Streit um bin Laden-Film Zero Dark Thirty eskaliert

04.01.2013 - 09:41 Uhr
Zero Dark Thirty
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Die Debatte über Foltermethoden der CIA sowie deren Darstellung im Film Zero Dark Thirty geht in die nächste Runde. Nun fordern einige Senatoren eine Untersuchung über die Zusammenarbeit zwischen der CIA und dem Filmteam um Kathryn Bigelow.

In den USA hat der Film Zero Dark Thirty von Regisseurin Kathryn Bigelow bereits zu heftigen Debatten geführt. Stein des Anstoßes sind einige heftige Folterszenen zu Beginn des Thrillers, in denen Agenten des amerikanischen Geheimdienstes CIA ihren Gefangenen mittels Folter wichtige Informationen über den Aufenthaltsort Osama bin Ladens entlocken, die letztendlich zur Tötung des al-Quaida-Anführers führen. Dabei wird auch die besonders perfide Methode des Waterboarding eingesetzt, in der das Ertrinken des betroffenen Opfers simuliert wird. Diese umstrittene Praktik wurde von Präsident Barack Obama mehrfach öffentlich verurteilt (New York Times).

Laut Hollywood Reporter fordern nun einige US-Senatoren, darunter der frühere republikanische Präsidentschaftskandidat John McCain, eine Untersuchung über die Zusammenarbeit zwischen der CIA und Autor Mark Boal sowie Regisseurin Kathryn Bigelow. Es müsse geklärt werden, ob die CIA den Filmemachern abweichende Informationen zukommen ließ als einem früheren Untersuchungsausschuss. Der hatte die Vorgänge der realen Jagd auf Osama bin Laden hinsichtlich der Methoden des Geheimdienstes über mehrere Jahre hin untersucht. Wie das Magazin weiter berichtet, sei der Ausschuss zu dem Ergebnis gekommen, dass keine relevanten Informationen, die zur Ergreifung des Terroristen geführt haben, mit Hilfe von Foltermethoden gewonnen wurden. In Kathryn Bigelows Film hingegen sei genau das Gegenteil der Fall.

Mehr: Kathryn Bigelows Bin-Laden-Jagd sorgt für Skandal?

Zero Dark Thirty erzählt die Geschichte der Jagd auf Osama bin Laden aus der Sicht einer besessenen CIA-Analystin, gespielt von Jessica Chastain, die alle noch so fragwürdigen Mittel toleriert, die letztlich zur Tötung von Amerikas größtem Staatsfeind durch ein Spezialteam der Navy-Seals führen. Wieviel davon nun wirklich der Realität entspricht und nicht der filmischen Dramaturgie dient, bleibt erstmal dahingestellt. Ob die CIA die Filmemacher oder den Untersuchungsausschuss mit falschen Informationen versorgt haben, wird wohl, wenn überhaupt, nur eine weitere Untersuchung klären können. In unseren Kinos startet der kontroverse Thriller am 31.01.2013.

Was haltet ihr von der laufenden Debatte?

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