schauspieler die Sprache nicht konnte), die Handlung wurde in Amerika angesiedelt, aber in Italien gedreht [...]. Dies führte zu einem oft unüblichen Satzbau und fast immer zu unüblichen Rhythmen der englischsprachigen Darsteller, weshalb sie synchronisiert wurden. Dies ist vielleicht genauso wichtig für die Giallo-Ästhetik wie etwa Traumlogik, übertriebene Gewalt und hyperaktive Zooms der Kamera.

Ein interessantes Genre, ein außergewöhnlicher Film. Und deshalb eine absolute Empfehlung zum Entdecken oder aber zum Genießen, wenn man bereits Fan geworden ist. Ab dem 23.06.2017 erscheint The Editor auf DVD und Blu-ray.

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Habt ihr einen Lieblingsfilm der Giallo-Gattung?

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