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Suicide Squad - Eine Kritik

01.09.2016 - 19:42 UhrVor 7 Jahren aktualisiert
Die Suicide Squad in Aktion
Warner Bros.
Die Suicide Squad in Aktion
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Der neuste Film aus dem DC-Universum hat überraschend wenig zu bieten. Ein Kinobesuch, bei dem das Popcorn noch das Genießbarste war.
Endlich bin ich auch dazu gekommen, mir den wohl umstrittensten Film des Jahres anzusehen. Schon wieder liefern sich Kritiker und Fans ein erbittertes Duell, bei dem es keine Sieger geben kann (außer vielleicht DC, die den Film produziert haben und gutes Geld damit schaufeln). Ähnliches haben wir schon im Frühjahr erlebt mit Batman v Superman, aber diesmal sind die „Meinungsdifferenzen“ sogar noch größer. Natürlich kannte ich die Kritiken (die positiven wie die negativen) und musste mir selber ein Bild machen. Meine Erwartungen waren schon vor Monaten nicht besonders hoch, was sich im Laufe der Zeit kaum geändert hat. Trotzdem ging ich hoffnungsvoll und mit einer Tüte Popcorn gerüstet, was ich normalerweise nie mache, ins Kino und erwartete gut unterhalten zu werden. Meine Erwartungen waren wirklich nicht hoch, und konnten dennoch überhaupt nicht befriedigt werden.

Das Drehbuch war auf so vielen Ebenen unerträglich, dass ich gar nicht weiß, wo ich zu Meckern beginnen soll. Das Script stamm vom Regisseur David Ayer, der auch die Drehbücher geschrieben hat für z.B. Fury, Sabotage, End of Watch oder auch Training Day. Letzteres ist ja bekanntlich kein schlechter Film und man fragt sich zurecht wie es sein kann, dass man für dieses Suicide Squad-„Drehbuch“ grünes Geld geben konnte. Die Geschichte war uninspiriert, banal, unmotiviert und schlicht langweilig. An keiner Stelle des Films konnte ich mitfiebern; es war mir egal. Auch die Charaktere waren ohne jeglichen Charme, sodass keine Möglichkeit zu Identifikation entstand. Die Hintergrundgeschichten von Deatshot, Harley Quinn oder El Diablo sind so kitschig, dass sie sich an der Grenze zu Fremdscham bewegen. Diese eigentlich kaltblütigen, psychopathischen Killermaschinen sind im Grunde genommen ganz liebe Kuschelhäschen, die nur den falschen Weg eingeschlagen haben. Diese unnötige Vermenschlichung der Bösen ist ein Graus des heutigen Blockbusters. Warum kann man die Bösen nicht die Bösen sein lassen? Das ist ein Blockbuster, eine Comicverfilmung, und psychologische Schärfentiefe hebt eben nicht immer die Qualität eines FIlms. Und hier ist sie (obwohl man hier nicht wirklich von Psychologie sprechen kann, aber belassen wirs vielleicht bei dem „Versuch“) definitiv unangebracht.

Ich wollte doch nur unterhalten werden. Explosionen, krasse Verfolgungsjagden, und wilde Schießereien. Ich bin nicht anspruchsvoll. Natürlich gibt es Action, aber auch die ist so langweilig. 8015. Begeisterung? Fehlanzeige. Fasst noch schlimmer war der Humor. Der Versuch, coole one-liner zu produzieren und möglicherweise das miese Script zu vertuschen, ging total nach hinten los. Ich konnte einfach nicht lachen. Ehrlich gesagt war mir das stellenweise sogar peinlich. Einige im Kino lachten, und die Äußerung einer Mitzuschauerin „die [Harley Quinn] ist super“ irritierte mich mehr, als der Film selbst. Naja, Leute haben (zum Glück) verschiedene Geschmäcker, aber mein Geschmack war das nicht.

Die Schauspieler blieben auch alle blas. Will Smith wirkt genauso farblos wie Margot Robbie. Und auch Jared Leto hat mehr Farbe im Haar als sonst wo.

Ein teurer B-Movie. Mehr nicht. Lasst hoffen, dass die kommenden DC-FIlme besser werden. Die Hoffnung stirbt zuletzt.

Und dennoch frage ich mich, ob es denn wirklich nichts an dem Film gab, das positiv hervorzuheben wäre? Naja, ich habe mein Popcorn genossen. Und es lässt mich Batman v Superman in einem viel besseren Licht sehen. Immerhin.


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