Der Filmemacher Steven Spielberg hat wieder einmal etwas geschafft, was vor ihm noch niemand geschafft hat: Er und sein Produktionsstudio DreamWorks haben sich die Rechte für eine Verfilmung von Leben und Werk des Bürgerrechtlers Martin Luther King gesichert. Der schwarze Politiker und Friedensnobelpreisträgers hat sich noch zu Lebzeiten für seine Rede, seine Bücher und Schriften, seine Audiokommentare, ja für sein gesamtes geistiges Eigentum das Urheberrecht gesichert. Auch seine berühmte Rede “I have a dream…” gehört dazu. Nach seinem gewaltsamen Tod im April 1968 gingen die Rechte an seine Nachfahren über.
Nun sind die Verfilmungsrechte an Steven Spielberg gegangen, über Summen und weitere Vereinbarungen herrscht Stillschweigen. Mit dem umfangreichen Rechte-Übernahme von den Erben darf er nun ganze Passagen zitieren, was vorher nicht der Fall gewesen wäre. Gemeinsam mit der DreamWorks Geschäftsführerin und Co-Direktorin Stacey Snider will der erfolgreiche Regisseur den Film realisieren, der schon lange auf seiner Wunschliste steht.
Martin Luther King zählt weltweit zu den wichtigsten Vertretern im Kampf gegen die Unterdrückung der Afroamerikaner und Schwarzafrikaner und für soziale Gerechtigkeit. Er predigte immer Gewaltlosigkeit und erhielt unter anderem dafür 1964 den Friedensnobelpreis. Durch seine Reden und Initiativen entwickelten die Afroameriker ein neues Selbstbewußtsein, die weißen Amerikaner ein Gefühl für die sozialen Ungerechtigkeit in ihrem Land. Der Bürgerrechtler trug massgeblich dazu bei, dass die Rassentrennung in den USA aufgehoben wurde. Nach Umfragen in den USA zählt der zu den wichtigsten Persönlichkeiten des Landes, wird häufig mit Abraham Lincoln, einem der bedeutensten amerikanischen Präsidenten, in Verbindung gebracht.
Steven Spielberg hat mit Die Farbe Lila schon einmal einen Film mit afro-amerikanischer Thematik in die Kinos gebracht, der zwar ein Publikumserfolg, aber auch wegen seiner emotional-kitschigen Szenen stark kritisiert wurde. Besonders afro-amerikanische Filmemacher machen immer wieder darauf aufmerksam, dass sie ihre eigene Geschichte verfilmen wollen. Insofern könnte diese geplante Verfilmung wieder für Diskussionen sorgen, denn von einer Gleichberechtigung im Filmbusiness kann auch heute noch nicht gesprochen werden.