Bisher dominieren US-amerikanische Filme und Serien auch den europäischen Streamingmarkt. Dies soll sich nach der Vorstellung der EU bald ändern. Wie die FAZ berichtet, sollen europäische Produktionen in Zukunft 30 Prozent des Angebots von Netflix, Amazon und Co. ausmachen. Neben dem Europäischen Parlament habe sich auch der Ministerrat, das Gremium der Mitgliedsstaaten, bereits für die neue Regelung ausgesprochen. Bis diese tatsächlich in Kraft tritt, müssten sich sowohl Parlament wie auch Rat gemeinsam einigen. Bereits im Herbst könnte es soweit sein, da beiderseits Einigung über die geplante Quote herrsche.
Dem Bericht zufolge hätten sich Großbritannien, die Niederlande, Dänemark, Finnland und Luxemburg zuvor gegen die Regulierung ausgesprochen. Beim Treffen der EU-Kultusminister hätten sich diese aber nicht durchsetzen können. Das Vorhaben kann als eine Art Update der "Richtlinie für audiovisuelle Medien" verstanden werden, die aktuell nur fürs klassische Fernsehen gilt, und eine Quote für europäische Produktionen von 50 Prozent vorsieht. Für Streaminganbieter gibt es aktuell noch keine verpflichtende Norm. Bereits im vergangenen Jahr schlug die Europäische Kommission daher eine Quote von 20 Prozent vor, die nun noch einmal erhöht wurde.
Mit welchen konkreten Konsequenzen die Streamingdienste indes zu kämpfen hätten, ist ungewiss. Laut EU-Kommission seien bereits 20 Prozent der Produktion bei iTunes und Netflix europäisch. In Staaten wie Frankreich gebe es zudem schon Mindestquoten von bis zu 60 Prozent. Offizielle Zahlen seitens der Anbieter liegen nicht vor. Nur 1 Prozent ihrer Einnahmen würden allerdings in europäische Produktionen fließen, wodurch Staaten die Möglichkeit gegeben werden soll, einen finanziellen Beitrag der Dienste für die inländische Filmförderung einzufordern. Selbst dann, wenn der Service seinen Sitz in einem anderen Land hat.
Was sagt ihr zur geplanten EU-Quote für Streaminganbieter?