Star Wars - Wer für Lucasfilm vor der Kamera steht, könnte unsterblich bleiben

10.04.2018 - 12:00 Uhr
Carrie Fisher als Leia in Star WarsDisney
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Zwei an Star Wars beteiligte Effekt-Experten sprechen in einem Interview über den Einsatz digitaler Schauspieler. Jeder Hauptakteur werde bei Lucasfilm vorab gescannt.

Die Idee erinnert ein wenig an Ari Folmans Science-Fiction-Drama The Congress: In dem Film lässt Robin Wright als alternde Schauspielerin ein digitales Abbild von sich erstellen, woraufhin die Produktionsfirma bei Bedarf auf ihr virtuelles Alter Ego zurückgreifen kann. Das vor allem für Star Wars bekannte Studio Lucasfilm nutzt offenbar eine ähnliche, wenn auch anders motivierte "Konservierungsmethode" für seine Hauptdarsteller.

Denn wie der für die visuellen Effekte bei Star Wars 8: Die letzten Jedi zuständige Ben Morris gegenüber Inverse  verriet, gehört der Scan-Prozess offenbar zum festen Arbeitskanon bei Lucasfilm:

Wir werden immer alle Hauptdarsteller im Film [digital] scannen. Wir wissen nicht, ob wir sie brauchen werden. Wir scannen sie nicht vorsätzlich im Rahmen eines Archivierungsprozesses. Es ist eine Vorlage für später.

Eine digitale Wiederauferstehung oder Verjüngung ist mit dem Scan-Prozess also nicht zwingend verbunden, der Grundstein dafür ist aber bei allen Star Wars-Hauptdarstellern gelegt. Das Vorgehen werde aber nicht nur genutzt, um Tote wiederzubeleben.

Achtung, Spoiler zu Star Wars 8. Der Vorgang betreffe Darsteller allen Alters, wie Morris im Weiteren erklärt: "Es sind die jungen Schauspieler, die alten Schauspieler. Alle Schauspieler." Auch die außerirdischen Wesen hielten sie so im Rechner fest. So handelte es sich etwa bei der Sequenz in Star Wars 8, in der Leia ins Vakuum des Weltalls gezogen wird, um ein digitales Abbild von deren Darstellerin Carrie Fisher. Erst bei näherem Herangehen der Kamera sei die "echte" Schauspielerin zu sehen. Besonders Rogue One: A Star Wars Story sorgte 2016 für Aufsehen, als via Motion Capture-Verfahren und Computergrafiken erstellte digitale Abbilder von Peter Cushing als Wilhuff Tarkin und Fisher als Prinzessin Leia in dem Spin-off auftauchten. Spoiler-Ende.

Tarkin in Rogue One: A Star Wars Story

Stephen Alpin aus der Abteilung für digitale Animation erklärt dieses Vorgehen mit der Kostenreduktion. So wäre der besagte Abschnitt mit Leia in Star Wars 8 "äußerst kostspielig" gewesen, wenn sie diesen mit der realen Darstellerin komplett "in-camera" festgehalten hätten. Die Computertechnik erlaube größere Freiheiten, wenngleich er anfügt: "Wenn wir es in-camera drehen können, lasst es uns in-camera drehen. Wenn es dabei einen gewissen Aspekt gibt, lass es uns drehen, und dann können wir es darauf abstimmen."

Was sagt ihr zu Lucasfilms Erstellung digitaler Alter Egos im Zuge von Star Wars?

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