Test zu Tales from the Borderlands Ep. 3: Catch a Ride

26.06.2015 - 14:40 UhrVor 8 Jahren aktualisiert
Catch a Ride
Telltale Games
Catch a Ride
0
0
Die Gruppe rund um Rhys und Fiona ist mittlerweile ein echtes Team geworden, doch natürlich geht es auch in der dritten Episode von Tales from the Borderlands wieder vom Regen in die Traufe. Ich verrate euch, ob es sich lohnt dranzubleiben.

War die erste Episode von Tales from the Borderlands  noch von der abenteuerlichen Exposition der Geschichte und die zweite Ausgabe von der Gruppenbildung der Helden bestimmt, hat Catch a Ride nun endlich die Zeit und den Raum, um die Charaktere selbst und ihre Beziehungen zueinander voranzubringen. Und wie schon in den beiden Vorgängern gelingt dies in der dritten Episode von Tales from the Borderlands vor allem durch die sympathische Erzählweise und den spitzen Humor der Autoren.

Mitgehangen, mitgefangen

Das Team um den Hyperion-Angestellten/liebenswerten Tollpatsch Rhys und die weiter erstarkende, angehende "Vault Huntress" Fiona ist weiter zusammengewachsen und bekommt mit dem nun dauerhaft anwesenden Loader Bot, der mysteriösen Athena und vor allem durch den liebenswert naiven Kugelroboter Gortys deftige Unterstützung. Die durch allgemeine Vertrauensschwierigkeiten weiterhin offene Gruppendynamik nimmt die neuen Charaktere sofort auf und spannt ganz organisch frische Beziehungen. Nur was die Gegenspieler angeht, da scheint die Reihe nicht wirklich Fuß fassen zu können. Bis auf den charmanten Vasquez bleibt die Riege der Bösewicht auffallend zweckmäßig.

Catch a Ride

Zwar können die erneuten Cameo-Auftritte der spielbaren Charaktere aus dem Original für etwas Spannung sorgen, aber selbst die Vault Hunter sind eben nicht wirklich fies, was aus dem allgemeinen Borderlands-Kontext bekannt sein dürfte. Dennoch schafft es auch die dritte Episode, die Charaktere weiter zu vertiefen und sie nicht mehr nur allein auf den Fortschritt der Geschichte reagieren zu lassen. So entdeckt Fiona ihre kämpferischen Fertigkeiten und versteckt sich nicht länger hinter ihren Betrügereien. Rhys hingegen legt seine hochnäsige Hyperion-Attitüde weiter ab und schließt sowohl das tödliche Pandora als auch eine unschuldige Romanze in sein Herz.

Diese Weiterentwicklung und Erweiterung des Ensembles ermöglicht auch wieder neue Ansätze für Albernheiten, Slapstick und zielsichere Sticheleien untereinander. Sowohl der Humor als auch der allgemeine Unterhaltungswert des Abenteuers verlieren nicht an Tempo und bleiben unverändert hochwertig. Durch die Einteilung in zwei Kerngruppen wird sowohl Rhys als auch Fiona genug Raum geboten und die eigentlich simple Story wird durch die gleichzeitigen Ebenen (zusätzlich zur in der Zukunft liegenden, ebenfalls witzigen Rahmenhandlung) erfrischend kurzweilig gehalten. Die zu treffenden Entscheidungen sind zwar in erster Linie kleinteilig und unbedeutent, größere Events sorgen aber weiterhin für exklusive Szenen und leicht abgewandelte Handlungsverläufe.

Achja, Gameplay..

Da die Telltale-Formel dem Borderlands-Franchise aber gut tut und den unübersichtlich erzählten Geschichten der Original-Ableger zeigt, wieviel Potenzial eigentlich in den absurden Grenzlanden steckt, stößt mir die eingeschränkte Einflußnahme auf den Handlungsverlauf kaum auf. Die Geschichte ist zunehmend nebensächlich, denn die eigentlichen Stärken des Adventures liegen in den Figuren und auf die Beziehungen zueinander wirke ich für meinen Geschmack ausreichend genug ein.

Catch a Ride

Die fehlende Interaktivität versucht Telltale wie schon in den Vorgängern leider mit unmotivierten Quick Time Events zu kaschieren. Zusätzlich dürfen wir dann noch vereinzelt abgegrenzte Abschnitte zu Fuß ablaufen und Gegenstände erkunden. Das hat leider mit Erkundung oder Rätseleinlagen nichts zu tun und bremst weiterhin das Spiel aus. Mit diesen Designentscheidungen schadet sich Telltale aber leider selbst und vergrößert nur noch die Angriffsfläche für Kritik, die sagen möchte, dass Tales from the Borderlands ja eigentlich kein echtes Spiel ist.

Fazit

Catch a Ride ist noch unterhaltsamer als die Vorgänger, lahmt aber leider ebenfalls an unpassenden Quick Time Events und uninspirierten Gameplay-Mechaniken. Dies tut der Liebenswürdigkeit der Figuren und dem rasanten Humor aber keinen Abbruch.

Tales from the Borderlands: Episode 3 – Catch a Ride wurde uns in Form eines Steam-Keys zur Verfügung gestellt.

Das könnte dich auch interessieren

Kommentare

Aktuelle News