So führt Christopher Nolan seinen Feldzug für analogen Film

17.05.2018 - 15:00 UhrVor 6 Jahren aktualisiert
Christopher NolanWarner Bros.
10
2
Christopher Nolan ist ein Verfechter des analogen Films. Im Rahmen eines 70mm-Screenings von 2001: Odyssee im Weltraum in Cannes betont er dessen Wichtigkeit.

Als blühender Anhänger analogen Films betont Christopher Nolan immer wieder die Wichtigkeit dessen Erhaltungs vor dem Hintergrund eines zunehmend digitaler werdenden Kinos. In Cannes präsentierte der Regisseur von Filmen wie The Dark Knight und Interstellar am 12.05.2018 eine 70mm-Analog-Neufassung von Stanley Kubricks Weltraum-Opus 2001: Odyssee im Weltraum, zu dessen glühenden Fans der Filmemacher zählt und an die er selbst Hand anlegte. Am 18.05.2018 startet der Film fünfzig Jahre nach seinem Kinostart überdies wieder in nordamerikanischen Kinos. Im Gespräch hob Christopher Nolan noch einmal die Bedeutung des analogen Films hervor und sprach über dessen Vorteile sowie miese digitale Restaurierungen (via Variety ).

Christopher Nolan vs. "newly restored" Filme

Der Begriff "newly restored" sei laut Christopher Nolan mit unnötigem Ballast belegt. In den vergangenen zehn Jahren sei es bei klassischen Filmen im Zuge von Neuauflagen zu einer schäbigen, digitalen Flickerei oder selbst "Korrekturen" gekommen, die auf Forderungen von Künstlern aus einer anderen Zeit und deren reinen Annahmen über ihre Arbeit basierten. Dagegen resultiere ein Großteil der besten Restaurierungsarbeiten aus einem photochemischen Prozess:

Viel der großartigen Filmrestaurierungsarbeit in der Geschichte wurde komplett photochemisch bewerkstelligt, darunter die Veröffentlichung von Lawrence von Arabien Mitte der 1980er, in der Steven Spielberg und Martin Scorsese involviert waren. [Film ist] die beste Analogie, die jemals entwickelt wurde für die Weise, wie die Augen sehen.
2001: Odyssee im Weltraum

Die Gefahr von "Interpretationen"

Es gebe nach Ansicht Christopher Nolans einen gefährlichen Trend von "Interpretationen", der versuche, die heutige Zeit mitsamt ihrer technischen Möglichkeiten mit dem Denken des Filmemachers in Einklang zu bringen:

Es gibt einen Trend und eine Gefahr, dazusitzen und zu sagen: 'Was hätte der Filmemacher gemacht, wenn er 5.1-Sound gehabt hätte? Oder Dolby Atmos? Oder Laserprojektion?' Das ist kein Weg, den ich irgendwie behaglich beschreiten könnte.

So existierte die Idee, "dass alles, was man tut, umkehrbar durch zukünftige Generationen sein muss", wie Christopher Nolan im Folgenden ausführte. Daher würden Leute nun zuweilen Filme auf eine Art restaurieren, die in zwanzig Jahren womöglich auf Ablehnung stoße. Sein Team und er haben 2001: Odyssee im Weltraum dagegen unberührt gelassen:

Wir fassen das Orignal-Negativ nicht an. Wir arbeiten von einem Interpositiv ausgehend. Nichts beeinflusst das ursprüngliche Material.

Was sagt ihr zu Christopher Nolans Plädoyer für analogen Film?

Das könnte dich auch interessieren

Angebote zum Thema

Kommentare

Aktuelle News