Star Wars: The Mandalorian hätte ohne Baby Yoda ein großes Problem

12.12.2019 - 08:15 UhrVor 4 Jahren aktualisiert
Baby Yoda in der Star Wars-Serie The MandalorianDisney
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Ein kleines grünes Wesen aus der Star Wars-Serie The Mandalorian erobert aktuell das Internet. Völlig zu Recht, denn Baby Yoda ist mehr als die Summe seiner Memes.

Spoiler-Warnung: Baby Yoda ist mittlerweile so bekannt, dass wir seine bloße Existenz nicht als Spoiler einordnen. Folgender Text befasst sich aber auch inhaltlich mit dessen Rolle in The Mandalorian, weshalb wir hier dennoch eine leichte Spoiler-Warnung aussprechen.

Als The Mandalorian angekündigt wurde, hätte wohl kaum jemand erwartet, dass die Star Wars-Realserie vor allem mit ihrem Süßheits-Faktor glänzen würde. Eine düsteres, dreckiges Kopfgeldjäger-Abenteuer sollte es werden. Angelehnt an Italo-Western und Samurai-Filme würde Pedro Pascal wie Clint Eastwood oder Toshirô Mifune von Ort zu Ort ziehen und sich mit allerlei Schurken und Räubern anlegen, die Einsamkeit sein steter Begleiter.

Doch schon nach der ersten Episode war das Internet voll mit Memes, deren geistige Vorbilder wohl eher die im Netz so beliebten Katzenbilder sein dürften. Was war passiert? Baby Yoda trat auf den Plan und bringt seitdem die Herzen der Star Wars-Fans mit jedem noch so winzigen Wackler und jeder noch so mickrigen Geste zum Schmelzen.

Leicht könnte man vom Hype genervt sein. Doch Baby Yoda hat die Begeisterung verdient. Denn er ist eben nicht nur süß, sondern ein enorm wichtiger Bestandteil von The Mandalorian, ohne den die Star Wars-Serie zumindest ein großes Problem hätte.

Die große Star Wars-Qualität: Baby Yoda ist eine Puppe

Keine Sorge: Zu den inneren Werten kommen wir noch früh genug, doch auch wenn wir Baby Yoda nur ganz oberflächlich nach dem Äußeren bewerten, brilliert der Kleine auf ganzer Ebene. Ich mein, guckt ihn doch mal an:

Baby Yoda in Star Wars: The Mandalorian

Das Kind, wie es innerhalb von The Mandalorian genannt wird, ist eben keine reine CGI-Kreation, sondern eine Puppe, die nur hin und wieder von CGI unterstützt wird. Baby Yoda ist echt, eine Figur, die von zwei Personen mit Fernsteuerung kontrolliert wird und mit den Schauspielern direkt interagiert. Das macht ihn so glaubhaft.

Wenn Disney eines mit Star Wars bisher immer richtig gemacht hat, dann ist es der sparsame Umgang mit CGI bei Aliens, Droiden und sonstigen Kreaturen. Die Sternensaga erinnert uns immer wieder daran, wie gut Animatronics und Puppenspiel auch heute noch funktionieren. Die Reaktionen auf Baby Yoda beweisen, dass wir es eben doch noch merken, wenn Dinge real am Set existieren, anstatt nachträglich in der Postproduktion ins Bild geklatscht zu werden.

Vielleicht wird es irgendwann möglich sein, computergenerierte Bilder so echt aussehen zu lassen wie Puppen, doch an diesem Punkt ist die Technik noch lange nicht angelangt. CGI erreicht vielleicht unser Hirn, aber nicht unsere Herzen.

Baby Yoda belebt The Mandalorian mit wohl dosierter Macht

Das kleine, knuffige Alien hat aber noch eine viel größere Bedeutung für The Mandalorian. Die Realserie zeichnet ein trostloses Bild vom Rande der Galaxis, fernab von den Kriegen der Jedi und Sith. Lichtschwerter sucht man hier (noch) vergebens. Stattdessen ist die Geschichte des namenloses Kopfgeldjäger ein reduzierter Western im Weltraum.

Baby Yoda in Star Wars: The Mandalorian

Das ist auch gut so, doch so ganz auf das Fantastische und Magische zu verzichten, wäre verschwendetes Potential. Eine Geschichte im Star Wars-Universum, in der Konflikte von dem entschieden werden, der am schnellsten seine Waffe zückt, hat zwar ihren Reiz. Doch die verborgene, noch unbekannte Macht von Baby Yoda verleiht The Mandalorian ein zusätzliches Element der Unberechenbarkeit und Spannung.

Statt uns wie in der Schlacht auf Geonosis in Episode 2 mit Lichtschwertern zu überfluten, trägt The Mandalorian die Macht mit der Pipette auf. Es ist genau die richtige Dosis Magie in der sonst so tristen Welt der Kopfgeldjagd.

Ohne Baby Yoda wäre uns der Mandalorianer egal

Baby Yoda erfüllt aber noch eine Funktion, die wichtiger ist als alles andere und ohne die The Mandalorian ein großes Problem hätte. Denn als unschuldiges Wesen stellt der Artgenosse Yodas einen wichtigen Gegenpol zum Protagonisten da. Es ist die Diskrepanz zwischen seiner spirituellen Reinheit und dem Schmutz, der sich im Laufe der Zeit auf der Rüstung und Seele des titelgebenden Kopfgeldjägers angesammelt hat.

Baby Yoda und Pedro Pascal in Star Wars: The Mandalorian

Eine moralische weiße Weste trägt der Mandalorianer schon lange nicht mehr. Doch seine Begegnung mit dem wackelnden Winzling löst Gefühle in ihm aus, die er lange unter seiner Rüstung versteckt hielt.

Das Aufeinandertreffen der beiden ist gerade deshalb so wichtig, weil es für den Zuschauer sehr schwer ist, mit einer Figur mitzufühlen, die ihr Gesicht nie zeigt. Ohne Baby Yoda wär uns auch das Schicksal der von Pedro Pascal gespielten Hauptfigur egal. Er wäre ein maskierter Niemand, dessen Attraktivität nur auf seiner Coolness basiert, aber zu dem wir keine emotionale Bindung hätten.

Dank Baby Yoda lernen wir aber, dass der vermeintlich eiskalte Killer einen moralischen Kompass hat. Dass er nicht nur blind dem Profit folgt, wie es in seiner Branche üblich ist. Dass sich unter der harten Schale aus Beskar ein einfühlsamer Mensch verbirgt. Nur dank Baby Yoda wird das offenbar und deshalb hat der kleine Alien für The Mandalorian eine riesige Bedeutung.

Was haltet ihr von Baby Yoda aus der Star Wars-Serie The Mandalorian?

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