Square Enix über unfertige Spiele, AAA Games & ihre Lebensdauer

14.09.2015 - 16:00 Uhr
Ob Just Cause 3 eine ähnlich lange Lebensdauer wie Teil 2 haben wird?
Square Enix/Avalanche Studios
Ob Just Cause 3 eine ähnlich lange Lebensdauer wie Teil 2 haben wird?
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Square Enix veröffentlicht ab November vier große AAA-Spiele in nur vier Monaten: Rise of the Tomb Raider, Just Cause 3, Hitman und Deus Ex: Mankind Divided. Grund genug, sich über AAA-Titel und deren Lebensdauer im digitalen Zeitalter zu unterhalten.

Viele große Publisher veröffentlichen mehrere AAA-Titel pro Jahr und tun dies in regelmäßigen Abständen. Bei Square Enix sieht die Sache etwas anders aus. Vom Re-Launch von Final Fantasy XIV abgesehen, kam außer Tomb Raider lange Zeit nichts von dem Publisher.

Im November setzt Square Enix allerdings zu einer sehr betriebsamen Phase an und veröffentlicht innerhalb von nur vier Monaten gleich vier große Spiele, die alle als AAA durchgehen: Rise of the Tomb Raider, Just Cause 3, Hitman und Deus Ex: Mankind Divided.

Mehr: Rise of the Tomb Raider — Verwirrung um Multiplayer 

Der Publisher hat aus der Vergangenheit gelernt und gewährt uns via GamesIndustry einige interessante Einblicke hinter die Kulissen. Square Enix hatte zum Beispiel große Hoffnungen in Tomb Raider, dessen Verkaufszahlen aber zunächst hinter den Erwartungen zurückgeblieben sind. Erst im Laufe der Zeit hat sich das Spiel rentiert, weil es eine erstaunliche und recht überraschende Langlebigkeit an den Tag gelegt hat. Dasselbe gilt für Just Cause 2, das mittlerweile schon 5 Jahre alt ist, aber immer noch mit viel Enthusiasmus gespielt wird:

Just Cause 2 war für uns ein kleiner Launch, aber es ist sozusagen viral gegangen. Von diesem anfänglichen Launch bis zur Gesamtanzahl der Leute, die es gespielt haben, ist es eine ganz andere Größenordnung. Wir haben immer noch Hunderttausende von Spielern – ich bin fasziniert davon – jeden Monat, einzigartige Spieler in der Welt von Just Cause 2.
Mit der wachsenden Akzeptanz des Digitalen können wir herunterladbare Inhalte hinzufügen, wir können Mods unterstützen, so wie wir es bei Just Cause 2 gemacht haben.

Mehr: Hitman: Agent 47 meuchelt im neuen Gameplay-Video 

Aufgrund dieser Erfahrungen will Square Enix neue Wege beschreiten, auch, was den Release von Spielen angeht. Darum erscheint das neue Hitman von IO Interactive auch zunächst unfertig (wir berichteten ).

Es wird einen Preis geben, wir sprechen also nicht über Mikrotransaktionen und es erlaubt uns, den Inhalt selbst weiter zu entwickeln... Gamer wollen keinen unfertigen Inhalt, also sprechen wir Klartext. Das wird AAA, lupenrein – Hitman, wie man es sich vorstellt. Aber wir können weiterhin Erfahrungen erschaffen, also erweitert sich die Welt einfach nur. Wir experimentieren.

In Sachen Langlebigkeit könnte die Idee wirklich gut sein. Vielleicht müssen wir uns im digitalen Zeitalter immer mehr daran gewöhnen, dass wir Spiele spielen, während sie sich verändern – siehe jedes MMO, Diablo III oder Destiny. Ein Ansatz, der mir besser gefällt, als jedes Jahr eine schlampig, weil gehetzt programmierte Neuauflage totgemolkener Franchises vorgesetzt zu bekommen. Square Enix-Europa-CEO Phil Rogers sieht das sehr ähnlich:

Wir glauben, dass jedes Spiel eine natürliche Kadenz hat. Wir haben kein Studio mit 1000 Leuten, wo sich jeder auf eine Sache konzentrieren kann. Wir haben das Gelernte dieser Saison genommen und darüber nachgedacht, wie wir das voran bringen können. Es ist beinahe eine Art natürliches Modell, nach dem wir arbeiten. Wir werden unsere Franchises nicht auf das Jahr umrechnen. Zwei oder drei Jahre zwischen Spielen sind genau richtig.

Seht ihr das auch so?

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